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Ausflug

Tierbeobachtung im Tretboot

Text & Fotos: Sven von Loga · 07.06.2024

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Tierbeobachtungen sind spannend, vor allem wenn sie draußen in freier Wildbahn gelingen und nicht im Zoo stattfinden. Wo aber stoßen wir im Rheinland heutzutage noch auf freie Wildbahn und wild lebende Tiere? Outdoor-Experte Sven von Loga kennt vielversprechende Orte.

Wildtiere müssen nicht gefährlich sein. Nicht nur Tiger und Elefanten, auch Hasen, Rehe und Vögel sind Wildtiere – und sie zu beobachten ist auchunwahrscheinlich spannend. Wer von euch hatte denn schon einmal die Gelegenheit, einen Hasen zu beobachten, derin aller Ruhe auf der Wiese saß? Meist sehen wir doch nur das Hinterteil beim Wegflitzen. Wir müssen auch nicht des Nachts im dunklen Wald sitzen. Im Kölner Grüngürtel bieten sich ganz besondere Möglichkeiten zur Wildtierbeobachtung. Dabei geht es nicht mit dem Geländewagen durch die Landschaft, sondern mit dem Tretboot über den Weiher. Auf unserer Tour beobachten wir wildlebende Vögel und Schildkröten aus Positionen, die sonst unmöglich sein würden. Trotz aller Nähe kann es aber nicht schaden, ein Fernglas dabeizuhaben.

Sich Vögeln zu nähern und sie in aller Ruhe und aus nächster Nähe zu beobachten, ist nicht immer einfach. Meist fliegen sie dann doch auf und davon. Im westlichen Kölner Grüngürtel gibt es drei Weiher, die in der Mitte eine Vogelinsel haben. Das ist eine Insel, auf der Vögel leben, brüten und schlafen, die Menschen aber in keinem Fall betreten dürfen. Und da es Inseln inmitten eines Weihers sind, können auch keine Hunde und keine Füchse auf diese Insel gelangen. Die Vögel sind hier vollkommen ungestört. Wir können auf diesen Weihern mit dem Tretboot herumfahren. Natürlich sind die Vögel gewohnt, dass plötzlich neben ihnen ein Tretboot mit ein paar Menschen vorbeifährt, schauen mal relaxed herüber, denken aber in keinem Fall an Flucht. Und so können wir uns auf diesen Weihern mit dem Tretboot ganz nah an die Vögel heranwagen und sie in aller Ruhe beobachten.

Beobachtungsposten auf dem Wasser

Menschen auf Boot

Laut schreien und winken ist natürlich unangebracht. Dann machen sich die Vögel doch aus dem Staub. Aber wenn wir in aller Ruhe langsam heranfahren, dann sind wir schnell mal zwei Meter neben einem Schwan, einem Kormoran oder einem Reiher. Enten und die verschiedenen Gänseartensind sowieso eher hart im Nehmen und lassen sich nicht so schnell stören, ebenso die imposanten Schwäne. Im Frühjahr können wir auf diese Weise sogar die Vögel beim Brüten auf ihren Eiern sitzen sehen, was ansonsten sehr selten möglich ist. Auch dann sind die Vögel meist entspannt und schauen dem vorbeifahrenden Boot in Ruhe zu. Sollten die Vögel doch einmal der Meinung sein, wir kommen ihnen zu nahe, zeigen sie das mit Zischen und Geschnatter. Dann heißt es, doch den Rückwärtsgang einzulegen und Abstand zu gewinnen – einerseits, um die Tiere nicht zu belästigen, und andererseits aus Eigeninteresse, denn mit einem wütenden Schwan sollte man sich besser nicht anlegen.

