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Ausflug

Sonderausstellungen in den Museen in Köln, Bonn und im Umland

Petra Schulte · 04.02.2025

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© 74images

© 74images

Hier findet ihr eine Auswahl an aktuellen Ausstellungen, die auch für Familien mit Kindern interessant sind.

Welche Museen auch für einen Besuch mit euren ganz Kleinen geeignet sind, haben wir für euch in der Übersicht Museum mit Baby zusammengetragen.

Wenn ihr bei eurem Museumsbesuch nicht auf frische Luft und freien Himmel verzichten wollt, lohnt sich ein Besuch in einem der Freilichtmuseen in der Nähe von Köln und Bonn.

Kurse, Workshops und Führungen der verschiedenen Museen findet ihr in unserem Veranstaltungskalender.

Wir wünschen viel Spaß beim Ausprobieren und Entdecken!

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Neue Ausstellungen in diesem Monat:

 
Auch in diesem Monat starten in Köln, Bonn und der Region wieder einige interessante Sonderausstellungen, die einen Besuch wert sind. Wir haben für ein wenig recherchiert und listen euch die sehenswerten Ausstellungen hier auf.
 

Vom 9. Februar bis 16. Juni 2025

Arp Museum Bahnhof Rolandseck

Axel Hütte. Stille Weiten


Axel Hütte, Cayo, Belize, 2008_© Axel Hütte, VG Bild-Kunst Bonn 2024

Mit seinen malerisch anmutenden Werken zählt Axel Hütte (*1951 in Essen) zu den international bedeutendsten Fotografen der Gegenwart. Die seit den 1990er Jahren entstandenen großformatigen Aufnahmen von Landschaften, Gewässern, Bergen und Gletschern bilden einen Schwerpunkt der Ausstellung. Der Künstler selbst beschreibt diese als imaginierte Landschaften. Er ist als ehemaliger Schüler von Bernd und Hilla Becher ein wichtiger Vertreter der Düsseldorfer Fotoschule. Für seine Aufnahmen bereist Axel Hütte alle Kontinente. Lange harrt er an einem sorgsam ausgewählten Ort aus, bevor er sein Motiv mit einer Plattenkamera festhält. Die menschenleeren Bilder weisen keine Erzählstrukturen auf. Wasseroberflächen, Spiegelungen und Nebel verwandeln sich in abstrakte Strukturen, die zwischen Schärfe und Unschärfe oszillieren und zur meditativen Betrachtung einladen. Daran knüpfen auch vier Videoarbeiten Axel Hüttes an, die erstmals gemeinsam gezeigt werden. Mit ihrer experimentellen Ausgestaltung, mit elektronischer Musik und Klang-Kompositionen öffnen sie kontemplative Räume. Die in enger Zusammenarbeit mit dem Künstler entstandene Schau vereint 36 Werke aus den Jahren 1997 bis 2024, für die das international bekannte Architektur- und Designbüro sauerbruch hutton eine fein abgestimmte Farbgestaltung entwickelt hat.

Arp Museum Bahnhof Rolandseck
Hans-Arp-Allee 1
53424 Remagen
Tel. 02228 - 92 55-0

 

Vom 12. Februar bis 1. Juni 2025

Kunstpalast Düsseldorf

Elias Sime. Echo የገደል ማሚቶ


Elias Sime, TIGHTROPE, Behind the Processor #6, 2022 (Detail)

In einer ersten groß angelegten Einzelausstellung im deutschsprachigen Raum stellt der Kunstpalast den äthiopischen Künstler Elias Sime (*1968) vor. Aus Alltagsgegenständen und ausrangierten Elektronik-Komponenten fügt er großformatige Reliefs zusammen. Verflochtene Drähte, neu arrangierte Tastaturelemente und collagierte Motherboards werden zu ornamentalen, abstrakten oder figurativen dreidimensionalen Bildern. Sime hat in der Umnutzung und Nutzbarmachung von Elektroschrott eine Ästhetik entwickelt, die in den Bann zieht. Die Elemente seiner Werke verweisen auf ihre jeweilige Reise um die Welt und auf die vielen Hände, durch die sie gegangen sind. In seiner künstlerischen Praxis stellt Sime dem Globalen das Lokale gegenüber und lenkt die Aufmerksamkeit auf den Einfluss, den Technik auf unsere Gesellschaft hat, sowie auf ihren massenhaften Konsum und dessen Auswirkungen. Hierzulande noch wenig bekannt, erfährt Simes Werk spätestens seit seiner Teilnahme an der Biennale in Venedig 2022 international weitreichende Anerkennung. Seine Arbeiten befinden sich in bedeutenden Sammlungen wie dem Metropolitan Museum, New York, Saint Louis Art Museum und dem Israel Museum, Jerusalem.

Kunstpalast Düsseldorf
Ehrenhof 4-5
40479 Düsseldorf
Tel. 0211 – 56 64 21 00

 

Vom 16. Februar bis 25. Mai 2025

Von der Heydt-Museum Wuppertal

Maurice de Vlaminck. Rebell der Moderne


Maurice de Vlaminck, Segelboote, 1885–1918, Öl auf Leinwand 64,5 x 80,5 cm, Von der Heydt-Museum Wuppertal © VG Bild-Kunst, Bonn 2025

Maurice de Vlaminck (1876–1958) ist einer der bedeutendsten französischen Maler der Moderne und war Mitglied der Gruppe der so genannten „Fauves“ („Wilden“), die sich 1905 um Henri Matisse und André Derain zusammenschloss. Das Von der Heydt-Museum realisiert gemeinsam mit dem Museum Barberini in Potsdam die erste postume Einzelausstellung des Künstlers in Deutschland seit fast 100 Jahren und rückt damit eine zentrale Figur der französischen Kunst des 20. Jahrhunderts wieder ins Licht der Öffentlichkeit. Anhand von rund 50 ausgewählten Gemälden vermittelt die Ausstellung „Maurice de Vlaminck. Rebell der Moderne“ einen gültigen Überblick über sein gesamtes malerisches Œuvre: von seinen ersten, zu Beginn des 20. Jahrhunderts ausgeführten Kompositionen über seine berühmten fauvistischen Gemälde, die von Cézanne und Picasso inspirierten Experimente mit dem Kubismus bis hin zu seinen letzten Landschaftsbildern, in denen er eine höchst individuelle Spielart des Spätimpressionismus entwickelte.

Von der Heydt-Museum
Turmhof 8
42103 Wuppertal
Tel. 0202 – 563 62

 

Vom 18. Februar bis 6. April 2025

Kunstmuseum Bonn

Zwischenspiel 2025 – Zu Gast im Kunstmuseum Bonn


Annika Leese, Mtskheta, © Annika Leese

Bereits zum fünften Mal lädt das Kunstmuseum Bonn im Rahmen des Zwischenspiels Bonner Bürger:innen ein, sich mit ihren Projektideen im Museum einzubringen. Als mittlerweile fester Bestandteil des Ausstellungsprogramms bietet sich hier die Möglichkeit, gemeinsam mit Akteur:innen der Stadtgesellschaft neue Formate zu erproben und die Aufgaben und Chancen des Museums auszuloten. Ziel ist es, die Institution Museum weiter zum Publikum zu öffnen, gegenseitige Impulse aufzunehmen und diese zu verstärken. Aus rund 30 Bewerbungen hat eine Jury des Kunstmuseums und der IVG-Stiftung fünf Projekte ausgewählt.

Kunstmuseum Bonn
Helmut-Kohl-Allee 2
53113 Bonn
Tel. 0228 - 77 62 60

 


Aktuelle Ausstellungen:


Kunst, Geschichte, Umwelt und Gesellschaft. Sonderausstellungen setzen sich auf unterschiedliche Art und Weise mit verschiedenen Phänomenen auseinander. Einige Museen bieten zusätzlich ein Kinderprogramm an, bei dem die Ausstellungsstücke auch den kleinsten Besucher:innen verständlich erklärt werden. Informationen dazu findet ihr auf den Internetseiten.
 

Noch bis 9. Februar 2025

Bundeskunsthalle Bonn

Mark Dion: Delirious Toys


Race, Mark Dion. Delirious Toys © Stadtmuseum Berlin, Foto: Michael Setzpfandt

Zum Kunstherbst 2023 hat der US-amerikanische Künstler Mark Dion aus Objekten der Spielzeugsammlung des Stadtmuseums Berlin ein Kunstwerk geschaffen, das zunächst im Museum Nikolaikirche in Berlin zu sehen war. Seine Installationen überwinden mit hunderten von Exponaten nicht nur Raum und Zeit, sondern werfen auch einen kritischen Blick auf das Kinderspielzeug an sich. Für die Ausstellung recherchierte Mark Dion monatelang in der rund 70.000 Objekte umfassenden Sammlung des Stadtmuseums Berlin, einer der größten Deutschlands. Davon ausgehend entstand ein Art Labyrinth aus Brettspielen, eine Pyramide der Tiere, ein Rundkurs mit einem imaginären Rennen zwischen Fahrzeugen aller Art und weitere Installationen. Auch eine Puppenhöhle, eine Kriegslandschaft und ein „Giftschrank“ mit grenzwertigen und grenzüberschreitenden Spielsachen sind in der Ausstellung zu sehen.

Bundeskunsthalle
Helmut-Kohl-Allee 4
53113 Bonn
Tel. 0228 – 917 10

 

Noch bis 9. Februar 2025

Wallraf-Richartz-Museum

Museum der Museen


Vincent van Gogh, Die Zugbrücke 1888, Öl auf Leinwand, Wallraf-Richartz-Museum & Fondation Corboud, Köln, Foto: Rheinisches Bildarchiv Köln

Von der faszinierenden Wunderkammer und der barocken Gemäldegalerie über radikale Künstlerkonzepte von Daniel Spoerri und John Cage bis hin zum Museum der Zukunft – Mit „Museum der Museen" lädt das Wallraf im Winter 2024/25 zu einer spannenden „Zeitreise durch die Kunst des Ausstellens und Sehens" ein. Anlass ist das 200. Todesjahr von Ferdinand Franz Wallraf (1748-1824), der einst mit unfassbarem Sammeleifer den Grundstock für Kölns erstes Museum legte. Die Sonderausstellung macht unmittelbar erlebbar, wie sehr Kunstbetrachtung von den Menschen abhängt, die im Museumssaal Regie führen und damit das Publikum lenken, vergnügen, überwältigen und herausfordern.

