Ausflug
„Unsere Grube"
Gustav Päsler · 15.01.2025
zurück zur ÜbersichtIn „Unsere Grube" wird die Bühne zum Spielplatz. © Christian Knieps
Das Stück basiert auf dem gleichnamigen Buch „Unsere Grube” von Emma Adbåge. Die Geschichte handelt von Kindern, die hinter ihrer Turnhalle eine große Kiesgrube haben. Sie können dort alles spielen: Bärenmama, Einkaufen, Fangen, Verstecken - alles. Den Erwachsenen aber gefällt die Grube nicht. Sie finden, dass sie gefährlich ist, und schütten sie zu.
Im Theater ist die Bühne die Grube, in der alles möglich ist. Im Mittelpunkt stehen die drei Schauspieler:innen Marouf Alhassan, Julia Hoffstaedter und Simon Brinkmann. Letzterer lässt auch eigene Musikkreationen in das Schauspiel mit einfließen. Gemeinsam zeigen sie, was man alles dort machen kann.
Allerdings sind sie nicht die einzigen, die ihre schauspielerischen Fähigkeiten zeigen dürfen.Das Publikum ist durchgehend ein Teil des Stücks – ob beim Aufbau der Bühne, die hauptsächlich aus aufgeblasenen Gummireifen besteht, oder beim Keyboardspielen. Häufig stützen sich die Schauspieler:innen auch auf Improvisationen mit den Kindern. Mit viel Humor verpackt, bekommen die jungen Zuschauer:innen eine schöne Botschaft überbracht: Eure Meinung ist genauso wichtig wie die der Erwachsenen.
Gleichzeitig konfrontiert das Stück die Erwachsenen mit der Frage: Warum dürfen die Kinder nicht in der Grube spielen? Unfälle können an jedem Ort passieren. Anstatt den Kindern zu erklären, warum sie etwas nicht machen dürfen, weichen viele Erwachsene aus und antworten nur: „Darum!“
Julia Hoffstaedter und Simon Brinkmann führen ein eigens komponiertes Lied auf. © Christian Knieps
Bei der Premiere am 10. Januar gab es im Anschluss an die Aufführung eine kleine Fragerunde mit den anwesenden Schulklassen. Es wurde auf positive, aber auch negative Aspekte eingegangen. Die Kinder waren begeistert von dem Stück und schienen auch bereits Erfahrungen mit ähnlichen Situationen gemacht zu haben.
Für das Theaterstück wurde auch im Vorfeld mit Kindern zusammengearbeitet. Der sogenannte „JUNGEpulk” durfte das erste Mal bei pulk fiktion mit anpacken. In Zukunft sind weitere Projekte mit der kreativen Kindergruppe geplant.
Nach dem Bühnenstück durften wir uns noch mit zwei der Schauspieler:innen, Marouf Alhassan und Simon Brinkmann, unterhalten. Sie finden, Eltern sollten mehr Begeisterungsfähigkeit zeigen und sich viel mehr von Kindern abgucken. Kinder können ganz neue Ideen in den Alltag mit einbringen, verfügen über eine erfrischende Spontanität und schaffen es, die gleiche Sache fünfmal anders zu machen.
Das Stück ist am 4. und 5. April wieder in der Kölner Südstadt im Freien Werkstatt Theater zu sehen.
Weitere Infos findet ihr bei pulk fiktion.