Rund ums Baby
Nachhaltig leben mit Baby
Anja Janßen · 21.11.2024
zurück zur ÜbersichtGrüner leben – das geht auch mit Nachwuchs. © Syda Productions/Adobe Stock
Nachhaltig wickeln
Plastikwindeln und Feuchttücher – das Thema Wickeln spielt eine große Rolle, wenn es um ein nachhaltigeres Familienleben geht. Wegwerfwindeln enthalten erdölbasierte Stoffe, die Flüssigkeit aufnehmen und den Babypo trocken halten. Schätzungen zufolge benötigt jedes Kind im Laufe seiner Wickelzeit etwa 5.000 bis 6.000 Plastikwindeln, was rund eine Tonne Müll erzeugt, der nicht recycelt werden kann. Eine umweltfreundlichere Alternative können Stoffwindeln bieten. In einem ausführlichen Artikel stellen wir euch die Vorteile sowie die verschiedenen Stoffwindel-Systeme vor.
Ob Stoffwindeln die Ökobilanz tatsächlich verbessern, hängt von mehreren Faktoren ab: Zum einen sollte ein System gewählt werden, das möglichst wenig Wäsche verursacht. Zum anderen sind eine energieeffiziente Waschmaschine und umweltschonendes Waschmittel entscheidend. Statt wegwerfbarer Feuchttücher mit Zusatzstoffen eignen sich kleine Waschlappen für die Hautreinigung. Für das Wickeln unterwegs und den Transport von gebrauchten Stoffwindeln oder verschmutzter Kleidung ersetzen Nasstaschen oder sogenannte Wetbags umweltschädliche Plastiktüten.
Kleidung aus zweiter Hand
Babys wachsen zügig von einer Kleidergröße in die nächste. Warum also alles neu kaufen? Für die kurze Zeit, die Babys eine Größe tragen, reicht Secondhand-Kleidung völlig aus. Das schont nicht nur den Geldbeutel, sondern auch die Umwelt – angefangen bei der Reduzierung des CO₂-Ausstoßes bis hin zur Einsparung von Ressourcen wie Wasser und Energie. Außerdem verhindert ihr, dass nicht mehr benötigte Kleidung auf Mülldeponien oder in Müllverbrennungsanlagen landet.
Kleidung aus zweiter Hand findet ihr auf zahlreichen Kinderflohmärkten in Köln, Bonn und Umgebung. Auch Secondhand-Läden für Baby- und Kinderkleidung sind eine mögliche Anlaufstelle.
Nachhaltige Beikost
Spätestens ab dem siebten, frühestens ab dem fünften Lebensmonat empfehlen Expert:innen, die Ernährung von Babys um feste Nahrung zu ergänzen. In Deutschland ist Brei die gängigste Methode, Kinder an feste Nahrung heranzuführen. Eine Alternative dazu ist „Baby Led Weaning“ (BLW). Dabei nimmt sich das Kind speziell zubereitetes Fingerfood vom Familientisch. Der Begriff bedeutet übersetzt so viel wie „vom Baby gesteuerte Entwöhnung von der Muttermilch“. Gesundheitswissenschaftler:innen des Netzwerks „Gesund ins Leben“ empfehlen in unserem ausführlichen Artikel zur Beikost eine Kombination aus beiden Methoden.
Doch wie lässt sich Beikost nachhaltig gestalten? Wer Brei selbst kocht oder Fingerfood direkt am Familientisch anbietet, anstatt fertige Gläschen zu kaufen, vermeidet Verpackungsmüll und schont die Umwelt. Noch nachhaltiger wird es, wenn ihr dabei auf regionale und saisonale Produkte setzt. Die gemütlichen Hofläden in Köln oder im Umland bieten nicht nur frische, regionale Lebensmittel, sondern sind zugleich ein schöner Ausflugstipp für Familien. Häufig gehören sie zu Erlebnisbauernhöfen, auf denen die Kleinen einiges über die Herkunft unserer Lebensmittel erfahren. Wer beim Lebensmitteleinkauf noch einen Schritt weitergehen möchte, wird in einem Unverpackt-Laden fündig. Diese Einzelhandelgeschäfte setzen beim Verkauf ihrer Produkte anderem auf maximale Müllvermeidung.
Leihen statt kaufen
Die Bedürfnisse von Babys und Kleinkindern ändern sich schnell – ob bei Spielzeug, Möbeln oder größeren Anschaffungen wie Kinderwagen und Laufrädern. Statt immer wieder neu zu kaufen, lohnt es sich, diese Dinge zu leihen. Das spart nicht nur Geld, sondern auch Ressourcen.
In unserer Übersicht zu Leih- und Miet-Abos findet ihr Plattformen, die alles Mögliche für eure Kinder anbieten – von Möbeln bis hin zu Spielsachen. Bücher für Babys und Kinder könnt ihr in der Stadtbibliothek ausleihen. Wer sich vorher über aktuelle Neuerscheinungen informieren möchte, findet bei uns jeden Monat zwei neue Buchtipps für Babys und Kleinkinder.