Wallraf-Richartz-Museum
Obenmarspforten 40
50667 Köln
Tel. 0221 - 221-211 19

 

Noch bis 9. Februar 2025

Museum Ludwig

Fluxus und darüber hinaus: Ursula Burghardt, Benjamin Patterson


Benjamin Patterson, Ben’s Bar. Why People Attend Bars: To Be Heard, To Be Seen, To Be There (Ben's Bar. Warum Menschen in Bars gehen: Um gehört zu werden, um gesehen zu werden, um dabei zu sein), 1990/2007, Verschiedene Medien, Nassauischer Kunstverein, Wiesbaden © The Estate of Benjamin Patterson

Mit der Ausstellung „Fluxus und darüber hinaus: Ursula Burghardt, Benjamin Patterson" betrachtet das Museum Ludwig die bis heute einflussreiche Kunstbewegung der 1960er Jahre neu. Ausgehend von musikalischen Konzepten, die besonders von John Cage beeinflusst waren, entfaltete sich Fluxus in Aktionen und Aufführungen, die Kunst und Leben sowie unterschiedlichste Medien miteinander verschmolzen. Im Atelier der Künstlerin Mary Bauermeister in Köln fanden zahlreiche Veranstaltungen statt, bei denen Musik, Literatur, Kunst und Architektur zusammengebracht wurden. 1960 kam es hier zur persönlichen Begegnung von Ursula Burghardt (1928–2008) und Benjamin Patterson (1934–2016). Der Schwerpunkt der Schau liegt auf den einzigartigen Werken der beiden Künstler*innen. Besonders interessant sind dabei die Brüche in ihren jeweiligen Karrieren, die sowohl künstlerisch als auch gesellschaftlich begründet waren. Auch die Ausgrenzungserfahrungen, die beide aufgrund ihrer Biografien erlebten (Burghardt als Jüdin, die vor den Nazis floh und nach dem Krieg nach Deutschland zurückkehrte, Patterson als afroamerikanischer Musiker und Künstler in den USA) sind in die Arbeiten eingeschrieben, ohne jedoch zum bestimmenden Thema zu werden.

Museum Ludwig
Heinrich-Böll-Platz
50667 Köln
Tel. 0221 - 221-261 65

 

Noch bis 9. Februar 2025

Glasmuseum Rheinbach

Wir machen Zukunft! Künstlerisches Forschen – Mit jungen Menschen auf dem Weg zur Nachhaltigkeit


© Heike Becker Design

Unter dem Thema „Wir machen Zukunft! Künstlerisches Forschen – Mit jungen Menschen auf dem Weg zur Nachhaltigkeit“ haben Rheinbacher Kinder und Jugendliche ihrem Einfallsreichtum keine Grenzen gesetzt. In den vielfältigen Workshops haben von April bis November 2024 ca. 600 Kinder und Jugendliche künstlerisch geforscht. Unter Anleitung von Künstler:innen konnten die Jugendlichen zeigen, dass unterschiedlichste Ideen zum Themenkomplex Nachhaltigkeit bei einer Kombination von Wissenschaft und Kunst entstehen können.

Glasmuseum Rheinbach
Himmeroder Wall 6
53359 Rheinbach
Tel. 02226 - 917-501

 

Noch bis 16. Februar 2025

August Macke Haus

Der Rhein – Bilder vom Strom und Fluss des Lebens Rheinischer Expressionisten


August Macke, Flusslandschaft mit Segeljungen, 1910, Öl auf Leinwand, Öl auf Leinwand, 53 x 68 cm, Museum August Macke Haus, Dauerleihgabe Sammlung Walter und Hedwig von Scheven. © Foto: Lars Bergengruen

Zu kaum einer anderen Zeit war die bildkünstlerische Sicht auf den Rhein vielseitiger als in den ersten Jahrzehnten des 20. Jahrhunderts. Und insbesondere in zahlreichen Werken der jungen avantgardistischen Künstlerschaft des Rheinlandes, die vorwiegend dem rheinischen Expressionismus zugeordnet wird, hinterließ der Strom als Motiv eine vielgestaltige Ausprägung. Sie resultiert zum einen aus den vielen neuen künstlerischen Strömungen, die hier aufeinandertrafen und die schöpferischen Entwicklungen beeinflussten, und zum anderen aus den nicht unerheblichen politischen, wirtschaftlichen und sozialen Umbrüchen, die sich in dieser Zeit im Rheinland vollzogen. Mit Werken von u. a. August Macke, Theo Champion, August Deusser, Herm Dienz, Hans Dornbach, Ernst Isselmann, Franz M. Jansen, Willa Kramme, Fifi Kreutzer, Helmuth Macke, Carlo Mense, Alexander Mohr, Heinrich Nauen, Walter Ophey, August Sander, Henriette Schmidt-Bonn, Paul A. Seehaus, Franz W. Seiwert, William Straube, Hans Thuar, Hans Trimborn, Erich Winter.

August Macke Haus
Hochstadenring 36
53119 Bonn
Tel. 0228 - 65 55 31

 

Noch bis 16. Februar 2025

Bundeskunsthalle Bonn

Tanzwelten


Pina Bausch's Spring Opera in Sadlers Wells, London, Photo Robbie Jack © Corbis via Getty Images

Schon in den frühesten Kulturen war der Tanz ein wichtiger Bestandteil von Ritualen, Zeremonien, Festen und Unterhaltung. Möglicherweise spielte er auch eine zentrale Rolle bei der Überlieferung von Geschichten, bevor sie schriftlich festgehalten wurden. Die Ausstellung präsentiert den Tanz als globale Darstellungs- und Ausdrucksform. Sie erzählt nicht die Geschichte des Tanzes, sondern zeigt multiperspektivische Verflechtungsgeschichten. Sie folgt keiner chronologischen Linie, sondern beleuchtet unter thematischen Aspekten den Tanz als wesentlichen Bestandteil unseres Daseins. Dies bedeutet ein Zeit und Raum übergreifendes Konzept und die Einbeziehung vieler Tanzformen. Da Tanz selten für sich allein steht, werden in der Ausstellung auch seine vielfältigen Verbindungen zu anderen Kunstformen betrachtet. Dabei reichen die Exponate von Tanzdarstellungen in frühen Kulturen bis zur neuzeitlichen bildenden Kunst und Beispielen des zeitgenössischen Tanzes.

Bundeskunsthalle
Helmut-Kohl-Allee 4
53113 Bonn
Tel. 0228 – 917 10

 

Noch bis 16. Februar 2025

NS Dokumentationszentrum der Stadt Köln

Kritik im Nationalsozialismus. Kölner Fälle 1934–1944

1974 richtete eine Ausstellung erstmals den Blick auf den „bis dahin unerforschten Widerstand“ im nationalsozialistischen Köln. Sie identifizierte die „stärksten Widerstandsgruppen“ der Stadt, um zu zeigen, dass es in der Gewaltherrschaft des Nationalsozialismus „auf lokaler Ebene allenthalben Widerstand gegeben“ habe. 50 Jahre später nimmt sich das NS-DOK dieses Themas noch einmal in veränderter Weise an: Statt die Gegner:innen und Kritiker:innen des Nationalsozialismus in Köln in den Mittelpunkt zu stellen, fragt es nach dem Stellenwert von Kritik in der NS-Diktatur. Welchen Platz wiesen ihr die Machthaber in der NS-Gesellschaft zu? Wie reagierten sie auf offenen Widerspruch, wie auf kollektiven Unmut, auf private Meckerei oder auf öffentliche Kritik? Mit einer Sammlung von Fallgeschichten lädt die Ausstellung Besucher:innen zum eigenständigen Erkunden des staatlichen und gesellschaftlichen Umgangs mit Kritik im Nationalsozialismus ein. Die Schau zeichnet dabei ein neues Bild von Kritik und Gegenwehr im nationalsozialistischen Köln, aus dem sich auch Fragen an ein zukünftiges Widerstandsgedenken ergeben.

NS Dokumentationszentrum der Stadt Köln (El-DE-Haus)
Appellhofplatz 23-25
50667 Köln
Tel. 0221 - 221-263 32

 

Noch bis 23. Februar 2025

Deutsches Tanzarchiv Köln/SK Stiftung Kultur

Goldene Jahre – Kölner Tanzträume. Aufbruch in die 1960er Jahre


© Annelise Löffler, Deutsches Tanzarchiv Köln

Vergessen? Verklärt? Erinnert!  Die 1960er Jahre sind eine Dekade der tanzästhetischen und tanzpolitischen Aufbrüche in Köln. Inmitten einer Stadt, die noch immer von den Folgen des 2. Weltkriegs gezeichnet ist, entwickelt sich ein beispielloser Gestaltungswille, der Visionen und Träume in kürzester Zeit Realität werden lässt: auf das neuerbaute und 1957 feierlich eröffnete Opernhaus folgen der Neuaufbau des Kölner Tanzensembles unter einem international renommierten Choreographen, die Gründung einer Ausbildungsstätte für Tanz sowie die Übernahme der Internationalen Sommerakademie des Tanzes aus Krefeld. Eine Ballettwoche mit internationalen Tanzgastspielen begeistert die Kölnerinnen und Kölner. Und nicht nur sie! Die Domstadt wird zum Treffpunkt von Tanz- und Ballettliebhabern aus Deutschland und der Welt. Die Ausstellung im Tanzmuseum lässt diese Dekade voller Tanzaufbrüche und ihre großen und kleinen Geschichten vom Tanz Revue passieren und verknüpft die Darstellung mit politischen, gesellschaftlichen und ästhetischen Veränderungen in jener Zeit.

Tanzmuseum des Deutschen Tanzarchivs Köln/SK Stiftung Kultur
Im Mediapark 7
50670 Köln
Tel. 0221 – 888 95-400

 

Noch bis 23. Februar 2025

DASA Dortmund

Respekt. Eine Ausstellung übers gemeinsam Verschiedensein


Plakatmotiv „Respekt" © Ungestalt

Wie können wir in einer vielfältigen Gesellschaft respektvoll miteinander umgehen? Ein DASA-eigenes Projekt gibt dem „Respekt" einen interaktiven Raum. Die neue Ausstellung lädt Jugendliche zwischen 14 und 18 Jahren dazu ein, sich Fragen nach Identität, Diskriminierung und Gleichberechtigung anzunähern. Im Fokus steht der Austausch über einen Umgang in Schule, Ausbildung, Berufsorientierung und beim Berufseinstieg, der das soziale Miteinander stärken soll. Die Ausstellung arbeitet mit einem Medienmix aus kurzen Texten, Videoclips und Grafiken, kombiniert mit Spielen, Selbstbefragungen und Orten zum Zurückziehen oder Debattieren. „Respekt" bietet also eine spannende Möglichkeit, außerhalb des Klassenzimmers in bunt-anregender Atmosphäre neue Gesprächsimpulse zu erhalten. Inhaltlich geht um das, was das Erwachsenwerden unter anderem bestimmt: Um die Frage, wer man ist, was einen ausmacht, zum wem man gehört und zu was man vielleicht auch gemacht wird. Konkret können sich die Jugendlichen auf jede Menge Reflexionsfragen einlassen, etwa um seine Mitschüler*innen besser kennenzulernen und einzuschätzen. Die Ausstellung verdeutlicht spielerisch, wie Vorurteilen und diskriminierendes Verhalten entstehen. Außerdem kommt sie der Macht der Sprache auf die Spur und hinterfragt gängige Floskeln und Aussagen. Wer außerdem ein Job-Speed-Dating ausprobieren möchte, erfährt dabei, mit wie vielen Klischees die Berufswahl oft aufgeladen ist. Auch ein Abstecher in die Vergangenheit ist möglich. Auf einem Zeitstrahl reisen die Besuchenden ins Gestern und ordnen Meilensteine in der Geschichte der Gleichberechtigung Jahren und Ereignissen zu.

DASA Dortmund
Friedrich-Henkel-Weg 1-25
44149 Dortmund
Tel. 0231 – 90 71 26 45

 

Noch bis 23. Februar 2025

Deutsches Glasmalerei-Museum Linnich

Boscher Theodor – Heart of Glass


© Deutsches Glasmalerei-Museum Linnich

Der Künstler Boscher Theodor präsentiert eine zeitgenössische Ausstellung, die Installationen, Skulpturen und Objekte sowie ein Filmprojekt in einzigartiger Weise mit der Dauerausstellung des Deutschen Glasmalerei-Museums verbindet. Boscher Theodor (geboren 1967 in Berlin) lebt und arbeitet in Köln. Er studierte Philosophie an der Universität zu Köln (1989-1994) und erhielt 1999 das Stipendium MUKA, Auckland, Neuseeland, und 2004 das Stipendium des Kunstfonds, Bonn, Deutschland. Beispiele seiner beeindruckenden Farb-Licht-Raum-Installationen zeigte er beispielsweise 2022 im Atrium des Domforums, Köln. Die großformatige Installation „LichtHof“ wurde anlässlich des 700-jährigen Jubiläums der Chorweihe des Kölner Doms konzipiert. Im Deutschen Glasmalerei-Museum präsentiert er eine exklusive Synergie von Installation, Objekt und Film. Eine raumgreifende Installation, die sich über den Luftraum von mehreren Ebenen des Museums hinab erstreckt, bestehend aus 13 Elementen, die hängend von der Decke installiert sind. Sie brechen und reflektieren das einfallende Sonnenlicht in einem ca. 45-Grad-Winkel zur West-Ost-Achse des Sonnen-Tagesverlaufs. Im Museumsraum werden ergänzend zur Installation einige Skulpturen und Objekte platziert, die der Künstler für die Ausstellung erstellt. Auf drei hängende Filmbilder wird der Film HEART OF GLASS projiziert. Der Film wird eigens für die Ausstellung erstellt und bleibt danach zur weiteren Nutzung im Museum.

Deutsches Glasmalerei-Museum Linnich
Rurstr. 9-11
52441 Linnich
Tel. 02462 – 99 17-0

 

Noch bis 23. Februar 2025

Museum Morsbroich

gegen den Himmel. contre le ciel – Jef Verheyen | Johanna von Monkiewitsch


Jef Verheyen, sein Werk Le Vide (Die Leere) gegen den Himmel haltend, ca. 1965; Foto: Gerald Dauphin / Collection Fotomuseum Antwerpen

Die Ausstellung »gegen den Himmel. contre le ciel« widmet sich dem vermeintlich Einfachen und Selbstverständlichen wie Licht, Farbe, Raum und ihrer Wahrnehmung. Sie bringt erstmals die monochromen Malereien des renommierten belgischen Künstlers Jef Verheyen (1932 Itegem – 1984 Apt) mit den medienübergreifenden Arbeiten der in Köln lebenden Künstlerin Johanna von Monkiewitsch (*1979 in Rom) zusammen. Beide künstlerischen Ansätze beschäftigen sich auf unterschiedliche Weise mit Fragen nach Flüchtigkeit, Immaterialität, Energie und Raum und unterlaufen in ihrer radikalen Reduktion auf das Wesentliche unsere verbreitete Tendenz zum immer Mehr. Die Ausstellung stellt ausgewählte Werke Verheyens aus den späten 1950er- bis 70er-Jahren über den Dialog mit den vorwiegend ortsspezifischen (Licht)Arbeiten von Johanna von Monkiewitsch in einen zeitgenössischen Kontext. Die medienübergreifenden und häufig ortsspezifischen Arbeiten von Johanna von Monkiewitsch, die ihre scheinbare Beiläufigkeit einer durchdachten Konzeption und präzisen Setzung im Raum verdanken, brauchen Zeit und Aufmerksamkeit. Sie sind häufig aus beiläufigen Alltagssituationen abgeleitet, bei denen das Vorgefundene in komplexe Werksysteme übersetzt wird.

Museum Morsbroich
Gustav-Heinemann-Str. 80
51377 Leverkusen
Tel. 0214 - 406-45 00

 

Noch bis 25. Februar 2025

Deutsches Sport & Olympia Museum

25 Short Sport Storys


© DSOM/Jara Reker

Das Deutsche Sport & Olympia Museum gibt es bereits seit 25 Jahren. Zur Feier dieses Jubiläums läuft noch bis Ende Februar die Sonderausstellung „25 Short Sport Storys". Im Mittelpunkt der Ausstellung stehen 25 einzigartige Objekte aus der umfangreichen Sammlung des Museums. Jedes Stück erzählt eine eigene, spannende Geschichte und wird von unterschiedlichen Autor:innen vorgestellt. Darunter sind bekannte Persönlichkeiten des Sports ebenso wie Expert:innen aus Kultur und Wissenschaft. Die Objekte reichen von einer antiken Herakles-Statue bis hin zu modernen Erinnerungsstücken, wie dem Plüschdackel „Waldi“, der die Maskottchen-Tradition bei Sportveranstaltungen repräsentiert. Jedes Stück ist Teil der Sportgeschichte und erzählt diese auf seine eigene Art und Weise.  Die Objekte veranschaulichen außerdem die sportliche Vielfalt sowie die gesellschaftliche, kulturelle und persönliche Bedeutung des Sports.

Deutsches Sport & Olympia Museum
Im Zollhafen 1,
50678 Köln
Tel. 0221 - 33 60 90

 

Noch bis 2. März 2025

Glasmuseum Rheinbach

Alexander Pfohl. Glasmaler – Designer – Lehrer

Alexander Pfohl, 1894 in Nový Bor, ehem. Haida, Königreich Böhmen, Österreich-Ungarn, in eine Glas-Familie geboren und 1953 in Hadamar, Hessen, gestorben, war Glasmaler, Designer und Lehrer. Er war damit einer der Protagonisten, die nach dem 2. Weltkrieg die böhmische Tradition der Glasveredelung und -gestaltung in Deutschland weiterentwickelten. Unsere Sonderausstellung gibt mit Leihgaben aus sechs privaten und öffentlichen Sammlungen einen Einblick in seine vielfältige Arbeit vom Art Déco bis zur Nachkriegsmoderne, die Formgestaltung und Dekor gleichermaßen umfasst. Sie basiert auf der Ausstellung zum 130. Geburtstag Pfohls, die bis Ende August im Glasmuseum Schloss Hadamar zu sehen war. Darüber hinaus zeigt sie Neuerwerbungen von Angelika Krombach, Pfohls Enkelin, die erstmals der Öffentlichkeit vorgestellt werden.
 
Glasmuseum Rheinbach
Himmeroder Wall 6
53359 Rheinbach
Tel. 02226 - 917-501

 

Noch bis 9. März 2025

Clemens Sels Museum Neuss

Amazing Superbugs. Das große Krabbeln im Comic


Superboy (1966) #127, Privatbesitz, Foto:CSMN, © DC Comics

Ob Spider-Man, Ant-Man oder Black Widow – eine Vielzahl von Superhelden und Bösewichten im Comic-Kosmos wurde von Insekten inspiriert. Namen und Aussehen der Comic-Figuren verweisen dabei auf deren fliegende, stechende und krabbelnde »Paten« ebenso wie auf deren Superkräfte. So kann Spider-Man etwa Spinnennetze aus seinen Handgelenken schießen, an Wänden und Decken hochkrabbeln und verfügt über wahrhaft übermenschliche Stärke und Sinnesschärfe. Seit seinem ersten Erscheinen 1962 im Heft „Amazing Fantasy No. 15“ zählt „die Spinne“ neben Batman und Superman zu den beliebtesten Superhelden aller Zeiten. Zweifelsohne ebnete der große Erfolg dieses Comic-Helden weiteren Schöpfungen insektoider oder von Insekten inspirierten Superhelden und -schurken den Weg. Präsentiert werden rund 120 Exponate überwiegend aus dem Besitz der Kölner Schmitz-Lippert-Stiftung, darunter selten gezeigte amerikanische Comic-Hefte der 1960er bis 1970er Jahre, Actionfiguren und Statuen sowie Originalzeichnungen. Durch die Linse von Spider-Man, Ant-Man, Black Widow, Killer Moth & Co. bietet „Amazing Superbugs" Besucher:innen jeden Alters einen facettenreichen und spannenden Blick auf die faszinierende Welt des Comics. Die Ausstellung wird von einem attraktiven Rahmenprogramm mit Superhelden-Familienführungen, Kurator:innenführungen, Sammlergesprächen, einer wissenschaftlichen Tagung sowie dem Amazing Superbugs-Familientag begleitet.

Clemens Sels Museum Neuss / Feld-Haus
Berger Weg 5
41472 Neuss
Tel. 02131 – 90 41 41

 

Noch bis 9. März 2025

Max Ernst Museum Brühl des LVR

Frauke Dannert – Desert After Rain


Installationsansicht Frauke Dannert – Desert After Rain. New Perspectives im Leonora-Carrington-Saal, Max Ernst Museum Brühl des LVR, Foto: LVR-ZMB / Nicole Schäfer

Die Ausstellung „Frauke Dannert – Desert After Rain“ in der Reihe „New Perspectives“ im Leonora-Carrington-Saal präsentiert Papier- und Leinwandarbeiten sowie Wandmalerei der in Köln lebenden und arbeitenden Künstlerin Frauke Dannert. Die kreative Ausdrucksweise von Frauke Dannert (geb. 1979 in Herdecke) beruht auf der Technik der Collage, die sie in ihren grafischen und malerischen Arbeiten spannungsreich einsetzt. Der Ausstellungstitel ist ein poetischer Verweis auf das künstlerische Werk von Max Ernst. Inspiriert von den fantastischen Landschaftsräumen und dem Formenreichtum seiner Arbeiten schafft Frauke Dannert eigens für die Ausstellung künstlerische Neuproduktionen: Ihre abstrakten und fantasievollen Formen laden dazu ein, das Verhältnis von Mensch, Technik und Natur neu zu erkunden.

