Food-Blogs für Familien

Was gibt es heute zu essen?

Kaum ist mein Sohn nach Schulschluss zur Tür herein, schallt es mir auch schon entgegen: „Was gibt es heute zu essen?“ Meist ist die Antwort aber mitnichten zufriedenstellend, denn außer „Nudeln“ oder „Reis“ entlockt ihm fast nichts ein „Yummy!“. Also verschwindet er erstmal mit Handy bewaffnet grummelnd für geraume Zeit in seinem Zimmer ...

Muss ich extra erwähnen, dass er Nudeln am liebsten ohne Soße, nur mit Parmesan und Reis am liebsten pur oder maximal mit Sojasoße oder Achtung ! mit Maggi isst?! Dabei ist es ganz und gar nicht so, als könnte er sich nicht auch für exotischere Dinge begeistern. Sein All-Time-Favourite sind die Won-tans von seinem Papa oder gegrillte Hähnchenspieße mit Erdnusssoße oder Teriyaki-Lachs aus dem Ofen mit Ingwer-Gurkensalat ...
Nur hiesiges, wohlmöglich noch grünes Gemüse geht irgendwie gar nicht. Kohl, jeglicher Art – Fehlanzeige. Kartoffeln nur in Form von Fritten oder Chips. Alles andere – viel zu gesund.

Unsere Regel lautet, probiert werden muss alles – aufessen, obwohl man es nicht mag, muss keiner. Extra-Süppchen werden allerdings auch nicht gekocht. Wer was nicht mag und Hunger hat, kann sich ein Brot schmieren. Und probiert werden muss jedes Mal wieder aufs Neue, denn Geschmäcker müssen sich, meiner Meinung nach, nun mal entwickeln – meine erste Khaki-Frucht war weder geschmacklich noch von der Konsistenz ein Highlight und meine erste Erfahrung mit Koriander: ausgespuckt und Mund ausgespült um den Seifengeschmack loszuwerden. Heute lieb ich beides!

So, was kochen wir also heute?

Wir kochen jeden Abend, das heißt die Frage „Was kochen wir heute?" stellt sich wirklich jeden Tag aufs Neue. Natürlich haben sich über die Jahre Gerichte eingespielt, die immer wieder mal gekocht werden, wie Linsensuppe, Rouladen, Rührei und Spinat, Gulasch oder Heringsstipp mit Pellkartoffeln ... aber zwischendrin muss es halt auch mal was Neues sein.

Food-Blogs bilden hier eine wunderbare Inspirationsquelle. Ich habe mich umgeschaut, einige ausprobiert und stelle euch hier eine kleine aber feine Auswahl vor: Yummy!

Foxy Food

Mel schreibt und fotografiert für ihren Blog Foxy Food. Am liebsten arbeitet sie an neuen Rezepten in der 3,5qm großen Küche ihrer Wohnung im Herzen von Hamburg. Wichtig, sind ihr Rezepte bei denen ihr nicht euer halbes Leben in der Küche stehen müsst. Sondern – wie schreibt sie so nett – du auch als Koch-Nerd mit halbstumpfem Messer, alles ganz gut hinbekommst.

Mir hat es besonders die Auswahl an Salaten angetan. Ihre zwölf besten Sommersalate sind durch die Bank alle super – egal ob als Beilage zum Grillen oder aber zum Sattessen. Zugegeben, nicht alle sind wintertauglich, aber der nächste Sommer kommt bestimmt und es wird im nächsten Jahr hoffentlich auch wieder möglich sein, sich mit Freunden in großer Runde zu treffen.

^{© Foxy Food/GourmetGuerilla.de}

Nudelsalat geht aber doch eigentlich immer :-) Empfehlen möchte ich ausdrücklich den aromatischen Nudelsalat mit Apfel, Bacon und Ziegenfrischkäse-Dressing. Süß, salzig und herrlich schlotzig!

