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Familienleben

Gemeinschaftliches Bauen und Wohnen

Anja Janßen · 26.04.2016

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istockphoto.com / querbeet

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Gemeinschaftliches Bauen und Wohnen: Angesichts derzeitiger Immobilienpreise interessieren sich im dicht besiedelten Köln immer mehr Menschen für Wohnformen mit Gemeinschaftsräumen.

Warum soll das Gästezimmer in meiner Wohnung leer stehen, wenn ich mir mit den Nachbarn eines teilen könnte? Wohnanlagen mit einem gemeinsamen Partyraum, Gästezimmer oder Fitnessraum sind im Trend. Im Idealfall ergeben sich für die Bewohner noch weitere Vorteile: eine gute Nachbarschaft beispielsweise mit gegenseitiger Hilfe – wenn es richtig gut läuft sogar generationsübergreifend.

Auch die Eltern Jana Spille (39) und Wolfgang Backhaus (41) sehen die Vorteile für sich und ihre beiden Kinder in dieser alternativen Wohnform. Sie sind Teil der Baugruppe „Wunschnachbarn“, die in Köln-Nippes im Clouth-Quartier ein Haus baut. Auf 14,5 Hektar entstehen hier zurzeit moderne Wohnungen, Freiflächen und Räume für kreative Berufe und Gastronomie. Realisiert wird das Projekt von „Moderne Stadt“, der Stadtentwicklungsgesellschaft der Stadtwerke Köln.

Baugruppen: Mehr als eine Zweckgemeinschaft

Acht Baugruppen errichten auf jeweils einem Grundstück ein Haus. Am Ende werden sich die Bewohner von vier Häusern je einen Garten und eine Tiefgarage teilen. Doch Jana und Wolfgang erwarten von dem Projekt noch mehr. „Wir erhoffen uns für unsere Familie ein Wohnen und Leben mit mehr Gemeinschaft unter einem Dach“, sagt Wolfgang. „Wir freuen uns auf gemeinsame Aktionen mit netten Wunschnachbarn wie Kochen, Grillen, Film- oder Spieleabende in unserem Gemeinschaftsraum oder Garten.“ Ob Einkaufen, Babysitten, kleinere Erledigungen oder Reparaturen – die Kinder Ben (7) und Lea (5) sollen in einem Haus aufwachsen, in dem sich ältere und jüngere Menschen gegenseitig unterstützen.

In Zeiten, in denen steigende Mobilitätsanforderungen im Job dazu führen, dass Familienmitglieder oft weit verstreut leben, kann gemeinschaftliches Wohnen Sicherheit bieten. Aber auch auf materieller Ebene wirkt die Sharing-Kultur entlastend. Jana und Wolfgang gefällt die Idee gemeinsamer Anschaffungen. In einer eigenen Werkstatt könnten sie mit ihren Nachbarn beispielsweise Spielgeräte für den Garten bauen, auch ein gemeinsames Lastenrad könnte sich das Paar vorstellen.

Ökologische Nachhaltigkeit

Den Gedanken der ökologischen Nachhaltigkeit hatte die Baugruppe von Anfang an im Blick. „Wir bauen ein Passivhaus, eine Zisterne im Garten sammelt Regenwasser, vielleicht kommt noch eine Solaranlage auf das Dach und an der Hausfassade wird unser Hauswein, der ‚Clouths-Tropfen‘, wachsen“, erzählt Wolfgang. Bis der Wein Früchte trägt, wird es wohl noch etwas dauern. Mit dem Einzug jedoch rechnet die Familie bereits für Sommer 2017.

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