Max Ernst Museum Brühl des LVR
Comesstr. 42 / Max-Ernst-Allee 1
50321 Brühl
Tel. 02232 – 57 93-0

 

Noch bis 16. März 2025

MAKK – Museum für Angewandte Kunst

… für den geistigen Gebrauch. Künstlerische Positionen aus der Sammlung Winkler


© Karl Cieluszek, Bauhaus-Studien (Der Farbkreis), Dessau, 1929, Aquarellmalerei, H. 42 x B. 59 cm (Foto: © Fuis Fotografie)

Aus Anlass seines 90. Geburtstags widmet das MAKK dem bedeutenden Stifter Prof. Dr. Richard G. Winkler eine Ausstellung, die selten gezeigte Werke seiner Stiftung Bildender Kunst in den Fokus nimmt. Künstler der Konkreten wie Max Bill, Richard Paul Lohse oder Verena Loewensberg stehen im Zentrum der Schau. Wegbereiter des Konstruktivismus aus der Russischen Avantgarde wie die Brüder Georgi und Vladimir Stenberg, Bauhaus-Schüler wie Karl Hermann Haupt, Lichtkünstler wie Adolf Luther und Vertreter der Systemischen Kunst wie Zdeněk Sýkora runden den Parcours ab. Die Sammlung Winkler zählt zu den richtungsweisenden Einzelstiftungen in der Geschichte des MAKK. Ihre besondere Struktur erlaubt es, ein in Europa einzigartiges Ausstellungskonzept dauerhaft zu präsentieren: Unter dem Titel „Kunst + Design im Dialog“ treffen Werke der Bildenden Kunst auf Zeitgenossen aus dem Bereich des internationalen Produktdesigns. Die Keimzelle der außergewöhnlichen Sammlung aber ist die Freie Kunst. Prof. Richard G. Winkler begann bereits in den 1970er Jahren, herausragende Bildwerke zu sammeln. Sein besonderes Interesse galt dabei Gemälden und Objekten, denen ein konstruktiv-konkreter künstlerischer Ansatz gemeinsam ist. Der Titel der Ausstellung „… für den geistigen Gebrauch bezieht sich auf die Ausstellung „Zürcher Konkrete Kunst“ im Jahr 1949, zu der der Künstler Max Bill das Ziel dieser Kunstrichtung erläuterte. Es galt „Gegenstände für den geistigen Gebrauch zu schaffen“. Obwohl das Zitat auf eine bestimmte Kunstrichtung um die Mitte des 20. Jahrhunderts bezogen ist, lässt es sich auch auf Objekte früherer und späterer Strömungen anwenden. Der Blick des Sammlers auf die innere Verwandtschaft der Kunststile und sein fundiertes Wissen um kunsthistorische Zusammenhänge wird hier sehr deutlich. Ein weiteres Charakteristikum – bezogen auf alle Winkler’schen Sammlungsgebiete – ist das Bestreben nach Vollständigkeit. So sind beispielsweise die vier bekanntesten Gründungsmitglieder der Zürcher Konkreten mit prominenten Werken in der Sammlung vertreten: Max Bill, Camille Graeser, Richard Paul Lohse, Verena Loewensberg. Von Richard Paul Lohse, der zwei grundsätzliche Bildsysteme entwickelte, sind daher natürlich auch beide Gattungen vorhanden – die Ausstellung bildet die Sammlungsidee als Mikrokosmos ab.

MAKK – Museum für Angewandte Kunst
An der Rechtschule 7
50667 Köln
Tel. 0221 – 221-238 60

 

Noch bis 30. März 2025

Deutsches Fußballmuseum Dortmund

IN MOTION - Art & Football


© Deutsches Fußballmuseum

Die immersive Rauminstallation zeigt auf 1.000 Quadratmetern einen fulminanten Querschnitt zur Fußball- Kunst der europäischen Moderne des 20. Jahrhunderts. Betrachtet werden mehr als 100 Kunstwerke nationaler und internationaler Sammlungen, darunter teils selten gezeigte Kunstwerke von René Magritte, Paul Klee, Maria Lassnig, Willi Baumeister, Felix Nussbaum, Laurence Stephen Lowry, Robert Delaunay, Salvador Dalí, Joan Miró, Umberto Boccioni, Bansky, Nicolas de Stael und Friedensreich Hundertwasser. Das Konzept der Ausstellung ist wie die EM selbst angelegt: Jede an der UEFA EURO 2024 teilnehmende Nation ist mit mindestens einer Künstlerin oder einem Künstler vertreten, was den Grundgedanken eines vielfältig geeinten Europas unterstreicht. Außergewöhnlich wie der Gegenstand der Schau ist auch das raumgreifende Ausstellungsformat: Auf 1.000 Quadratmetern verbinden sich die Kunstwerke in einer Installation großflächig mit Film und Fotografie. Geräusche, Klänge und Töne nehmen wirkungsmächtig den Sound des 20. Jahrhunderts in sich auf. Die Ausstellung bewegt sich an der Schnittstelle zwischen digitaler und analoger Kunstvermittlung, zwischen Film und Performance.

Deutsches Fußballmuseum
Platz der Deutschen Einheit 1
44137 Dortmund
Tel. 0231 – 22 22 19 54

 

Noch bis 30. März 2025

Museum Ludwig

Wolfgang-Hahn-Preis 2024: Anna Boghiguian


Anna Boghiguian, Die Schlacht von Magnesia nach K. Kavafis, 2024, Mischtechnik auf Papier, © Anna Boghiguian

Anna Boghiguian (geb. 1946 in Kairo) wird mit dem 30. Wolfgang-Hahn-Preis der Gesellschaft für Moderne Kunst am Museum Ludwig ausgezeichnet. Die ägyptisch-kanadische Künstlerin armenischer Herkunft zählt seit ihren Teilnahmen an den Biennalen von Istanbul 2009 und Sharjah 2011 und an der dOCUMENTA 13 in 2012 zu einer der spannendsten Positionen der Gegenwartskunst. Bekannt ist sie für ihre figurativen Wandmalereien, (Notiz-)Bücher, Zeichnungen, Gemälde, Fotografien und Skulpturen und auch für einige spektakuläre großformatige Installationen. Boghiguians Arbeiten entstehen oft spontan und häufig vor Ort, so auch jetzt in Köln zum Wolfgang-Hahn-Preis 2024. Sie gilt als einfühlsame Beobachterin des menschlichen Daseins und vermittelt eine Interpretation des zeitgenössischen Lebens, in der sie inhaltlich äußerst klug zwischen Vergangenheit und Gegenwart, Dichtung und Politik, Geschichte und Literatur oszilliert. Ihre Kunstwerke feiern eine global vereinte Menschheit und nehmen die Nachwirkungen von Geschichtsverläufen und ihren Konflikten in den Blick, um über eine künstlerische Aufarbeitung Optionen für die Zukunft aufzuzeigen. In ihrer für das Museum Ludwig geplanten Installation greift Anna Boghiguian das Gedicht Die Schlacht bei Magnesia (1913) und weitere Schriften des Dichters Konstantin Kavafis (1863–1933) auf. Der aus Alexandria stammende Poet, den Boghiguian für seine sensible Sprache und universelle Gelehrtheit schätzt, beschreibt hier eindringlich ein Gefecht des römisch-seleukidischen Krieges im Dezember 190 vor Christus. Boghiguians Installation zeigt die zwei gegnerischen Kriegsherren, Philipp V. aus Makedonien mit dem würfelspielenden Verlierer Antiochus III., an dessen Hof sich auch Hannibal vor seinem Zug über die Alpen aufhielt. Die Figuren inmitten von Zeichnungen und Scherenschnittenverbinden Kavafis‘ dichterisch-historischen Kosmos mit der Erzählfreude der Künstlerin.

Museum Ludwig
Heinrich-Böll-Platz
50667 Köln
Tel. 0221 - 221-261 65

 

Noch bis 30. März 2025

Kunstpalast Düsseldorf

Farbrausch. Werke aus der Sammlung Kemp


Gene Davis, Laufsteg, 1965, Acryl auf Leinwand, Stiftung Sammlung Kemp, Kunstpalast, Düsseldorf, © VG Bild-Kunst, Bonn, 2024, Foto: Kunstpalast – Horst Kolberg – ARTOTHEK

Seit jeher ist die Farbe ein wesentlicher Bestandteil der Kunst. Mitte des 20. Jahrhunderts rückten Maler:innen sie auf neue Weise ins Zentrum ihres Schaffens und erhoben sie zu einem eigenen Bildmotiv. Die Ausstellung Farbrausch veranschaulicht die Entwicklung anhand von über 80 Gemälden und Grafiken von Künstler:innen der amerikanischen und europäischen Farbfeldmalerei wie Gene Davis, Frank Stella, Winfred Gaul und Barbara Herbert. Die Werkauswahl reicht von den ersten Tendenzen zu Beginn des 20. Jahrhunderts über die Hochphase in den 1960er Jahren bis hin zu aktuellen Positionen, die sich dem Thema nähern. Die aus der Sammlung Kemp zusammengestellte Schau, ergänzt um Arbeiten aus dem Bestand der Bestand des Kunstpalastes, ermöglicht einen umfassenden Blick auf die Vielfalt der Farbfeldmalerei und macht Willi Kemps Vorliebe für diese Kunstrichtung nachvollziehbar.

Kunstpalast Düsseldorf
Ehrenhof 4-5
40479 Düsseldorf
Tel. 0211 – 56 64 21 00

 

Noch bis 13. April 2025

Rautenstrauch-Joest-Museum

Weil wir Frauen sind. Afghanische Aktivistinnen erzählen von Mut und Widerstand

Das Rautenstrauch-Joest-Museum möchte den mutigen afghanischen Frauen, die seit Jahren für die Rechte von Frauen und Mädchen in Afghanistan kämpfen, eine Plattform geben und gibt dem medica mondiale e.V. dafür Raum für sein Ausstellungsprojekt. Es sind Geschichten von Widerstand und Solidarität, von Abschieden und Ankommen – und dem unbeirrbaren Einsatz für eine gerechte Welt: Mehr als 20 Jahre kämpften afghanische Frauenrechtsaktivistinnen gemeinsam mit der Kölner Frauenrechtsorganisation medica mondiale e.V. gegen frauenfeindliche Strukturen und stärkten Frauen, die sexualisierte Gewalt erlebten. Mutig erhoben sie ihre Stimmen für die Rechte der Frauen in Afghanistan. Als die Taliban im August 2021 erneut die Macht ergriffen, war das Leben der Aktivistinnen in Gefahr. Von Deutschland aus gelang es medica mondiale, alle 90 ihrer afghanischen Kolleginnen und ihre Familien bei der Evakuierung zu unterstützen wo sie sich seitdem ein Leben aufbauen und weiterhin für Frauenrechte einsetzen.  Nun erzählen 20 von ihnen ihre Geschichte mit Fotos, Videos, Audios, Interviews, u.v.m., ab dem 31.1.2025 auch digital erlebbar.

Rautenstrauch-Joest-Museum – Kulturen der Welt
Cäcilienstr. 29-33
50667 Köln
Tel. 0221 - 221-313 56

 

Noch bis 21. April 2025

Wallraf-Richartz-Museum

Sammlerträume – Sternstunden niederländischer Barockkunst


Anahita Ambrosius Bosschaert d.Ä., Blumenkorb, Öl auf Kupfer, Privatsammlung

Im Fenstersaal seiner Barockabteilung öffnet das Wallraf die Türen zu einem traumhaften Sammlerkabinett: Darin prunken Gemälde von Stars, die im 17. Jahrhundert hell am niederländischen Kunsthimmel strahlten: Jan Brueghel d.Ä., Jacob van Ruisdael, Willem Kalf und Gerrit Dou, um nur einige zu nennen. Die Ausstellung „Sammlerträume" zeigt erstmals die hochkarätigen Barockgemälde und -zeichnungen einer deutschen Privatsammlung, die das Kölner Museum jüngst als Dauerleihgabe erhielt. Seit Anfang der 1970er Jahre hat der anonyme Sammler mit großer Kennerschaft und Passion diese „Sternstunden niederländischer Barockkunst" zusammengetragen. Die in der Ausstellung präsentierten Sommer- und Winterlandschaften, kostbaren Stillleben, Stadt- und Flusspanoramen, zechenden Bauern und galanten Kavaliere, Kircheninterieurs und Porträts spiegeln sowohl die Vielfalt und Qualität der niederländischen Barockkunst als auch die bedingungslose Sammelleidenschaft eines privaten Kunstliebhabers wider. Eigens für den Besuch der Ausstellung hat die Kuratorin Anja Sevcik auf Spotify eine Playlist zusammengestellt, so dass Interessierte die Gemälde mit der passenden musikalischen Untermalung genießen können.