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Tiny Spoon

Julia aus Berlin veröffentlicht auf ihrem Blog Tiny Spoon Rezepte für Babys, Kleinkinder und Familien. Ihr erstes Kochbuch „1 x kochen für ALLE“ hat sie auch schon veröffentlicht. In der Rubrik Familie finden sich auch jede Menge Ideen für euer Baby. Julia ist überzeugt, dass für sein Baby frisch zu kochen, gar nicht so aufwendig ist, wie viele meinen – ob Pastinaken-Erbsen-Brei, Butternut-Süßkartoffel-Apfel-Brei oder ein Brei aus Avocado, Banane und Quinoa – ich denke, hier werdet ihr fündig.

^{© Tiny Spoon}

Als Freund von heller Misopaste stach mir natürlich sofort ihr Rezept für Auberginen mit Miso-Glasur ins Auge. Garniert mit Granatapfelkernen und Koriander, serviert zu Reis, flugs war meine ganze Familie glücklich gemacht.

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^{© Tiny Spoon}

Als nächstes muss ich unbedingt Julias Rosenkohl-Rezept ausprobieren. Im Ofen geröstet, verliert er schon mal, die bei vielen Kindern gefürchtete, giftgrüne Farbe und durch eine Marinade aus Honig und Balsamico kommt auch noch eine süße Komponente dazu – könnte klappen mit der Überzeugung meines Sohnes ;-)

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Emmi kocht einfach

Emmi kocht einfach und nennt darum auch ihren Blog so – ein Food-Blog mit einfachen Rezepten, die gelingen. Emmi kocht und backt schon seit sie in ihrer Kindheit Mama und Oma am Rockzipfel hing. Auch die Bäckerei ihrer Großeltern mag durchaus ihren Teil dazu beigetragen haben. Heute, selber berufstätige Mama, müssen ihre Gerichte einfach zuzubereiten sein und trotzdem eine gewisse Raffinesse haben. Seit September 2020 sind ihre Rezepte auch in ihrem Kochbuch „Emmi kocht einfach“ erhältlich.

^{© Emmi kocht einfach}

Zum Geburtstag wünschte sich mein Sohn Currywurst. Herrlich, Grillen im Winter! So bin ich dann auf Emmis Blog aufmerksam geworden: Currywurstsoße – einfach und schnell gemacht. Während die Bratwürste draußen über der Holzkohle brutzelten, die wenigen coronabedingten Gäste sich mit Glühwein am Feuer wärmten, duftete es drinnen wunderbar nach Curry, Zimt und Orangen.

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KrautKopf

Susann und Yannic betreiben gemeinsam ihren Blog KrautKopf. Kochen bedeutet für sie Lebensqualität. Das sorgfältige Auswählen der Produkte gehört dabei genauso dazu wie die Zubereitung. Der Wunsch nach einem nachhaltigeren Leben und die Sehnsucht im Einklang mit der Natur und den wechselnden Jahreszeiten zu leben, verschlug sie in ein kleines Dorf in Mecklenburg. Hier wachsen in ihrem Nutzgarten etwa 100 verschiedene, direkt vom Saatkorn gezogene Gemüsesorten. Dazu eine Vielzahl an essbaren Kräutern und Blüten, Obst und Wildobst.

^{© KrautKopf}

Professionell und wunderschön fotografiert animieren mich die nach den verschiedenen Jahreszeiten sortierten Rezepte blitzschnell zum Nachkochen. Im Übergang vom Herbst zum Winter hat mich besonders der Fenchelsalat mit Maronen und das Ofengemüse mit Selleriestampf inspiriert.

Ob ich mich jedoch fürs weihnachtliche Festessen an die opulente und zugleich fluffige Offenbarung aus Roter Bete und Zartbitterschokolade heran traue bleibt noch mein Geheimnis ...

Hier für euch aber schon mal das Rezept

Green Kitchen Stories

Langweiliges Gemüse war gestern! In Luises und Davids Green Kitchen Stories geht’s komplett vegetarisch zu, und dass schon seit über 10 Jahren. Auch ihre drei Kinder sind für „Greens“ zu begeistern. Zusammen leben sie in Stockholm, bloggen auf Englisch und haben mittlerweile bereits ihr fünftes Kochbuch herausgebracht – übersetzt auf deutsch unter dem Titel „Die grüne Familienküche: Das vegetarische Familienkochbuch für jeden Tag“.