Im Schilf und auf Baumstämmen

Kleine Wasservögel wie Bless- und Teichhühner sitzen gerne am oder im Schilf. Dort bauen sie ihr Nest. Reiher stehen gerne am flachen Ufer und halten dort nach Fischen Aus- schau, die sie dann blitzschnell fangen. Gänse und Schwäne als große Vögel brauchen recht viel Platz und Anlauf, um loszufliegen, und bevorzugen eher das offene Wasser. Auf umgefallenen Bäumen sitzen oft Kormorane und breiten ihre Flügel zum Trocknen aus. Und wenn dann mal etwas Blaues pfeilschnell übers Wasser schießt, dann ist es wohl ein Eisvogel. Sich dem dann allerdings zu nähern, ist nahezu unmöglich. Eisvögel sind und bleiben scheu.

Und Obacht: Nicht nur Vögel sitzen auf Steinen und im Wasser liegenden Bäumen. Sehr häufig beobachten wir auch Schildkröten. Sie lieben es, in der Sonne zu sitzen, und sind an sonnigen Tagen nahezu überall zu sehen. Flach im Wasser liegende Bäume, auf die sie leicht hinaufklettern können, sind ihre Lieblingsplätze. Die Schildkrötenpopulation in Köln ist größer als gedacht. Natürlich sind es leider keine einheimischen Sumpfschildkröten, sondern zumeist amerikanische Rotwangenschildkröten, die von ihren Besitzer:innen in den Weiher geworfen wurden, als diese keine Lust mehr hatten, sie im Terrarium zu betreuen. Die Europäische Sumpfschildkröte, die in unseren Regionen einst heimisch war, ist nahezu ausgestorben. Wer sie einmal beobachten möchte, kann dies im Botanischen Garten in Bonn hinter dem Poppelsdorfer Schloss tun – zu Fuß und ohne Tretboot. Dort in den Teichenleben und vermehren sich Sumpfschildkröten. Dort sind sie angesiedelt worden. Während Vögel bei jedem Wetter zu beobachten sind, ziehen Schildkröten warmes Wetter vor. Wenn die Sonne so richtig schön scheint, dann kommen sie aus dem Wasser und sonnen sich.

Übrigens gibt es auf allen Weihern Barrieren, an denen es mit dem Boot nicht weitergeht. Dahinter sind die Vögel dann wirklich vor neugierigen Blicken und zu viel Nähe geschützt.

Welche Weiher kommen in Frage?

  • Kalscheurer Weiher in Köln-Zollstock: Tretbootverleih am Kiosk am östlichen Ufer
  • Decksteiner Weiher in Köln-Lindenthal: Tretbootverleih am „Haus am See“ an der Bachemer Landstraße
  • Stadtwaldweiher in Köln-Lindenthal: Tretbootverleih am Leonardo-Hotel an der Dürener Straße 287

Da an allen drei Bootsverleihen Cafés, Restaurants und Kioske sind, spricht nach der Tour nichts gegen Eis, Pommes oder Kuchen. Aber ist es als Wildtierbeobachter:in nicht viel besser, auf dem Wasserzu picknicken? Also, am besten den Picknickrucksack oder die Kühltasche packen und mit aufs Boot nehmen. Naturbeobachtungen benötigen sowieso eine gewisse Muße, sie erfordern Ruhe und Geduld. Was ist da besser, als das Boot eine halbe Stunde länger zu mieten, das Fernglas auszupacken, Vögel zu beobachten und dabei das mitgebrachte Picknick aus dem Rucksack zu genießen?

Sven von LogaSven von Loga leitet seit vielen Jahren GeoExkursionen im Rheinland. Er ist zertifizierter Natur-und Landschaftsführer und hat bereits einige Wanderbücher geschrieben, in denen er seine Leserinnen und Leser mit zu seinen Lieblingsorten in der Natur nimmt. Auch verschiedene GeoExkursionsführer mit spannenden Abenteuer-Touren speziell für Familien in die Vulkaneifel, die Nordeifel und ins nördliche Rheinland sind dabei.

www.uncites.de

KÄNGURU hat mit Sven von Loga einen Podcast zum Thema Geocaching aufgenommen: