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Stadtgespräch

Jubiläum für den Elefanten

Isabelle Hermann · 12.09.2022

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Ein Grund zu Feiern: „Die Sendung mit dem Elefanten" wird 15 Jahre alt. © WDR

Ein Grund zu Feiern: „Die Sendung mit dem Elefanten" wird 15 Jahre alt. © WDR

„Die Sendung mit dem Elefanten“ feiert ihren 15. Geburtstag. Wir haben mit Moderator André Gatzke über das Jubiläum, den Anfang und lustige Geschichten vom Set gesprochen.


KÄNGURU: Hallo André! Herzlichen Glückwunsch! Die WDR-Sendung mit dem Elefanten wird 15 Jahre alt. Was war denn der schönste Moment in diesen 15 Jahren, wenn du zurückblickst?

André: Es gibt unzählige schöne Moment. Zum Beispiel die im Studio mit Tanja und Knolle – obwohl Knolle war früher ja noch gar nicht mit dabei. Da wird gebastelt, gebaut, gespielt, gesungen getanzt und Spaß gemacht. Dann bin ich ja auch noch draußen unterwegs, wo ich mir beispielsweise angucken darf: Wie trennt man Müll, wie funktioniert ein Blaulicht bei der Polizei, kann ich über Wasser laufen wie stabil ist ein Straußenei oder wie man aus Elefantenmist Papier machen kann. Also, das sind Dinge, bei denen ich gar nicht wüsste, was am schönsten war. Das ist irgendwie das Besondere an meinem Job und dieser Sendung. So dass ich jeden Tag denke: „Wow, das war aber jetzt das Tollste“ und am nächsten Tag schon wieder „Ne, das heute ist das Beste“. Also, wenn ich so antworten darf: Irgendwie 1000 schöne Momente und es kommen jeden Tag neue dazu.


Bei „André unterwegs“ konnte André schon viele spannende Dinge ausprobieren. © WDR

Das glaube ich gerne. Du hast ursprünglich als Ergotherapeut gearbeitet. Wie bist du denn dann dazu gekommen, dass du die Sendung mit dem Elefanten moderieren darfst?

Mhm … das ist eine lange Geschichte. Eine Freundin von mir, eine Logopädin, hatte mir erzählt: „Ey, bei uns an der Uni steht ausgeschrieben, die suchen ein neues Gesicht für´s Kinderfernsehn. Da bist du doch genau der Richtige.“ Allerdings musste sie mich erst überreden. Dann bin ich auch nur hingegangen, weil sie auch mitgemacht hat. Und dann bin ich von Runde zu Runde und irgendwie hat das alles gepasst und gut funktioniert. Und irgendwann bekam ich einen Anruf um 4 Uhr morgens: „Hier ist die Sendung mit dem Elefanten, willst du die nicht moderieren?“. Da war ich übrigens grade in Neuseeland (lacht).

Es war also eher Zufall, dass du zur Sendung gekommen bist.

Total. Ich hätte mir früher gar nicht vorstellen können, solche Sendungen wie „Die Sendung mit der Maus“, „Die Sendung mit der Maus zum Hören“ oder „Die Sendung mit dem Elefanten“ – letztere beide gab es ja damals noch gar nicht – moderieren zu dürfen. Ich glaube aber auch, dass mir eine Schauspielschule oder der verbissene Wunsch danach nicht gutgetan hätte. Ich glaube, dass alles, was ich dafür gemacht habe, der richtige Weg war. Und wer weiß, was da noch so kommt.

Du hast schon gesagt es gibt verschiedene Formate, die ihr dreht. Das heißt, so einen ganz normalen Tag am Set, gibt es den überhaupt? Und wenn ja, wie würde der aussehen?

Den gibt’s schon. Es ist eigentlich die Arbeit mit Kindern, die mir am meisten Spaß macht. Nicht nur für Kinder, sondern auch mit Kindern zu arbeiten.
Es gibt natürlich auch Studio-Tage. An denen fahre ich morgens um 7 Uhr nach Bocklemünd ins Studio und fahre dann um 16.45 wieder nach Hause. So sieht dann mein Tag aus und dann muss da auch etwas produziert werden. Es kommt ja nicht Schlag auf Schlag. Es kann auch mal was schief gehen, dann muss man das eben nochmal und nochmal drehen. Wichtig, finde ich, ist es dann immer, nie den Spaß daran zu verlieren. Aber dafür gibt es ja zum Glück ein großes sehr lustiges Team, mit dem es nie langweilig wird.
Außendrehs sind dagegen immer anders. Es kommt halt immer darauf an, was man wo dreht. Und vor allem mit wem. Aber auch da kommt der Spaß nie zu kurz.


Auch bei den „Konzerten mit dem Elefant“ steht André auf der Bühne. © WDR

Wie lasst ihr euch da auch nach 15 Jahren immer wieder so tolle Geschichten einfallen? Kommt das dann auch eher aus dem Alltag heraus, was die Leute selbst auch erleben, oder wie schafft ihr das?

Viele Fragen und Ideen kommen von den Kindern selbst. Wir bekommen immer noch unzählige Zuschriften. Aber auch Kinder, die mich so auf der Straße treffen, haben oft Fragen, die sie an mich direkt stellen. Allerdings haben wir ja auch ein großes Team, das sich immer wieder Neues einfallen lassen. Und das Schöne ist, dass auch ich mich von Anfang an mit einbringen kann. So hab´ ich auch schon meine größten beiden Hobbies Skateboard und Fahrrad fahren zu Geschichten machen dürfen.

Du bist selbst ja auch Vater. Wie reagieren denn deine Kinder, wenn sie dich im Fernsehen sehen?

Die gucken mich nicht. Ich glaube, die haben fünf oder zehn Folgen von der „Sendung mit dem Elefanten“ gesehen in ihrem Leben. Verrückt, oder? Aber vielleicht wollte ich es ihnen auch, obwohl ich die Sendung selber so gut finde, nicht zu sehr unter die Nase reiben – so nach dem Motto: „Guck mal, da ist Papa!“. Früher habe ich mir selber jede Sendung angeguckt. Ich habe sogar jede aufgenommen. Anfangs noch auf VRS, dann auf DVD-Rekorder, den ich mir extra dafür gekauft habe. Jetzt habe ich zuhause solche Spindeln voller Folgen und gucke sie mir selber gar nicht mehr an. Es sei denn, es sind besondere Themen. Ich weiß auch nicht, vielleicht ist es auch normal geworden.
Na ja, auf jeden Fall haben meine Kinder die Sendung nicht so geguckt. Und wenn ich ihnen jetzt irgendwas Besonderes zeige, ist es nichts Besonderes mehr für sie. Vielleicht ist vergleichbar damit, wenn der Papa Busfahrer ist. „Ey, wir fahr‘n heute alle mit dem Bus zum Sport.“ Und dann kommt von den Kindern, die das täglich haben können: „Laaame! Ich würde gern mal zu Fuß gehen.“ Vielleicht ist es das.

Ja, das kann gut sein. Die kennen es ja auch gar nicht anders. Kommen wir zurück zur Sendung. Gibt es denn irgendeinen Fun-Fact, den die Zuschauer:innen von der „Sendung mit dem Elefanten“ – oder auch deren Eltern – so gar nicht erwarten würden?

Um den Kindern in der Mitte der Sendung ein Zeitgefühl zu vermitteln, gibt es in jeder Sendung die Halbzeit, damit die Kinder wissen, dass jetzt die Hälfte der Sendung vorbei ist. Und da haben wir uns am Anfang immer auf verschiedenste Art und Weisen eine Torte ins Gesicht werfen lassen. Manchmal haben wir uns geduckt, manchmal ist sie vorbeigeflogen. Manchmal war sie aus Pappe, manchmal waren´s zwei, drei. Das machen wir heute nicht mehr, weil wir keine Lebensmittel vergeuden wollen, aber damals war das schon ein großer Spaß.
Und so gibt es diese ganzen Outtakes, die wir so hinter, neben und auch vor der Kamera produziert haben, die nur nie jemand außer uns zu sehen bekommt. Wenn ich mal nicht mehr beim Fernsehen sein sollte, dann würden mir die Kolleg:innen einen riesigen Gefallen tun, wenn sie mir ein Best Of aller Outtakes aus allen Sendungen zusammenschneiden würden. Aber, das kann gerne noch etwas dauern. Denn wir haben ja lange noch nicht alle Outtakes gemacht.


Behind the scenes – auch hinter der Kamera kam der Spaß bei der „Sendung mit dem Elefanten" nie zu kurz. © WDR

Das wäre mit Sicherheit lustig. Wir haben jetzt viel über die Vergangenheit gesprochen. Wenn du jetzt in die Zukunft blickst, was wäre etwas, was du dir wünschst für „Die Sendung mit dem Elefanten“?

Von der „Sendung mit dem Elefanten“ wünsche ich mir, dass sie noch lange so erfolgreich bleibt und dass ich noch lange ein Teil der Sendung bleiben kann. Dabei geht es ja nicht nur um mein Empfinden. Ich sage zum Beispiel auch ganz oft zu meinen Freunden: „Bitte sagt mir früh genug Bescheid, wenn ihr das Gefühl habt, ich werde ein alter Mann, der denkt, das andere ihn lustig finden“. Ich hoffe aber, dass ich das selbst im Blick habe.

Als jemand, der die Sendung geguckt hat, mit meinen jüngeren Geschwistern zusammen, hoffe ich auf noch super viele schöne Jahre. So dass meine Kinder sie auch noch schauen können.

Es ist mal von jemandem, der was zu sagen hat, gesagt worden, als „Die Sendung mit dem Elefanten“ Premiere in einem Kölner Kino hatte: „Wollen wir hoffen, dass ‚Die Sendung mit dem Elefanten‘ so lange läuft wie die Maus.“ Und das hoffe ich auch.

Du arbeitest ja viel für und auch mit Kindern. Was nimmst du denn da so für dich selbst mit, persönlich?

Also generell erstmal Fröhlichkeit, Leichtigkeit, Ehrlichkeit. Das ist ja so das, was Kinder haben und was es so besonders macht. Und ganz oft geben die Kinder einem sogar selber mehr als man ihnen gibt. Ich bin ja zum Beispiel auch Kommissar Krächz in der WDR-Kinderkonzertreihe. Da spiele ich ein Kommissar, der musikalische Krimis zusammen mit dem Publikum löst. Und nach Corona, als wir das erste Kommissar Krächz-Konzert wieder gespielt haben, sind die Leute aufgestanden – ich könnte jetzt schon wieder heulen – und haben einfach nicht aufgehört zu applaudieren und das war so ein Moment, wo ich dachte: „Boah! Ihr gebt einem so viel!“. Und das ist echt toll!

Das war mit Sicherheit ein emotionaler Moment. Vielen Dank für das informative und lustige Gespräch und das du dir die Zeit heute genommen hast. Auf viele schöne weitere Jahre mit dem Elefanten!

(André trötet wie der Elefant) Töröööö! Der Elefant sagt: „Danke!“


Vor Freude in der Luft – André Gatzke war zu Besuch bei KÄNGURU. © Isabelle Hermann