Spaß im Aggua Bad Troisdorf

Ich könnte wetten, irgendwann wachsen meiner Tochter Kiemen und Schwimmhäute. Das Wasser ist einfach ihr Element! Am liebsten hält sie sich unter der Oberfläche auf, taucht nach Ringen oder zwischen Beinen hindurch oder gleich beides auf einmal. Zwischendurch kommt sie hoch, schnappt prustend nach Luft, justiert die Schwimmbrille und schon ist sie wieder weg.

Das war nicht immer so. Ich erinnere mich an Zeiten, in denen ich ihre Haare über einer Salatschüssel gewaschen habe - wie beim Frisör den Kopf im Nacken - weil sie absolut keinen Tropfen Wasser in ihrem Gesichtsfeld duldete (es sei denn er steckte in einer Apfelschorle und näherte sich per Strohhalm).

Dass sie jemals Spaß am Schwimmen und Tauchen haben könnte, hätte ich damals nicht gedacht. Und doch war es mir wichtig, dass sie sich bis zur Einschulung sicher über Wasser halten kann. Einen Schwimmkurs konnte ich mir für sie nicht vorstellen, also setzte ich die größte Wasserratte unserer Familie - meinen Mann - auf die Sache an.

Wasserschlange und Piraten-Mastkorb

Gemeinsam haben wir seither viele Wochenenden im Aggua Troisdorf, eines der schönsten Freizeitbäder im Bonner Umland, verbracht. Gerne in den Morgenstunden, wenn es noch nicht so voll ist und Rentner in Ruhe ihre Bahnen ziehen. Bei unserem ersten Besuch ging es zunächst ins Babybecken. Hübsch gestaltet mit einer knallgelben Wasserschlange, einem überdimensionierten Piraten-Mastkorb und einer extraflachen Rutsche.

Mit viel Geduld und Ausdauer gewöhnte mein Mann Malia nach und nach an Wasserspritzer im Gesicht und irgendwann konnte sie nicht widerstehen und probierte die Rutsche aus. Der Bann war gebrochen und zwar so sehr, dass sich die beiden schon beim zweiten Besuch gemeinsam auf die Black Hole-Riesenrutsche trauten. 80 Meter saust man hier durchs Dunkel, begleitet von bunten Lichteffekten und Musik und landet am Ende in einem flachen Auslaufbecken.

Das geht natürlich nicht ohne Wasserfontäne ab und es nervte Malia immer noch. Vor allem die Augen waren nach dem Schwimmen rot und so gab es für den dritten Besuch eine Schwimmbrille. Es machte einen riesen Unterschied. Plötzlich turnte unsere Fünfjährige ausgelassen durchs Schwimmbad. Planschte vergnügt im In- und Outdoor-Becken herum, wo sie sich sicher fühlte, weil sie hier stehen kann, während wir Großen uns auf den Sitzbänken im Wasser entspannten.

Wildwasserkanal und Kletterdelfin

Das absolute Highlight ist seit Langem für uns alle jedoch der Wildwasserkanal unter freiem Himmel. Hier lassen wir uns mit der Strömung treiben, die auch für Schwimmanfänger nicht zu stark ist. Und Malia hangelt sich mit Vorliebe am Netz aus Tauen entlang, das an einer Stelle darüber hängt. Im Erlebnisbecken, in das auch die Breitreifenrutsche mündet, gibt es dann noch ein paar Klimmzüge am Kletterdelfin, der etwa einen Meter über dem Wasser hängt.

Spätestens jetzt ist der Hunger auf die obligatorischen Schwimmbad-Pommes ins Unermessliche gestiegen. Ab elf Uhr ist das Bistro geöffnet, in dem übrigens auch Kindergeburtstage gefeiert werden können. Hier gibt es einen Snack, bevor wir unseren Vormittag gemütlich in einer Wassergrotte oder auf einer Sprudelliege ausklingen lassen.

Malia hat der großen Wasserratte mit ihrem Enthusiasmus längst den Rang abgelaufen. Schon längst hat sie das Seepferdchen gemacht und bald ist Bronze an der Reihe. Dann werden wir im Sommer auch den weitläufigen Freibadbereich des Aggua-Troisdorf unsicher machen.