Familienleben
10 gute Gründe für das Singen
Claudia Berlinger · 12.11.2018
zurück zur ÜbersichtSingen macht glücklich. istockphoto.com © kate_sept2004
Wir haben 10 gute Gründe für das Singen für euch zusammengestellt.
1. Singen macht glücklich
Schon nach 30 Minuten Singen lässt sich im Blut eine deutliche Erhöhung von Serotonin, Noradrenalin, Beta-Endorphinen und Oxytocin nachweisen. Ein Mehr an Glücks-, Liebes- und Bindungshormonen lässt Testosteron, Cortisol und Adrenalin, die uns aggressiv und stressanfällig machen, signifikant in den Hintergrund treten. Man muss nicht die Arie der Königin der Nacht singen können, um die Erfahrung zu machen, dass auspowernder Gesang von negativen Gefühlen befreit.
2. Singen macht schön
Singen kräftigt die Rückenmuskulatur und richtet die Wirbelsäule auf. Wer mit beiden Beinen auf dem Boden steht, klingt besser. Um den Atem fließen zu lassen und Töne zu treffen, aktivieren wir den ganzen Körper als Resonanzraum. Wer lernt, seine Stimme gegen Anflüge von Schüchternheit zu erheben, wird mit einer Portion Selbstvertrauen und Freude belohnt. Nicht umsonst gilt die Stimme als Spiegelbild der Seele. Gibt es etwas Attraktiveres, als ein geerdeter Mensch mit aufrechter Haltung, wohlklingender Stimme und Augen, die in Verbindung gehen?
3. Singen reduziert Stress
Menschen mit Stress atmen flach. Aber anders herum funktioniert es auch: Menschen, die flach atmen, signalisieren ihrem Körper Stress. Durch Singen versorgen wir größere Areale der Lunge – wenn es gut läuft bis in die Lungenspitzen – und atmen in den Bauch, aktivieren also die Zwerchfellatmung. Tiefes Atmen ist immer noch die beste Methode zur Abwehr von Stress. Und was ist Singen anderes als langes Ausatmen mit Klangerzeugung? Wer gründlich ausatmet, hat mehr Raum für einströmenden Atem und erhöht somit die Sauerstoffversorgung des Blutes.
4. Singen erhöht die Konzentrationsfähigkeit
Singen bedeutet, dass wir das ganze Ausdrucksspektrum zwischen laut und leise, schnell und langsam aktivieren und zeitgleich auf Rhythmus und sprachlich präzisen Ausdruck achten. Wir sind hochkonzentriert, wenden uns von unseren Alltagsgedanken und -grübeleien ab und kommen ins Hier und Jetzt. Konzentration ist nicht nur die Vorstufe für jede Meditation, sie ist auch ein natürliches Anti-Depressivum.
5. Singen ist Meditation
Wie bei der Vorbereitung auf die Meditation lenken wir unsere Aufmerksamkeit beim Singen auf den Atem, denn er ist unser Hauptwerkzeug. Nicht nur das Wiederholen von Mantras bringt uns in einen meditativen Zustand. Die Hingabe an den Moment und die Abkehr von jeglicher Selbstbezogenheit ist das „vereinende Moment“, das Meditation entstehen lässt – ob in Stille oder beim Gesang.
6. Singen löst Belastungen und Ängste auf
Studien haben erwiesen, dass Menschen schwerere Gewichte tragen können, während sie singen. Auch belastende Situationen lassen sich durch Gesang leichter ertragen. Das ist nicht nur beim musikalisch untermalten Hausputz leicht nachzuvollziehen. Welche Mutter hat noch nicht ihr Kind besungen, wenn es gefallen ist und weinte? Es ist die natürlichste Sache der Welt. Aus dieser Denkweise hat sich eine neue Strömung der „Klangbehandlung“ durch Besingen und Besungen werden entwickelt. Körperliche und seelische Beschwerden können über Schwingung aufgelöst werden.
7. Singen hält gesund
Wer regelmäßig singt, reinigt die Atmungsorgane und leidet seltener an Erkältungskrankheiten. Menschen, die ihre Kehlmuskulatur trainieren, schnarchen seltener. Durch das stete Heben und Senken des Zwerchfells werden die inneren Organe massiert. Das regt die Darmtätigkeit an.
Wissenschaftler vom Institut für Musikpädagogik der Johann-Wolfgang-Goethe-Universität in Frankfurt am Main fanden heraus, dass Sänger und Sängerinnen nach der Chorprobe über eine höhere Konzentration von Immunglobuline verfügten, die Krankheitserreger bekämpfen. Letztlich sind Sänger durch die erhöhte Sauerstoffsättigung im Blut und die Stärkung des Herz-Kreislauf-Systems genauso fit wie Dauerläufer.
8. Singen fürs Gehirn
Die Beschäftigung mit Musik verändert das Gehirn sichtbar. Menschen, die singen, trainieren ihr Rhythmusgefühl und ihren kreativen, individuellen Ausdruck; sie können besser zuhören und sich länger konzentrieren. Die beiden Gehirnhälften werden beim Singen miteinander synchronisiert. Durch intensives Musizieren werden auditorische, motorische und visuelle Prozesse miteinander verknüpft. Kein Wunder, dass Singende leichter Fremdsprachen lernen als Menschen, die nicht singen. Singen erhöht das phonemische Verständnis, das für das Lesen- und Schreibenlernen so wichtig ist, und wird sehr erfolgreich in der Musikpädagogik eingesetzt.
9. Singen ist heilsam
Singen ist Klangerzeugung durch Schwingung. Wer schon einmal eine Klangschalenmassage bekommen hat, kennt die erstaunliche Auswirkung, die die Vibration der Klangschalen auf den Körper hat. Das funktioniert, weil unser Körper zum größten Teil aus Flüssigkeit besteht und Wasser durch Vibration in Bewegung kommt. Probiert es aus: Füllt eine Klangschale mit Wasser und schlagt sie an. Je nachdem, wie ihr sie anschlagt, entsteht ein anderes Muster. Beim Singen verändern wir aktiv die Schwingungsfrequenz in unserem Körper. Darum wird es auch zur Behandlung von Burn-out, Depression und anderen Krankheiten der Seele eingesetzt. Singen gilt auch als wirksame Methode gegen das Stottern.
10. Singen verbindet
Singen ist Ausdruck von Freude und Liebe und liegt in der Natur der Menschen aller Kulturen. Wer singt, beschwingt Körper und Seele und wer in einem Chor singt, erlebt sich selbst als Teil einer Gemeinschaft mit dem Ziel, ein harmonisch klingendes Miteinander zu erzeugen. Ob Sopran, Alt, Tenor, Bariton oder Bass, jeder singt seine Stimme für das große Ganze. Das schafft eine tiefe Erfahrung von Nähe und Verbundenheit und stärkt das Gemeinschaftsgefühl. Nicht umsonst funktioniert Singen als Aktivität für den Frieden.
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