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Medien

Ein Blick hinter die Kulissen: die Medienwerkstatt des WDR

Thea Wittmann · 05.11.2024

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Die WDR-Medienwerkstatt: Fernseh- und Radiotechnik zum Anfassen. © WDR/Tilman Schenk

Die WDR-Medienwerkstatt: Fernseh- und Radiotechnik zum Anfassen. © WDR/Tilman Schenk

Clips, News und Storys sind omnipräsent, der Pegel an Informationen steigt stetig – damit umgehen zu können, erfordert Medienkompetenz. Der WDR gibt Kindern und Jugendlichen nicht nur einen Einblick, wie Medieninhalte entstehen, sie dürfen diese im WDR Kinderstudio und im WDR Studio Zwei sogar selbst erschaffen.

Einmal selbst Regie führen, Texte schreiben und einsprechen, vor der Kamera stehen und die Wetternachrichten präsentieren: In der Medienwerkstatt des WDR können Kinder und Jugendliche Fernseh- und Radiotechnik anfassen und damit experimentieren. Seit mehr als zehn Jahren vermitteln die Workshops genau das, was alle haben wollen und was so schwer zu bekommen ist: Medienkompetenz.

Das WDR Kinderstudio und das WDR Studio Zwei sind eine Erfolgsstory, denn sie sind einzigartig. Tausende von Grundschüler:innen sind schon wie Superman vor dem Greenscreen über die Kölner City geflogen, ebenso viele Teens haben das Kommando „Achtung, Kamera läuft!“ für die Aufnahme gegeben. „Die Nachfrage ist ungebrochen hoch. Bis zu sechs Schulklassen können pro Tag das WDR Kinderstudio und die Medienwerkstatt besuchen“, sagt Projektleiterin Annette Busch-Wiesenthal. Das Medienkompetenz-Angebot wird aus Mitteln des Rundfunkbeitrags finanziert. Teilnehmende Schulklassen müssen dafür nichts bezahlen.

Von der Idee bis zur Ausstrahlung

Das WDR Kinderstudio steht Schüler:innen der Klassen 3 bis 5 offen, WDR Studio Zwei ist für die Jahrgangsstufen 6 bis 13. Von der Idee und Recherche über die Moderation bis hin zur technischen Umsetzung und Ausstrahlung übernehmen sie alle Schritte der Produktion. Ausgewählte Coaches und Mitarbeiter:innen aus einem 30-köpfigen Medien-und Technikteam leiten die Kids an. Als Team lernt die Klasse alle nötigen Arbeitsschritte: filmen, schneiden, Interviews führen oder Podcasts aufnehmen. Schüler:innen werden zu jungen Medienmacher:innen und können sich medial so richtig austoben.

Das ist herausfordernd – zum Beispiel, wenn es darum geht, eine Sendung zu moderieren, sich plötzlich selbst auf dem Monitor zu sehen, seine Stimme übers Mikro zu hören. Und es ist spannend. Steht denn bei der Schalte tatsächlich jemand in Paris und berichtet von dort? Und warum sind für eine Radiosendung viel mehr Menschen nötig als eine Person am Mikro und eine, die die Musik auswählt? „Bei uns können sich die Schülerinnen und Schüler in einem geschützten Raum ausprobieren. Die Beiträge werden nicht veröffentlicht“, sagt die Projektleiterin.

Wichtige Schlüssequalifikationen lernen

Jugendliche in Tonstudio © WDR/Tilman Schenk
Medienkompetenz erwerben und Berufsfelder entdecken. © WDR/Tilman Schenk

Dass der kritische Umgang mit Medien eine Schlüsselqualifikation für die Zukunft ist, ist unumstritten. Und es beinhaltet mehr als nur ein Tablet zu bedienen oder sich durch soziale Netzwerke zu scrollen. Jede:r kann mit einem Smartphone jederzeit Nachrichten verbreiten, die ungefiltert bei Kindern und Jugendlichen ankommen. Fake News und digitale Ablenkungen sind allgegenwärtig. Darum müssen die Youngsters lernen, kritisch mit Informationen umzugehen, Inhalte zu hinterfragen und verantwortungsvoll zu kommunizieren.

Im WDR Studio Zwei sind Jugendliche nicht nur Konsument:innen. Sie lernen, wie man Geschichten erzählt, Informationen aufbereitet und die eigene Stimme in der digitalen Welt einbringt. Das stärkt das Selbstbewusstsein und bereitet auf die Herausforderungen der Zukunft vor. Und manche:r entdeckt vielleicht, dass die berufliche Zukunft in den Medien liegen könnte. „Inzwischen landen auch Bewerbungen bei uns, in denen steht: Ich war im Studion Zwei, und das hat mir so gut gefallen, dass ich gerne bei Ihnen arbeiten möchte!“, so Annette Busch-Wiesenthal.

Interview

Kind mit Mikrofon © WDR/Celina Palenda
© WDR/Celina Palenda

Seit Gründung der Medienwerkstatt vor mehr als zehn Jahren haben rund 128.000 Jugendliche aus über 5.700 Schulklassen das Medienkompetenzangebot des WDR in der Kölner Innenstadt besucht. Annette Busch-Wiesenthal und Ute Teigler sind für das Medienkompetenzangebot verantwortlich.

