Wir brauchen deine Unterstützung, jeder Cookie zählt!

Wir verwenden Cookies, um die Nutzung unserer Webseite zu verbessern, bestimmte Funktionen zu ermöglichen und vor allem, um unsere Arbeit zu finanzieren. Du kannst dem jederzeit in unserer Datenschutzerklärung widersprechen.

Akzeptieren
Essenziell

Diese Technologien sind erforderlich, um die Funktionalität der Webseite zu ermöglichen.

Statistik

Mit diesen Technologien analysieren wir die Nutzung der Webseite, mit dem Ziel, unsere Arbeit zu verbessern.

Marketing

Diese Cookies sind Grundlage für unsere Einnahmen. Wir nutzen Google Adsense, um Anzeigen unserer Werbekunden auf der Webseite einzustellen. Hier erfährst Du, wie personenbezogene Daten zur Personalisierung von Anzeigen verwendet werden.

Komfort/Externe Medien

Diese Technologien werden verwendet, um dir ein besseres Nutzungserlebnis zu ermöglichen.

Familienleben

„Wir geben den Kindern große Freiräume“

Ursula Katthöfer · 28.10.2020

zurück zur Übersicht
© AdobeStock/micromonkey

© AdobeStock/micromonkey

In Heimbach am Rursee haben Eltern und Pädagogen die Freie Schule Eifel gegründet. Im August starteten die Erstklässler im Gebäude der alten Dorfschule. Wo früher Katheder und Schiefertafeln waren, entstehen Atelier, Werkstatt, Zahlenraum, Sprachschatz und Forscherstation. Verena Bauer, Mutter eines fünfjährigen Sohnes, hatte die Idee zu dieser reformpädagogischen Schule.

KÄNGURU: Wie kamen Sie auf die Idee, eine Schule zu gründen?

Verena Bauer: Ganz einfach: Es gibt in der Eifel noch keine freie Schule (lacht)! Nein, im Ernst, wir wären auch in die Nähe einer bestehenden Schule gezogen, aber die nächste ist in Köln und dort konnten wir uns kein Eigenheim mit Garten leisten. Da wir uns das aber wünschten, haben wir einen Kompromiss gemacht: schön und günstig in der Eifel leben, dafür aber die Schule selbst gründen.

Wie sind Sie vorgegangen?

Meinen Plan der Schulgründung habe ich so lange herum erzählt, bis sich sieben Personen fanden, um einen Verein zu gründen. Heute, gut zwei Jahre später, sind wir 120. 

Was ist an Ihrem Konzept so besonders?

Bei uns gibt es drei Säulen: Erstens kognitive Wissensaneignung wie man sie traditionell aus der Schule kennt. Zweitens emotional-soziale Kompetenz. Und drittens kreativ-musisch-handwerkliche Fähigkeiten. Außerdem Nachhaltigkeit in allen Bereichen. Feste Stundenpläne, Klassenarbeiten und Ziffernzeugnisse haben wir nicht. Wir geben den Kindern große Freiräume, sie lernen viel an Projekten – fächer- und jahrgangsübergreifend.

Nennen Sie ein Beispiel?

Die Lernbegleitung – so heißen bei uns die Lehrer – baut z.B. mit den Kindern ein Boot, um es auf der Rur fahren zu lassen. Die Kinder lernen, welche Materialien unter welchen Bedingungen schwimmen. Sie erörtern gemeinsam, wie breit ihr Boot sein muss und wie hoch es sein darf, damit es nicht kentert. Sie lernen hierbei Mathe, Physik, Geometrie und Sachkunde ohne den klassischen Unterricht. Sie arbeiten einfach an der Lösung einer Aufgabe und es ist toll zu sehen, wie tief sie ganz freiwillig in solche Themen eintauchen.

So eine Schule gründet man bestimmt nicht, um reich zu werden.

Auf keinen Fall. In der Gründungsphase macht man alles ehrenamtlich, danach ein kleines Verwaltungsgehalt. Diese Gründung ist eher eine Herzensangelegenheit: Wir möchten unseren Kindern eine tolle Schulzeit ermöglichen und die Welt ein bisschen besser machen.

Wie finanzieren Sie die Schule?

Wir werden als Ersatzschule zu 87 Prozent durch das Land NRW refinanziert. Den Rest übernehmen wir als Schulgemeinschaft. Das ist die Basis. Außerdem wirbt der Förderverein um Spenden und Fördergelder.

Kommt Ihre Schulidee bei den Eltern in der Eifel an?

Für die kommenden fünf Jahre sind schon über 100 Kinder aus der weitläufigen Region angemeldet. Es wollen viele Familien hierher ziehen, damit die Kinder unsere Schule besuchen können. Die Schule hat damit ein Einzugsgebiet über die Grenzen der Eifel hinaus.

Vielen Dank!

Tags: