Gesundheit
Keine Angst vor dem Zahnarzt!
Claudia Berlinger · 26.03.2018
zurück zur ÜbersichtHeute ist es wieder soweit und meine Tochter freut sich wie immer auf ihre nette Ärztin, auf das Krokodil mit den großen Zähnen und natürlich auf das Spielzimmer mit Rutsche und Kletterburg. Tatsächlich schätzt sie ihre Kinderzahnärztin so sehr, dass sie bereits in Erwägung gezogen hat, Zahnärztin zu werden – falls sie nicht Reitlehrerin wird.
Wir haben uns entschieden, heute ein Putztraining zu buchen, bei dem die Zähne bunt eingefärbt werden und Kinder ihre Zähne so putzen sollen, wie sie es Zuhause immer tun. Wir bringen unsere Zahnpflegeutensilien mit und die Zahnarzthelferin schaut genau zu. Anschließend gibt sie Tipps, wie sdie Tochter ihre Milchzähne und die vielen bleibenden Zähne, die sich gerade Bahn brechen, noch besser pflegen kann. Auch Zahnseide gehört schon für Kinder zum Zahnputzritual dazu. Wieder etwas dazu gelernt. Den Zungenschaber, der allmorgendlich die Zunge von Bakterien befreien soll, verwenden wir bereits. Er gehört ja zum ayurvedischen Morgenritual.
Als kleines Schmankerl darf sich jedes Kind nach der Behandlung ein Geschenk aus der Schatztruhe aussuchen. Heute gehen wir mit einem rosa Handkettchen nach Hause, zusammen mit dem Vorsatz, noch weniger Süßigkeiten zu essen als bisher und die leckere Apfelsaftschorle durch ungesüßten Tee zu ersetzen. Mit einem strahlendem Lächeln verlassen wir die Praxis und sagen: „Bis zum nächsten Mal!“
Hier gibt es von uns ein paar Tipps rund um die Zahnpflege:
- Schon vor dem Durchbruch des ersten Zahnes solltet ihr mit der Zahnpflege des Kindermundes beginnen. Süße Speisen sollten immer mit Wasser nachgespült werden, um den Säuregehalt im Mund zu neutralisieren.
- Eure Kinder sollten so früh wie möglich – also ab dem 8. Lebensmonat - aus dem Becher bzw. einem Glas trinken. Nuckelflaschen und Trinkpäckchen sind wirklich tabu.
- Zuckerhaltige Getränke sollten am besten ganz vermieden werden.
- Ein süßer Nachtisch nach dem Essen ist natürlich erlaubt, aber besser einmal am Tag richtig Süßigkeiten schmausen, als drei Mal zwischendurch. Und nach dem Essen immer Zähne putzen.
- Die Zähne sollen sich nach dem Essen erholen können. Erlaubt ihnen nach den Mahlzeiten ihre Regenerationszeit und vermeidet viele Zwischenmahlzeiten. Das ist nebenbei bemerkt auch für den Verdauungsapparat besser.
Wissenswertes über Zahnkrankheiten:
Ein Zahnschmelzdefekt bedeutet, dass die geschädigten Zähne kaum über eigenen Schutz gegen Säuren verfügen. Sie reagieren sehr schmerzhaft auf Speisen und sind anfällig für Karies. Und wenn die Karies erst einmal Einzug in den Kindermund gehalten hat, breitet sie sich aus, denn: Karies ist ansteckend!
Beim MIH-Syndrom, an dem heutzutage circa 10 Prozent aller Kinder leiden, tauchen die Backenzähne gelblich verfärbt aus dem Kiefer auf und sind sehr empfindlich gegen Hitze, Kälte und Zucker. Tatsächlich haben diese Zähne, die im englischen „cheese molars“ genannt werden (für Zahnärzte sind Backenzähne die Molaren) die Neigung, wegzubröseln wie die Kreidefelsen auf Rügen oder eben wie ein Stück Käse. Solltet ihr diese Art Zähnchen bei euren Kindern bemerken, heißt es, schnell aktiv werden, denn sie müssen regelmäßig vom Zahnarzt mit Lack versiegelt werden und brauchen eine tägliche Extraportion Mineralien. Hierfür gibt es ein Medikament namens Tooth Mousse, das ihr in der Arztpraxis kaufen könnt.