Känguru: Das WDR Kinderstudio und das WDR Studio Zwei sind einzigartige Bildungsangebote in Deutschland. Wie reagieren die Kinder und Jugendlichen, die zu Ihnen kommen? Was kommt am besten an, für welchen Teil der Produktion interessieren sich die meisten?

Annette Busch-Wiesenthal: Bei den Workshops interessiert sich jeder und jede für etwas anderes und kann auch den eigenen Präferenzen entsprechend Jobs vor oder hinter der Kamera übernehmen. Grundsätzlich sind die Aufgaben, bei denen Schülerinnen und Schüler sich etwas Konkretes vorstellen können, schneller vergeben. Das Tolle ist, dass am Ende jeder und jede eine Rolle für die Produktion einer Radio- oder Fernsehproduktion übernimmt und ein wichtiges Rad im Getriebe ist. Wir machen auch die Erfahrung, dass die Workshops das Gemeinschaftsgefühl in den Klassen unheimlich stärken.

Die Medienlandschaft hat sich in den vergangenen zehn Jahren stark verändert. Medienkompetenz ist als Skill ein sehr großer Begriff. Welchen Aspekt halten Sie für den wichtigsten?

Annette Busch-Wiesenthal: Heutzutage kann jeder jederzeit selbst Nachrichten verbreiten, und Kinder und Jugendliche,aber auch Erwachsene wissen oft nicht mehr, wozu es Journalistinnen und Journalisten gibt. Der Blick hinter die Kulissen soll zeigen, wie viel Professionalität hinter einer Medienproduktion steckt. Wir thematisieren in den Workshops auch den Umgang mit Desinformation und Fake News, und die Jugendlichen erfahren, was die journalistische Arbeit ausmacht. Medienkompetenz ist immens wichtig für unsere Demokratie!

Junge Menschen rücken zunehmend vom klassischen Fernsehen und Hörfunk ab. Sie streamen, informieren sich in sozialen Netzwerken über das Tagesgeschehen und nutzen die News auf TikTok wie ihre Eltern die Tagesschau. Greifen Sie diese Veränderung im Studio Zwei auf beziehungsweise ist das geplant?

Ute Teigler: Wir haben im WDR Studio Zwei das Modul „Team Wissen“ eingeführt, bei dem mit smarter Technik so etwas wie eine Insta-Story oder ein TikTok zu einem Wissensthema erstellt wird. Hierbei werden die Jugendlichen auch dafür sensibilisiert, auf die Quellen von Informationen zu achten und kritisch damit umzugehen. Dem veränderten Mediennutzungsverhalten – nicht nur von jungen Menschen – werden wir in Zukunft einen noch größeren Stellenwert geben. Hier greifen neben den handlungsorientierten Workshops im WDR Studio Zwei auch zahlreiche Videos, Audios und Materialien, die aus den Programmen kommen. Etwa Beiträge zu KI von „Quarks“ oder TikTok-Videos der „tagesschau“.

Es geht nicht nur darum, Kinder und Jugendliche für Nachrichten zu begeistern, sondern auch, sie für Desinformation zu sensibilisieren. Zunehmend spielt die KI in der Informationsbeschaffung eine Rolle. Was wünschen Sie sich für die Mediennutzung der Zukunft?

Ute Teigler: Die schier unbegrenzten Möglichkeiten von KI werden sicher auch gezielte Desinformation befeuern. Gleichzeitig wird es immer schwieriger oder für die meisten Menschen unmöglich sein, künstlich produzierte Bilder oder Inhalte zu erkennen. Hier kommt der unabhängigen, verlässlichen Berichterstattung des öffentlich-rechtlichen Rundfunks eine besonders wichtige gesellschaftliche Funktion zu. Zusammen mit den anderen ARD-Anstalten bieten wir zahlreiche Angebote zur Nachrichten- und Medienkompetenz und damit auch zu den Themen Desinformation und KI an, beispielsweise beim ARD Jugendmedientag am 13. November 2024.

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Das Team vom WDR Studio Zwei und vom WDR-Kinderstudio begrüßt von Montag bis Freitag bis zu sechs Schulklassen pro Tag (nicht in den Schulferien in NRW). Die Termine sind sehr gefragt. Nach den Weihnachtsferien öffnet der Buchungskalender für den Zeitraum nach den Sommerferien 2025.

ARD Jugendmedientag 2024

Am 13. November 2024 findet der ARD Jugendmedientag mit dem Schwerpunkt „Nachrichten“ für Schulklassen ab der Jahrgangsstufe 8 statt. Die WDR Studios in Düsseldorf, Dortmund und Köln öffnen ihre Türen für einen Blick hinter die Kulissen. Zum Beispiel zeigt der Weltspiegel im interaktiven Livestream, wie Korrespondent:innen in Krisengebieten arbeiten. Im 1LIVE Haus geben Fachleute Tipps für die perfekte Moderation. Bei Schulbesuchen informieren Redaktionen über Chancen und Risiken von KI im Journalismus, die Besonderheit von WDR-TikTok-Formaten oder geben Tipps, wie man Meldungen und Fotos auf Echtheit checkt.