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Kolumne

Gerne Reinheit - Klar doch!

Holger Müller · 02.05.2023

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© Kristian/AdobeStock

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Holger Müller über Waschmaschinen und CO2-Minimierung

„Viel hilft viel“ – so sagt eine Weisheit, die nahe bei „Morgenstund hat Gold im Mund“ rangiert. Also maximal old fashioned eben. Vielleicht ist also weniger manchmal mehr. Eine Gestaltungsmaxime der Moderne ist nicht umsonst „less is more“. Daraus wurde dann später im Marketing der 90er „reduce to the max“, um ein kleines Auto zu bewerben.

Heute möchte ich dafür werben, eine Alltagsroutine nachhaltiger zu gestalten: Die Waschtemperatur bei der Waschmaschine – übrigens ein Thema mit viel Diskussion und Hadern auch bei uns zu Hause. Sogenannte Erfahrung und Routine sagen: Wärmer wird sauberer. Zu Routine weiß der Duden: „durch längere Erfahrung erworbene Fähigkeit, eine bestimmte Tätigkeit sehr sicher, schnell und überlegen auszuführen“. Hört sich erstmal super an, oder? Nachdenken hat da also wenig Platz. Lasst uns also denken und rechnen:
Wenn wir bei zwei Wäschen die Woche mit 30 statt mit 40 Grad waschen, sparen wir 9 Euro Stromkosten im Jahr. Da die Stromkosten beim Waschen für 60 Prozent des CO2-Ausstoßes verantwortlich sind, ist das eine gewichtige Stellschraube, an der wir selbst drehen können. Wenn wir von 40 auf 30 Grad gehen, reduziert sich der CO2-Ausstoß um bis zu 38 Prozent. Von 60 auf 30 Grad wären es sogar 60 Prozent weniger. Würden das alle in Europa machen, wäre das der Jahresausstoß an CO2 von 2 Millionen Autos weniger. Das ist ja was und wir dürfen uns aktuell ja auch fragen, woher die Energie eigentlich kommt. Und da heutzutage mit Office statt Werkbank die Wäsche weniger schmutzig ist und die Waschmittelrezepturen sich verbessert haben, schafft kaltes Waschen das tatsächlich. In Hamburg gibt es übrigens schon einen Kaltwaschsalon.

Jedes Grad zählt also, beim Waschen mit der Waschmaschine und beim Klima sowieso. Wenn ihr eure Einsparpotenziale selbst errechnen und mehr über das kalte Waschen erfahren möchtet, könnt ihr das auf der Seite des WWF unter #wirdrehenrunter. Vielleicht auch für euch eine neue Routine?

Autor Holger Müller lebt mit Frau und Töchtern in Köln. Als Familie versuchen sie, das komplexe Thema Nachhaltigkeit in ihrem Alltag zu leben. Holger arbeitet als Qualitätsmanager an einer Hochschule und lehrt an der Universität Duisburg-Essen, wie Nachhaltigkeit und Zukunft zu gestalten sind. Im KÄNGURU schreibt er regelmäßig über diese Ideen in seiner Kolumne „Grüner Leben“.

Kennt ihr schon alle „Grüner Leben“-Kolumnen? Stöbert euch durch.
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