^{© Green Kitchen Stories}

Eines meiner Lieblingsessen ist die indische Linsensuppe nach einem Rezept ihres Freundes Mahmud aus Bangladesh. Sohnemann bekommt sie bei uns an Reis kredenzt, ohne fancy Koriander on top ;-)

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Dinner um Acht

In ihrem Blog Dinner um Acht verbindet Claudia aus München kulinarische Reisen mit Rezepten aus aller Welt. Auf Reisen schaut sie immer in die Kochtöpfe fremder Länder – ob in Asien, Nord-, Süd- und Mittelamerika, innerhalb Europas oder in Südafrika. Und je mehr sie reist, desto größer wird ihre Welt. Berührungsängste hat sie keine, vielmehr lautet ihr Motto, das sie aufmunternd ihren Leser*innen zuruft: Seid leidenschaftlich und genießt! Ihre Kochbücher wurden bereits mehrfach ausgezeichnet und sind übrigens nicht nur bei Amazon erhältlich.

^{© Dinner Um Acht}

Mein derzeitiges Lieblingsrezept: Gebratene Birnen mit Speck, Walnüssen und Senf-Dressing. Dazu ein bisschen Baguette und schon fühle ich mich wie Gott in Frankreich. Einzige Herausforderung bei dem Rezept ist es, die richtigen, sprich perfekt gereiften Birnen zu bekommen. Wie beschreibt Claudia es so treffend: benötigt werden die Vollaromatischen. Die, die nicht zu hart und damit geschmacklos sind. Aber auch nicht zu weich, da sonst schnell mehlig. Die perfekten Birnen halt, bei denen anschließend die Finger kleben :-)

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HighFoodality

Uwe aus Nürnberg veröffentlicht seit über zehn Jahren auf seinem Foodblog Highfoodality Rezepte für die gehobene Küche sowie kulinarische Geschichten. Mittlerweile ist eine stattliche Sammlung von über 1200 Rezepten zusammengekommen und solltest du Interesse an Techniken wie Sous-Vide, Dry Aging oder Fermentieren haben, voilà, hier ist der Blog, der hungrig macht auf neues Wissen.

^{© HighFoodality}

Zugegeben, hier stöbere ich natürlich eher auf der Suche nach Rezepten für unseren ambitionierten Kochkreis. Aber ab und an findet sich auch ein Schmuckstück für die schnelle Familienküche mit Kindern. So zum Beispiel aus Uwes Kindertagen, ein gar köstliches Rezept seiner Mutter: Reisauflauf. Ganz wunderbar und je nach Jahreszeit mit unterschiedlichem Obstkompott als Beilage. Logisch, wenn’s schnell gehen soll auch gerne mal mit einem Glas fertigem Apfelmus – Hauptsache ohne Rosinen ;-)

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Maria, es schmeckt mir

Maria aus Bayern kocht seitdem ihre Kinder aus dem Haus sind, fast nur noch für zwei Personen und freut sich um so mehr, wenn die ganze Familie zu Besuch kommt. Sie erinnert sich noch an das ein oder andere Desaster auf ihrem Weg lecker kochen zu lernen und scheut auch nicht davor zurück ihre Misserfolge zu teilen – finde ich großartig, muss ich die Fehler schon mal nicht mehr machen ;-) In ihrem Blog Maria, es schmeckt mir veröffentlicht sie unkomplizierte Rezepte, die gut schmecken, mit Basiszutaten auskommen und schnell auf dem Tisch stehen.

^{© Maria, es schmeckt mir}

Das Lob „Liebling, es schmeckt mir!“ fahre ich übrigens jedes Jahr im Sommer nach Hause, wenn es zum Geburtstag meines Mannes Erdbeerkuchen gibt, nach Marias Rezept mit knusprigem Mürbeteigboden.

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^{© Maria, es schmeckt mir}

Und natürlich „Mama, es schmeckt mir“ zum Kindergeburtstag mit Kekskuchenklassiker „Kalter Kund ähh Hund“.

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Toll übrigens auch, dass man in den Rezepten die Zutatenliste entsprechend der Personenzahl, die man bekochen möchte, anpassen kann. Bei Kuchenrezepten natürlich irrelevant – der geht immer weg ;-)