Schach für Kinder & Jugendliche – Mein ungewöhnliches Hobby

Wie lange bist du schon im Schachverein?

Seit ungefähr 4 Jahren, also seit ich 7 bin.

Wie bist du auf dein seltenes Hobby gekommen?

Ich habe das von meinem Vater gelernt, als ich noch klein war. Er hat auch Schach gespielt und es hat mir von Anfang an immer Spaß gebracht. 

Was genau ist Schach und was lernt man dabei?

Beim Schach spielt man 1 gegen 1 und probiert, gegnerische Figuren zu gewinnen und dabei möglichst wenige zu verlieren. Das Hauptziel ist es, den gegnerischen König anzugreifen, sodass er sich nicht mehr schützen kann und er nicht aus der Angriffslinie deiner Figur bewegt werden kann. Jeder hat am Anfang 8 Figuren und 8 Bauern. Gespielt wird auf einem 8x8 Brett, auf dem die Figuren auf der ersten Reihe stehen und die Bauern auf der zweiten. Um Figuren des Gegners zu schlagen, muss man mit einer seiner Figuren auf das Feld der gegnerischen Figur gelangen. Die Figuren haben jeweils unterschiedliche Arten, wie sie sich bewegen dürfen. Die Türme, die am Anfang des Spiels in der Ecke stehen, dürfen nur grade ziehen. Die Springer, die neben den Türmen stehen, können in einer L-Form gehen in jede Richtung. Die Läufer dürfen nur diagonal ziehen. Die Dame darf diagonal und in Linien ziehen und der König darf sich immer nur ein Feld in jede Richtung bewegen. Bauern dürfen sich immer nur ein Feld nach vorne bewegen, außer mit ihrem ersten Zug, da dürfen sie zwei Felder nach vorne gehen. Sie gehen in einer geraden Linie, aber schlagen andere Figuren diagonal. Wenn sie auf der anderen Seite des Brettes angekommen sind, werden sie zu einer Figur, die man sich aussuchen kann.
Beim Schach lernt man viel. Ich merke schon in der Schule im Matheunterricht, wie mir Schach weiterhilft. Beim Schach wird vor allen Dingen die logische und strategische Denkweise trainiert.

Welche Fähigkeiten und Voraussetzungen sollte man beim Schach mitbringen?

Eigentlich braucht man keine speziellen Voraussetzungen für Schach. Man sollte motiviert sein und etwas ausdauerfähig sein. Falls das noch nicht so ist, wird sich das aber im Laufe der Zeit entwickeln. Mit Schach kann jeder anfangen.

Wie oft in der Woche trainierst du? Und wie weit ist der Trainingsort/Verein von deinem Zuhause weg?

Ich trainiere eigentlich eher zuhause und an den Wochenenden, da ich unter der Woche viel zu tun habe und es zeitlich nicht schaffe, mehrmals in meinen Verein zu fahren. Zuhause trainiere ich dann mit meinem Privattrainer und alleine. Am Freitag bin ich noch für eine Stunde bei der Schach-AG. Falls ich aber mal Turniere in meinem Verein spiele, dauert das ungefähr 30 Minuten mit der Bahn für mich. Bei Turnieren außerhalb des Vereins ist das immer unterschiedlich.

Was macht das Schachspiel so besonders bzw. so außergewöhnlich für dich?

Für mich ist wichtig, dass es kein Glücksspiel ist und im weitesten Sinne nichts mit Glück zu tun hat und es einfach von den eigenen Fähigkeiten abhängt, ob man gewinnt oder verliert.

Unterstützen deine Eltern dein ungewöhnliches Hobby?

Meine Eltern unterstützen mein Hobby, vor allem mein Vater, da er selber auch Schach spielt.

Wie finden deine Freund:innen dein Hobby? Hattest Du anfangs
Sorge, deinen Freund:innen von deinem Hobby zu erzählen?

Ich hatte keine Angst meinen Freunden davon erzählen, da sie alle die Grundregeln von Schach kennen. Das Schachspiel ist eigentlich kein Thema in meiner Freundesgruppe, sie sehen das alle neutral.

Worauf bist du richtig stolz, was du beim Schach gelernt hast?

Mental hat sich mein logisches und strategisches Denken extrem verbessert, was mir oft in der Schule weiterhilft. Schachlich habe ich mich allgemein verbessert. Ich bin orientierter auf dem Brett und kann viele Züge voraus denken.

Was ist dein Ziel beim Schach? Worauf arbeitest du hin?

Ich möchte natürlich meine Spiele gewinnen. Ich hoffe irgendwann mal eine Wertungszahl von über 2000 zu erreichen.

Hast Du eine/einen Schachspieler:in als Vorbild? Wenn ja, wen und
warum?

Mein Vorbild ist Vincent Keymer, der aktuell beste deutsche Schachspieler. Er ist im Moment auf Platz 12 der Weltrangliste.

Wie stehen Sie zu dem Hobby Ihres Kindes? Denken Sie, dass Schach ein gutes Hobby für Kinder ist?

Ich finde, das ist ein tolles Hobby für Kinder. Es hilft ihm, sich besser zu konzentrieren, und es baut eine lange Aufmerkeitsspanne auf. Es unterstützt außerdem sein logisches Denken und er lernt Wettbewerbssituationen zu bestehen. Ich mag es sehr, meinem Sohn zuzusehen, wie er in Turnieren Schach spielt, das ist auch für mich sehr aufregend.
Anderen Kindern kann ich sehr empfehlen, mit Schach anzufangen. Im späteren Leben ist man ordentlicher und disziplinierter. Man kann sich außerdem eine lange Zeit am Stück konzentrieren und hat eine lange Aufmerksamkeitsspanne. Man ist zudem gewöhnt an Wettbewerbssituationen und man hat auch viel Spaß, obwohl es einem anfangs vielleicht langweilig vorkommt.

Woher kommt die Begeisterung Ihres Kindes?

Das hat sehr früh angefangen. Schon von klein auf hat es ihm immer Spaß gemacht. Seit Leon sechs Jahre alt ist, spielt er ziemlich gut und kann auch oft gewinnen. Ich bin gerne dabei, aber wenn Leon kein Interesse an Schach hätte, wäre das auch vollkommen okay für mich.

Was braucht man für Schach und wie hoch sind ungefähr die Anschaffungskosten?

Man braucht eigentlich nichts, um mit Schach anfangen zu können. Ein Computer reicht schon, da es genug gratis online Plattformen gibt, auf denen man gratis Schach spielen kann oder Rätsel lösen kann.

Und was haben Sie für monatliche Ausgaben?

Die monatlichen Ausgaben für Schach halten sich sehr gering. Für den Schachverein zahlen wir 5 Euro im Monat. Falls wir mal zu Turnieren fahren, kommen immer Fahrtkosten dazu. Manche Turniere sind gratis, manche haben aber auch eine Startgebühr. Diese ist dann aber auch unter 10 Euro. Manche Turniere und Unterkünfte außerhalb des Vereins werden aber auch von dem Verein finanziert, wie zum Beispiel die Kölner Einzelmeisterschaft.