Wallraf-Richartz-Museum
Obenmarspforten 40
50667 Köln
Tel. 0221 - 221-211 19

 

Noch bis 27. April 2025

LVR Landesmuseum Bonn

Music! Feel the Beat


© LVR-LandesMuseum Bonn

Musik verbindet Menschen, weckt Emotionen, setzt Energie frei. Ob leise oder laut, traditionell oder experimentell – Musik lässt uns tanzen, ruft Erinnerungen wach, ist Balsam für die Seele, Ausdruck großer Freude oder tiefer Trauer. Musik bewegt – überall auf der Welt. Die Mitmachausstellung rückt das Erleben von Musik in den Mittelpunkt und zeigt, wie Musik unsere Körper und Emotionen beeinflusst. Was passiert, wenn uns ein Rhythmus erfasst? Was verbindet mittelalterliche Tänze mit heutigem Hip-Hop? Wie wirkt sich Musik auf unser Gehirn aus? Wie fühlt es sich an, Teil eines Orchesters zu sein? Zwölf Pavillons mit musikalischen Mitmachstationen laden zum Hören und Experimentieren ein – vom Drum Battle über die Komposition von Popsongs bis zum Carpool Karaoke. Eine innovative Soundinstallation ermöglicht es, die individuelle Position eines Musikers inmitten eines großen Ensembles einzunehmen. Neben Hör- und Tanzstationen veranschaulichen historische Exponate wie Grammophon, Radio und MP3-Player die rasante Entwicklung der Musiktechnologie. Instrumente aus verschiedenen Zeiten und Kulturen, darunter eine keltische Kriegstrompete, gewähren vielfältige Einblicke in die faszinierende Welt der Musik.

LVR Landesmuseum Bonn
Colmantstr. 14-16
53115 Bonn
Tel. 0228 - 20 70-0

 

Noch bis 27. April 2025

Arp Museum Bahnhof Rolandseck

Im Fluss. Eine Geschichte über das Wasser


Paul Signac, Das Meer, Opus 211, 1890 © Arp Museum Bahnhof Rolandseck / Sammlung Rau für UNICEF, Foto: Peter Schälchli, Zürich

Erde wie Mensch bestehen zu 70 Prozent aus Wasser. Es durchdringt alles, hält alles im Fluss. Was bedeutet es uns? Die Ausstellung im Arp Museum zeigt anhand von rund 50 Meisterwerken von 1600 bis heute eine Geschichte des Wassers. Impressionistische Maler wie Eugène Louis Boudin, Claude Monet und Paul Signac fangen die Schönheit von lichtdurchfluteten Wolken, schaumigen Wellen und flüchtigen Spiegelungen des Wassers ein. In dieser Tradition steht auch der zeitgenössische Fotograf Elger Esser, der sich bewusst von den Orten und Landschaften der Impressionisten inspirieren lässt. Die besondere Lage des Museums am Rhein und die Nähe zur Ahr verdeutlichen über die Ausstellung hinaus das schützenswerte Verhältnis von Mensch und Natur. Im Arp Labor im historischen Bahnhof wird parallel „(Kein) Wasser für alle. Eine UNICEF-Ausstellung zu Wasser und Klimawandel“ gezeigt.

Arp Museum Bahnhof Rolandseck
Hans-Arp-Allee 1
53424 Remagen
Tel. 02228 - 92 55-0

 

Noch bis 27. April 2025

Stadtmuseum Langenfeld

Tervuren. Eine belgische Künstlerkolonie


Collage © Stadtmuseum Langenfeld im Freiherr-vom-Stein-Haus

Eine der ältesten Künstlerkolonien der Welt befindet sich in Belgien. Auf der Suche nach Ursprünglichkeit, stellten die Kunstschaffenden in den 1860er Jahren ihre Staffeleien im Umland der Gemeinde Tervuren auf. Auf der Suche nach Ursprünglichkeit und ländlicher Idylle stellten Hippolyte Boulanger und seine Malerkollegen in den 1860er Jahren ihre Staffeleien in der Umgebung der Gemeinde Tervuren auf, um dort unter freiem Himmel zu malen. Die zweitälteste Künstlerkolonie Europas war entstanden. Dem Vorbild der Schule von Barbizon folgend, wollten die Künstler den unmittelbaren Natureindruck, die Wirkung des Lichtes, die Stimmung des Augenblicks einfangen. Die Natur selbst und das einfache ländliche Leben wurden zu bildwürdigen Motiven. Damit stand ihre Kunst im Gegensatz zur akademischen Ateliermalerei, deren strikten Vorgaben sie entfliehen wollten. Künstler wie Euphrosine Beernaert, Edouard Huberti oder Joseph Coosemans griffen in erster Linie auf eine erdige Palette zurück und waren dem Realismus verpflichtet. Erst die zweite und dritte Generation von Malern, ebenfalls dem Reiz der Landschaft um Tervuren verfallen, wagten endgültig den Schritt hin zum Impressionismus, darunter Guillaume Vogels, Jean-Baptiste Degreef, Joseph François oder Armand Malcot.

Stadtmuseum Langenfeld im Freiherr-vom-Stein-Haus
Hauptstr. 83
40764 Langenfeld
Tel. 02173 - 794-44 10

 

Noch bis 27. April 2025

Alegria Exhibition Hall Köln

Monets Garten


© Alegria Exhibition / Lukas Schulze

Die immersive Ausstellung zeigt eine interaktive Multimedia-Erlebnisreise durch die Geschichte und Werke eines der größten Künstler des vergangenen Jahrhunderts. Inszeniert wird das einzigartige Ausstellungskonzept mit modernster Technik, mit der Besucher ganz in die Welt und die berühmten Kunstwerke des Malers Claude Monet (1840-1926) eintauchen können. Aufwendige Installationen und Projektionen erzeugen in Verbindung mit Musik und Düften rauschende Farbwelten und lassen die Gemälde auf noch nie zuvor gesehene Weise lebendig und spürbar werden. Für den Betrachter verwandelt sich Illusion in Realität. Der unterhaltende Spaziergang quer durch das Werk des berühmten Impressionisten bietet viel Interaktion. Besucher, die sich umarmen, können Claude Monets Farbpalette in Gang setzen, wer sich schwungvoll bewegt, wird selbst zum Maler und wer seine eigene Seerose gestalten möchte, kann diese im Teich wieder finden. Für den Betrachter verwandelt sich Illusion in Realität. Monets Garten ist ein rundum Erlebnis für die ganze Familie.

Alegria Exhibition Hall
Lichtstr. 15
50825 Köln

 

Noch bis April 2025

Bilderbuchmuseum Troisdorf

Bei euch wimmelts wohl! Eine Mitmachausstellung rund um das Wimmelbuch.


Sachen suchen ©Eva Scherbath/Ravensburger

Ob am Strand, im Park oder auf dem Markt. Ob in Berlin, New York oder Tokio. Ob drinnen oder draußen. Kaum etwas zeigt die Welt in einer Detailtreue und Vielfalt wie Wimmelbücher es tun. Seite für Seite tauchen die neugierigen Beobachter:innen in die bunten Szenarien ein, in denen es so viel zu entdecken gibt. Und ganz ohne Worte erzählt ein einziges Bild die unterschiedlichen Geschichten einer jeden abgebildeten Person.
Dem Phänomen „Wimmelbilderbuch“ widmet sich die neue Sonderausstellung des Bilderbuchmuseum Troisdorf. Dort gibt es traditionelle und ungewöhnliche Wimmelbild-Szenarien zu entdecken. Themen wie Nachhaltigkeit, Achtsamkeit und Vielfalt werden aufgegriffen und Originalillustrationen- und Bücher ausgestellt. Lebendige Kulissen sowie Mitmach- und Kreativstationen laden die Besucher:innen zudem dazu ein, in die Szenen einzutauchen und selber aktiv zu werden. So verwandelt sich das Museum selbst in ein einzigartiges „Wimmelbuch“.

Bilderbuchmuseum der Stadt Troisdorf - Burg Wissem
Burgallee 1
53840 Troisdorf
 

Noch bis 11. Mai 2025

NRW-Forum Düsseldorf

Superheroes


Sailor Guardians Actionfiguren Kunststoff, Thermoplast H: 14 cm © Naoko Takeuchi/Kōdansha, Tōei Animation. Foto: Alice Consonni

Das NRW-Forum Düsseldorf wird zum Superheld:innen-Universum: Auf 1.200 Quadratmetern Ausstellungsfläche erwartet die Besuchenden mit über 1.200 Exponaten eine Blockbuster-Ausstellung, die das gesamte popkulturelle Universum der Superheld*innen und deren Widersacher*innen beleuchtet. Von Batman und Joker über Manga und Anime bis hin zu Politik und Propaganda: Die Schau demonstriert in insgesamt elf Themenbereichen die Vielfalt des Genres. Neben zahlreichen Comic-Heften werden Originalzeichnungen, Skulpturen und Action Toys sowie Filmausschnitte und Medienkunstinstallationen gezeigt. Im ewigen Kampf zwischen Gut gegen Böse retten Superheld:innen seit 100 Jahren immer wieder die Menschheit. Ausgestattet mit einem ausgeprägten moralischen Kompass, übermenschlichen Fähigkeiten oder High-Tech-Ausrüstung, verkörpern sie den Wunsch nach Gerechtigkeit und stehen stellvertretend für die Verteidigung wehrhafter Demokratien. Die ersten Geschichten über Superheld*innen entstanden in den 1930er Jahren in den USA und haben sich seitdem weltweit verbreitet. Verrückte Ideen und Storylines – im Comic ist alles möglich und der Fantasie sind keine Grenzen gesetzt. Übernatürliche Fähigkeiten verleihen den fiktiven Figuren Superkräfte: Sie klettern mühelos Wände hinauf, können fliegen, absorbieren Energien, sind nahezu unverwundbar oder lesen die Gedanken ihres Gegenübers.

NRW-Forum Düsseldorf
Ehrenhof 2
40479 Düsseldorf
Tel. 0211 – 56 64 21 00

 

Noch bis 18. Mai 2025

Papiermuseum Düren

Glanz und Glitter – Luxuspapiere aus der Sammlung


Valentinskarte um 1920 © P.Hinschläger/Papiermuseum Düren

Papier ist in unserer Welt allgegenwärtig. Es ist ein Gebrauchsgegenstand, den wir jeden Tag verwenden, um uns Notizen zu machen, um kreativ zu werden, um wichtige Botschaften mitzuteilen oder Rechnungen zu schreiben. Seit Jahrhunderten ist Papier ein nützlicher und wichtiger Alltagsgegenstand. Doch im Laufe des 19. Jahrhunderts sollte sich dieser eher dröge und pragmatische Ruf ändern. Grußkarten sowie aufwändig und prachtvoll verzierte Papiere gewannen an Beliebtheit. Mit dem Einsatz neuer Stanz-, Präge- und Druckmaschinen sowie moderner Druckverfahren weitete sich das Sortiment dieser sogenannten „Luxuspapiere“ über die Jahrzehnte. Hinzu kamen Kalender, Glanzbilder, Sammelalben, Papierfiguren, Zigarrenringe und vieles mehr.
Die Ausstellung „Glanz und Glitter – Luxuspapiere aus der Sammlung“ präsentiert 141 dieser besonderen Objekte und konzentriert sich dabei auf Glückwunsch- und Kulissenkarten aus dem letzten Drittel des 19. Jahrhunderts. Hier können nicht nur die Schmuckstücke bewundert werden. Auch Informationen zu den häufig prekären Umständen ihrer Entstehung sind Teil der Ausstellung.

Papiermuseum Düren
Wallstraße 2-8
52349 Düren

 

Noch bis 1. Juni 2025

Bundeskunsthalle Bonn

Save Land. United for Land


Interaktiver Globus „Land global“, 2024 © dform/Bildwerk, Wien

Land ist eine entscheidende Grundlage für das Leben auf diesem Planeten. Der Boden ist das lebenserhaltende Bindeglied zwischen Erdklima und biologischer Diversität und bietet eine Vielzahl von verschiedenen Ökosystemen, die es wiederherzustellen und zu bewahren gilt. Als landwirtschaftliche und industrielle Grundlage ist Land jedoch von einer verheerenden Übernutzung bedroht, denn die Hälfte der Menschheit ist bereits von den negativen Auswirkungen der Landdegradation betroffen. Land, in all seinen Bedeutungen für unser Leben, muss wieder ins Zentrum unseres Handels gelangen. Um die Öffentlichkeit für dieses wichtige Thema zu sensibilisieren, nutzt die Ausstellung in Kooperation mit der UNCCD-G20 Global Land Initiative neueste Medientechnologien und vereint Exponate aus Kunst, Kulturgeschichte und Naturwissenschaft, um die ökologischen Probleme und Potentiale der von Menschen beeinflussten Umwelten zu verstehen. Weit entfernt von einer dunklen Zukunftsvision möchte die Ausstellung zum Handeln für die gemeinsame Sache inspirieren.

Bundeskunsthalle
Helmut-Kohl-Allee 4
53113 Bonn
Tel. 0228 – 917 10

 

Noch bis 9. Juni 2025

Kunstmuseum Villa Zanders

Kunst aus Papier und die vier Elemente


Tina Haase, Stratigraphie, 2010, aus der Sammlung „Kunst aus Papier", Kunstmuseum Villa Zanders, Fotografie: Michael Wittassek

Die Ausstellung widmet sich den vier Elementen Feuer, Wasser, Erde und Luft und lenkt gleichzeitig den Fokus auf die Sammlung „Kunst aus Papier“. Seit der Antike faszinieren die vier Elemente die Menschheit und bilden zentrale Themen in Kunst und Philosophie. Ab den 1960er-Jahren setzten sich Künstlerinnen und Künstler erneut mit den Elementen auseinander, sei es in Form experimenteller Untersuchungen der Kunstformen und Materialien, seien es Ansätze zur bildhaften Darstellung der Elemente. Die Sammlung beherbergt eine Vielzahl von Arbeiten, die sich auf unterschiedliche Weise mit den vier Elementen beschäftigen – von direkten Verweisen über assoziative Interpretationen bis hin zu Ergebnissen von Reaktionen auf dem Papier selbst. Die Ausstellung zeigt Werke von ca. 40 Künstler:innen aus der Sammlung Kunst aus Papier, u.a. von Bernard Aubertin, Mary Bauermeister, John Cage, Tina Haase, Oskar Holweck, Jenny Holzer, Wolfgang Mally, Robert Rauschenberg, Takako Saito, Regine Schumann, Yoko Terauchi, Günther Uecker und Timm Ulrichs.

Kunstmuseum Villa Zanders
Konrad-Adenauer-Platz 8
51465 Bergisch Gladbach
Tel. 02202 – 14 23 56

 

Noch bis 24. August 2025

DASA Dortmund

Der Uhr auf der Spur


© Hannes Loske

Wir alle führen ständig das Wort „Zeit“ im Mund. Doch was ist das eigentlich, die Zeit? Kann man sie messen, kann man sie fühlen, kann man sie erklären? Was macht sie mit uns? Und was machen wir aus ihr? Die Ausstellung „Der Uhr auf der Spur“ lädt Kinder dazu ein, sich Zeit zu nehmen und in verschiedene Zeitthemen einzutauchen. Für 3-7 jährige gibt es Spielstationen im Örtchen "Jederzeit", wo die Kinder verschiedene Berufe und deren Zeitkonzepte kennenlernen. Kinder ab 8 Jahren erkunden auf einer abenteuerlichen Expedition interaktiv Orte wie den Urwald oder das Weltall, wo sie auf Menschen treffen, die ihren ganz eigenen Takt haben.

DASA Dortmund
Friedrich-Henkel-Weg 1-25
44149 Dortmund
Tel. 0231 – 90 71 26 45

 

Noch bis 31. August 2025

Museum Ludwig

Über den Wert der Zeit. Neupräsentation der Sammlung zeitgenössischer Kunst


Danh Vo, 16.06.1974, 2009, Foto und Haare in einer Vitrine, daneben Äste eines Baumes, 170 x 130 (Vitrine) cm, Tiefe: 70 cm (Vitrine) © Danh Vo, Foto: Galerie Bortolozzi

Alle zwei Jahre zeigt das Museum Ludwig Gegenwartskunst aus seiner Sammlung in einer neuen Präsentation. Dieses Mal wird der Blick auf verschiedene Verständnisse von Zeit gelenkt und darauf, in welcher Form Künstler*innen das Thema in ihren Arbeiten aufgreifen. Viele Künstler*innen machen mit ihren Arbeiten darauf aufmerksam, dass Kunst in der Gegenwart erfahren wird. Zugleich werden Erinnerung, Gedächtnis und Geschichtsschreibung befragt. Die Klammer der Präsentation bildet die Vorstellung vom „Wert der Zeit“ – einem gesellschaftlich bestimmten Wert, dem die abstrakte, messbare Zeit zugrunde liegt.

Museum Ludwig
Heinrich-Böll-Platz
50667 Köln
Tel. 0221 - 221-261 65

 

Noch bis 31. August 2025

Neanderthal Museum

Stereotypes Neanderthalerin


© Neanderthal Museum

Ihr denkt bei Neanderthalern auch an muskelbepackte Männer auf Mammutjagd? Zeit, dieses Bild zu ändern! In „Stereotypes Neanderthalerin“ wird auf provokante Weise die heutigen Vorstellungen von urgeschichtlichen Neanderthalergemeinschaften hinterfragt und mit alten Klischees aufgeräumt: Wie lebten die Frauen, Kinder und älteren Menschen? Welche Aufgaben hatten sie? Was ist eigentlich Familie? Und gab es überhaupt so etwas wie feste Rollen? Erlebt eine Ausstellung, die überrascht, bewegt und kritische Fragen stellt – mit spannenden Mitmachstationen, noch nie zuvor gezeigten Exponaten und einer packenden Audiotour, geschrieben von der Archäologin und Bestsellerautorin Rebecca Wragg Sykes. Auf Grundlage bekannter Fundstellen hat sie vier Neanderthalerinnen entwickelt, die aus ihrem bewegten Leben erzählen.

Neanderthal Museum
Talstr. 300
40822 Mettmann
Tel. 02104 - 979 70

 

Noch bis Sommer 2025

Von der Heydt-Museum Wuppertal

Zeiten und Räume – Klassiker der Sammlung. Von Ruisdael bis Giacometti


Ferdinand Hodler, Der Holzfäller, 1908/1910 Leinwand 132 x 101 cm Von der Heydt-Museum Wuppertal

Die einzigartige Sammlung des Von der Heydt-Museums mit ihren ausgeprägten Schwerpunkten im 19. Jahrhundert und in der Klassischen Moderne wird nach vielen Jahren erstmals wieder in einer dauerhaften Ausstellung und in neuer Gestalt präsentiert. Die neu konzipierte Sammlungspräsentation vereint ausgewählte Gemälde und Skulpturen vom 17. Jahrhundert bis in die 1960er Jahre – viele davon ausgesprochene Lieblinge des Publikums. Besonders ist dabei die Gruppierung der Werke: Unter dem Titel „Zeiten und Räume“ sind diese wie in einer Art visuellem Reiseführer zusammengestellt, der durch die prägenden Räume und Perioden der europäischen Kunstgeschichte der letzten Jahrhunderte führt: etwa in die Niederlande und nach Flandern, in die Kunstmetropolen Paris und Berlin oder in das unscheinbare Örtchen Worpswede, von dem gleichwohl bedeutende Impulse ausgingen. Die Ausstellung wird also weniger eine Chronologie im klassischen Sinne aufbauen, sondern v. a. künstlerische Netzwerke aufzeigen. Zu sehen sind u. a. Werke von Ludwig Richter, Gustave Courbet, Hans von Marées, Paul Gauguin, Claude Monet, Paula Modersohn-Becker, Ernst Ludwig Kirchner, Otto Dix, Hans Arp und Alberto Giacometti.

Von der Heydt-Museum
Turmhof 8
42103 Wuppertal
Tel. 0202 – 563 62

 

Noch bis 31. Oktober 2025

LVR-Freilichtmuseum Kommern

Wink mit dem Zaunpfahl – offenSichtlich geht es um Gärten


Station der Ausstellung im Gelände über die liebe Nachbarschaft, Foto: Yvonne Breuer/LVR

Viele Menschen träumen vom eigenen Garten. Gartenratgeber versprechen noch auf dem kleinsten Balkon Blumenträume wahr werden zu lassen und durch Permakultur unabhängig vom Supermarkt zu werden. Schottergärten spalten die Nation und für jeden floralen Wunschtraum gibt es Ratgeber und das passende Handwerkszeug. Während Vorgärten stolz präsentiert werden, schirmen meterhohe Blickschutzhecken oder Steinmauern die Gärten hinter dem Haus ab. Das Thema Garten und Freilichtmuseum scheint offensichtlich zusammenzuhängen. Werden doch im Gelände verschiedenste Gartenformen vom „Bauerngarten“ über den repräsentativen Park bis hin zum Erholungsgarten der neuesten Zeit gezeigt. Die Ausstellung „Wink mit dem Zaunpfahl – offenSichtlich geht es um Gärten“ geht weiter, als Nutzgärten mit Ziergärten zu vergleichen und über historisches und regionales Saatgut aufzuklären. Bei dieser Ausstellung stehen nicht alleine die Gärten im Vordergrund, sondern die Menschen, die sie bewohnen. Welche sozialen Regeln gelten in unseren grünen Wohnzimmern? Was präsentieren sie über niedrige Gärtenzäune hinweg und was halten sie vielleicht hinter 2 Meter hohen Sichtschutzwänden verborgen? Was soll sichtbar, was soll unsichtbar sein? Und wie hat sich der Blick auf die Gärten im Laufe der Geschichte verändert?

LVR-Freilichtmuseum Kommern
Auf dem Kahlenbusch
53894 Kommern
Tel. 02443 - 998 00

 

Noch bis 2. November 2025

LVR-Industriemuseum Euskirchen Tuchfabrik Müller

Probiert? Kapiert!

© LVR-Industriemuseum, Foto: ZMB, Stefan Arendt 2023

Wie transportiert man kinderleicht schwere Waren? Wie treibt man große Maschinen an? Wie stellt man festes Gewebe her und welche Möglichkeiten zur platzsparenden Verpackung gibt es? An den Mitmach-Stationen der Ausstellung finden Kinder, Schüler*innen, Familien und Erwachsene clevere Lösungen für unterschiedliche technische Probleme. Webstuhl, Flaschenzug und verschiedene Teamstationen bieten Mitmach-Möglichkeiten rund um die Themen Energie, Transport, Lagerung und Produktion.
Im Zentrum von Probiert? Kapiert! steht das „Tinkern“ – Tüfteln –, mit dem alle Besucher:innen spielerisch naturwissenschaftliche und technische Inhalte kennenlernen. So erwartet sie als Höhepunkt des Ausstellungsbesuchs der gemeinsame Bau einer großen Kettenreaktion. Hier werden die vorab ausprobierten Themen wiederaufgenommen, Antriebe gefertigt oder Fahrzeuge gebaut. Aus den einzelnen Abschnitten wird so ein einziger großer Parcours zusammengesetzt. Die Besucher:innen lösen am Startpunkt einen Impuls aus, geben ihn dann beispielsweise über den Lauf einer Murmelbahn weiter, lassen ihn Höhenunterschiede überwinden oder übermitteln ihn mit Zahnrädern, Bausteinen oder Rollen. Wenn alles klappt, ertönt zum krönenden Abschluss ein lauter Knall. Viel Spaß, Kreativität und Action sind garantiert.

LVR-Industriemuseum Euskirchen Tuchfabrik Müller
Carl-Koenen-Straße
53881 Euskirchen
Tel. 02234 - 992 15 55 (KulturInfo Rheinland)

 

Noch bis 30. November 2025

Gasometer Oberhausen

Planet Ozean

Großer Fetzenfisch und Australischer Seelöwe, Scott Portelli

In verschiedenen Ausstellungskapiteln zeigt der Gasometer anhand von teilweise noch nie gesehenen großformatigen Fotografien und Filmen die Ozeane unseres Planeten. Da tanzt dann ein Harlekin-Oktopus munter durch die Lagune von Mayotte, gibt es direkten Blickkontakt mit einem Blauhai oder beobachtet ein niedlicher Seelöwe den kunstvoll getarnten Fetzenfisch. Die Folgen der menschlichen Nutzung der Weltmeere als Energielieferant, Transportstrecke oder Nahrungsquelle dokumentiert dagegen das Bild „Net loss“ von Audun Rikardsen: Ein geplatztes Netz verliert seinen Fang und überschwemmt das Wasser mit toten Fischen. „Planet Ozean“ beschäftigt sich auch mit den wichtigen Bereichen Meeresschutz und -forschung. Hierfür steht der neuen Schau mit dem Deutschen Meeresmuseum ein versierter Partner zur Seite, dessen wissenschaftliche Expertisen das inhaltliche Fundament bilden. Im eigens für die neue Ausstellung entwickelten „Ocean Sound Raum“, in der Mitte des Erdgeschosses platziert, tauchen die Besucher:innen in einzigartige Klangwelten ein. Hier ploppt, knistert, kracht und klopft es, wenn tausende kleinster Krustentiere, lebendige Korallenriffe oder ein Schwarm Kabeljaue belauscht werden können. Die sinnliche Reise beginnt an der Nordsee und führt durch die Weltmeere bis in die Antarktis.In verschiedenen Ausstellungskapiteln zeigt der Gasometer anhand von teilweise noch nie gesehenen großformatigen Fotografien und Filmen die Ozeane unseres Planeten. Da tanzt dann ein Harlekin-Oktopus munter durch die Lagune von Mayotte, gibt es direkten Blickkontakt mit einem Blauhai oder beobachtet ein niedlicher Seelöwe den kunstvoll getarnten Fetzenfisch. Die Folgen der menschlichen Nutzung der Weltmeere als Energielieferant, Transportstrecke oder Nahrungsquelle dokumentiert dagegen das Bild „Net loss“ von Audun Rikardsen: Ein geplatztes Netz verliert seinen Fang und überschwemmt das Wasser mit toten Fischen. „Planet Ozean“ beschäftigt sich auch mit den wichtigen Bereichen Meeresschutz und -forschung. Hierfür steht der neuen Schau mit dem Deutschen Meeresmuseum ein versierter Partner zur Seite, dessen wissenschaftliche Expertisen das inhaltliche Fundament bilden. Im eigens für die neue Ausstellung entwickelten „Ocean Sound Raum“, in der Mitte des Erdgeschosses platziert, tauchen die Besucher:innen in einzigartige Klangwelten ein. Hier ploppt, knistert, kracht und klopft es, wenn tausende kleinster Krustentiere, lebendige Korallenriffe oder ein Schwarm Kabeljaue belauscht werden können. Die sinnliche Reise beginnt an der Nordsee und führt durch die Weltmeere bis in die Antarktis.

 
Gasometer Oberhausen
Arenastr. 11
46047 Oberhausen
Tel. 0208 - 850 37 30

 

Noch bis 22. Dezember 2025

LVR-Industriemuseum Papiermühle Alte Dombach

Must-Have. Geschichte, Gegenwart, Zukunft des Konsums

Hohe Straße in Köln in den 1970er Jahren © LVR-Industriemuseum, Foto: Horst Ziethen

Tabakpfeife, Schallplatte oder Smartphone – Konsumartikel, die alle kennen, alle haben, alle brauchen? Zu verschiedenen Zeiten galten ganz unterschiedliche Dinge als „Must-have“. Die Ausstellung wirft mit über 450 Exponaten einen Blick auf die Entwicklung des Konsums von der vorindustriellen Zeit bis in die unmittelbare Gegenwart und macht sich Gedanken über die Zukunft. Haben wir schon immer so viel konsumiert? Wollen und können wir so wie jetzt immer weitermachen? Wie wollen und können wir nachhaltig konsumieren? Was kann ich mir von den Menschen vor 200 Jahren abschauen? Die Ausstellung richtet sich an alle, die ihr Herz schon mal an einen besonders schönen Gegenstand verloren haben oder sich kritisch mit dem Thema Konsum auseinandersetzen möchten.

LVR-Industriemuseum Papiermühle Alte Dombach
Alte Dombach
51465 Bergisch Gladbach
Tel. 02234 - 992 15 55 (KulturInfo Rheinland)

 

Noch bis 15. März 2026

LVR-Freilichtmuseum Kommern

Grässliche Glückseligkeit. Faszination Kitsch


Käseglocke - Objekt der neuen Ausstellung, Foto: Matthias Fieder/LVR

Warum begeistert Kitsch ebenso wie abstößt. Besucher:innen können m Pavillon III auf etwa 400 Quadratmetern Ausstellungsfläche in die Welt des Kitsches eintauchen. Der Kitsch-Begriff wurde in den 1870er-Jahren erstmals schriftlich erwähnt und stammt aus dem Milieu des Münchener Kunsthandels. „Kitsch“ bezeichnete minderwertige Kunst, die als Abklatsch höherwertiger Kunstwerke auf der Straße verkauft wurde. Seitdem hat sich der Kitsch-Begriff weiterentwickelt und wird für die unterschiedlichsten Objekte, Situationen und Erlebnisse gebraucht. Da Kitsch subjektiv wahrgenommen wird, existiert keine einheitliche und klar abgrenzbare Definition. Heute meint Kitsch oft abwertend etwas, das einem massentauglichen Geschmack entspricht, ohne selbst originell oder anspruchsvoll zu sein. Die Ausstellung zeigt in elf Sektionen, wo Kitsch im Alltag erlebbar ist. Von schnulzigen Schlagern über Liebesschlösser an der Hohenzollernbrücke bis hin zur schillernd blumigen Käseglocke. Beim Durchlaufen der üppigen Kitschwelt lädt die Ausstellung dazu ein, dem eigenen Verständnis von Kitsch nachzugehen und es zu ergründen.

LVR-Freilichtmuseum Kommern
Auf dem Kahlenbusch
53894 Kommern
Tel. 02443 - 998 00

 

Noch bis Januar 2027

Von der Heydt-Museum Wuppertal

Museum A bis Z: Von Anfang bis Zukunft


Emmy Klinker, Wuppertal, um 1928, Kunst- und Museumsverein im Von der Heydt-Museum Wuppertal © Rechtsnachfolger

Was macht ein Museum aus, und wie sollte es in Zukunft sein? Welche Aufgaben hat ein Museum, und welche Wünsche haben wir an das Museum als Institution und an das Von der Heydt-Museum im Speziellen? Die Ausstellung ermöglicht einerseits ungewohnte und unbekannte Einblicke in die Geschichte und die Vielfalt der Sammlung und richtet andererseits den Blick in die Zukunft. Neben den klassischen Aufgaben Sammeln, Bewahren, Forschen, Ausstellen und Vermitteln prägt die Beschäftigung mit aktuellen Themen wie Diversität, Digitalisierung, Dekolonialisierung und Teilhabe zunehmend die Rolle von Museen. „Museum A bis Z“ führt von Anfang bis Zukunft: von der Gründungsphase des Museums über Themen wie lokales und globales Sammeln, koloniale Kontexte, Provenienzforschung bis hin zur Vielfalt der Sammlung und möglichen Zukunfts-perspektiven. Wertvollen Textilien aus dem heutigen Indonesien und außereuropäischen Plastiken werden Wuppertaler Ansichten u. a. von Adolf Erbslöh, Emmy Klinker, Erich Heckel, Oskar Schlemmer oder Marie Luise Oertel gegenübergestellt. Eine besondere Gemäldeauswahl ermöglicht den Blick auf die Vielfalt einer Gattung, während kunsthandwerkliche Objekte die Vielfalt von Material und Technik erlebbar machen. Die Provenienzforschung bildet einen weiteren wichtigen Schwerpunkt der Ausstellung: Ihre Bedeutung und gesellschaftliche Verantwortung wird anhand der Geschichte des Gemäldes „Bildnis Felix Benjamin“ von Max Liebermann erläutert, das 2023 an die Erben des von den Nationalsozialisten verfolgten und ermordeten Felix Benjamin restituiert und anschließend zurückerworben wurde.

Von der Heydt-Museum
Turmhof 8
42103 Wuppertal
Tel. 0202 – 563 62

 

Noch bis Sommer 2029

Oberschlesisches Landesmuseum

Jesderkusch! Oder die verzwickte Geschichte Oberschlesiens


© SHOS | OSLM, Leonie Langen

Was ist ein Familok? Und seit wann gibt es Dinosaurier in Oberschlesien? Welche berühmten Persönlichkeiten prägten die Welt der Wissenschaft, des Sports und der Kultur? Welche Köstlichkeiten dürfen auf keinem sonntäglichen Mittagstisch fehlen? Diese und andere Fragen werden auf insgesamt acht Tafeln beantwortet und durch praktische Angebote sinnlich erfahrbar gemacht. Und wer von den Inhalten der Ausstellung vor Ort nicht genug bekommen kann, kann das zweisprachige (deutsch-polnisch) Buch, das der Präsentation zugrunde liegt, im Museumsshop vor Ort erwerben.
Ein Schwerpunkt der musealen Vermittlungsarbeit ist es, ein Verständnis für die Geschichte und Gegenwart der Bezugsregion zu entwickeln. Dies kann durch den Besuch von Ausstellungen geschehen, aber auch durch das Lesen und Erleben von Inhalten, die uns die faszinierende lokale Geschichte, die reiche Kultur und die Traditionen näherbringen. Aus diesem Grund hat sich das Haus der Deutsch-Polnischen Zusammenarbeit etwas Besonderes einfallen lassen: eine Ausstellung, die auf dem Buch „Jesderkusch! Oder die verzwickte Geschichte Oberschlesiens“ basiert. Der Text wurde von Monika Rosenbaum überarbeitet und die Illustrationen von Darya Hancharova ergänzt. Abgerundet wird die Ausstellung durch deutsch-polnische Hörbeiträge. Das Projekt wurde vom Deutschen Konsulat in Oppeln unterstützt. Dank einer freundlichen Leihgabe kann das Oberschlesische Landesmuseum eine Version der Ausstellung zeigen.

Stiftung Haus Oberschlesien
Oberschlesisches Landesmuseum
Bahnhofstr. 6
40883 Ratingen
Tel. 02102 – 96 50

 


Kommende Ausstellungen

 
Nichts passendes dabei? Macht nichts! Auch in den kommenden Wochen und Monaten starten einige Ausstellungen in den Museen in Köln, Bonn und der Region. Hier könnt ihr euch dazu informieren, die Liste wird stetig ergänzt.
 

Vom 8. März bis zum 1. Juni 2025

NS-Dokumentationszentrum

Die Dritte Welt im zweiten Weltkrieg


Ausschnitt aus dem Ausstellungsplakat „Die dritte Welt im zweiten Weltkrieg“, NS-Dokumentationszentrum der Stadt Köln / NS-Dokumentationszentrum

Der zweite Weltkrieg spielte sich nicht bloß auf dem Boden der direkt beteilgten Nationen ab. Die faschistischen Achsenmächte sowie die Alliierten rekrutierten und zwangen Millionen Hilfstruppen aus ihren Kolonien dazu, sich am Krieg zu beteiligen. Damals kämpften mehr Soldaten aus den Kolonien als aus Westeuropa, weite Teile dienten als Schlachtfelder – und so vielen dem Krieg mehr Menschen in Ländern der dritten Welt zum Opfer als in Deutschland, Italien und Japan zusammen. Nach Kriegsende blieben die Gebiete verwüstet und vernachlässigt zurück. Diese gravierenden Folgen des Zweiten Weltkriegs wurden in der deutschen Geschichtsschreibung bislang kaum beachtet. Das Rheinische Journalist:innenbüro in Köln rief in den 1990er Jahren ein Langzeitprojekt ins Leben, welches die prekäre Informationslage ändern sollte. Zum Abschluss des Projekts wird die Originalausstellung noch einmal in einer aktualisierten und erweiterten Fassung im Kölner NS-Dokumentationszentrum gezeigt. Beginn ist der 80. Jahrestag des Kriegsende in Europa - der 08. März 2025.

NS-Dokumentationszentrum der Stadt Köln
Appellhofplatz 23-25
50667 Köln
 

Vom 12. März bis 1. Juni 2025

Kunstpalast Düsseldorf

MAMA. Von Maria bis Merkel


Lerato Shadi, Sugar and Salt, 2014, Video-Still, Video, 6 Min, Mercedes Benz Art Collection, Video © Lerato Shadi

Im Frühjahr 2025 widmet sich der Kunstpalast in einer umfassenden Ausstellung den vielfältigen Vorstellungen davon, was es heißt eine Mutter zu haben, zu werden oder zu sein. Der Blick richtet sich auf die gesellschaftlichen Erwartungen, die seit jeher das Muttersein beeinflussen und die sich in Kunst, Kultur und Alltag niedergeschlagen haben. Anhand von rund 120 Werken vom 14. Jahrhundert bis in die Gegenwart öffnet sich ein Panorama, das alle angeht, auch Väter und jene ohne eigene Kinder. Das Spektrum der Schau umfasst neben Malerei und Skulptur, Videoinstallationen und Fotografie auch Dinge des täglichen Gebrauchs sowie Musik und kommerzielle Bildwelten. Bezüge zwischen den Werken offenbaren Kontinuitäten, aber auch die Wandlungsfähigkeit von Mutterbildern, die immer wieder angeeignet, neuinterpretiert, umkämpft und gefeiert werden.

Kunstpalast Düsseldorf
Ehrenhof 4-5
40479 Düsseldorf
Tel. 0211 – 56 64 21 00

 

Vom 14. März bis 28. September 2025

Bundeskunsthalle Bonn

Susan Sontag. Sehen und gesehen werden


Susan Sontag während der Dreharbeiten zu Duet for Cannibals ©AB Svensk Filmindustri (1969) Standfotograf: Peder Björkgren

Die Autorin, Kritikerin und public intellectual Susan Sontag hat sich zeitlebens intensiv mit den visuellen Medien beschäftigt. Aus der Philosophie und Literaturwissenschaft kommend, erkannte sie hellsichtig den bestimmenden Einfluss der Fotografie in unserer medial geprägten Gesellschaft. Als attraktive Frau selbst ein begehrtes Objekt der Fotograf*innen, nutzte sie die Wirkmacht des Mediums auch für ihre eigene Agenda. Die frühe Begegnung mit Bildern des Holocaust bezeichnete sie als „negative Epiphanie“ in ihrem Leben und als Ausgangspunkt für ihre weitere Beschäftigung mit der Fotografie. Der Film sei das Leben, die Fotografie ein Memento mori, schrieb sie bereits in ihrem Erstlingsroman The Benefactor 1963. Als leidenschaftliche Cineastin sah Sontag im Film die „lebendigste, erregendste und bedeutendste aller Kunstgattungen.“ Als Regisseurin realisierte Sontag vier Filme und lotete die Grenzen von Sichtbarmachung und Voyeurismus auch in der Praxis aus. Zu ihrer Selbstermächtigung als Autorin und Intellektuelle gehörte auch die Auseinandersetzung mit dem Feminismus und der Frage, was es in der heutigen Gesellschaft bedeutet, eine Frau zu sein. Wie ihre Vorbilder Simone de Beauvoir und Hannah Arendt legte Sontag Wert auf eine gleichberechtigte Anerkennung als Denkerin. Die Ausstellung Susan Sontag. Sehen und gesehen werden legt ihren Schwerpunkt auf die Überlegungen zu Fotografie und zeichnet Sontags Theorien und Gedanken dazu nach. Auch ihre Beschäftigung mit queerer Kultur, die Diskriminierung von HIV-Infizierten und ihre eigene Krebserkrankung bleiben nicht unerwähnt. Außerdem wird Sontag in ihrer Rolle als Filmbegeisterte und Regisseurin gezeigt, nicht zuletzt um sie als unabhängige Frau darzustellen, die sich zeitlebens gegen die Gesellschaft aufgelehnt hat.

Bundeskunsthalle
Helmut-Kohl-Allee 4
53113 Bonn
Tel. 0228 – 917 10

 

Vom 14. März bis 13. Juli 2025

Photographische Sammlung/SK Stiftung Kultur

Tata Ronkholz: Gestaltete Welt. Eine Retrospektive


Tata Ronkholz: Trinkhalle, Köln-Nippes, Merheimer Straße 294, 1983 © VAN HAM Art Estate: Tata Ronkholz

Die Künstlerin und Photographin Tata Ronkholz (1940-1997) wird im Frühjahr mit einer ersten großen Retrospektive geehrt. Sie zählt zu den ersten Studierenden der Klasse von Bernd Becher an der Kunstakademie Düsseldorf. Durch ihren frühen Tod ist ihr Werk über lange Zeit nur auszugsweise rezipiert worden, wenngleich es von einer tiefgreifenden und kontinuierlichen Auseinandersetzung mit mehreren Themen zeugt. Bekannt wurde Ronkholz durch ihre Serie von Kiosken und Trinkhallen sowie kleineren Geschäften aus dem Rheinland und Ruhrgebiet, die sie 1977 begann. Die zumeist kleinen, mitunter freistehenden Bauten erscheinen hinsichtlich Gestaltung und Umgebung, ihres Warenangebotes und Werbemittel als sprechende Zeugnisse der Alltagskultur. Darüber hinaus hat Tata Ronkholz eine photographische Serie über unterschiedliche Industrietore erarbeitet. Gemeinsam mit ihrem damaligen Kommilitonen Thomas Struth hat sie von 1979 bis 1981 den Rheinhafen in Düsseldorf vor seiner Umgestaltung zum so genannten Medienhafen dokumentiert. Eine Überraschung werden zudem Einblicke in frühe Arbeiten von Ronkholz als freischaffende Produktdesignerin sein sowie frühe Photographien von Bauformen, entstanden in Italien.

Photographische Sammlung/SK Stiftung Kultur
Im Mediapark 7
50670 Köln
Tel. 0221 – 888 95-300

 

Vom 14. März bis 4. Mai 2025

Photographische Sammlung/SK Stiftung Kultur

Lawrence Beck – Botanische Studien


Lawrence Beck: Alpine Wildflower 3, 2008 © Lawrence Beck

Eine Ausstellung mit Photographien des amerikanischen Künstlers Lawrence Beck. Anlass ist eine Schenkung von 40 Photographien, die den bereits in der Sammlung befindlichen Bestand von Lawrence Beck überzeugend erweitern. Beck setzt sich mit Natur und Pflanzen auseinander, die er insbesondere in botanischen Gärten und Parks vorfindet. In seine Bildkompositionen bezieht er etwa Beschilderungen oder gebaute Strukturen ein, um auf die unterschiedlichen Aspekte der Kultivierung von Natur zu verweisen.

Photographische Sammlung/SK Stiftung Kultur
Im Mediapark 7
50670 Köln
Tel. 0221 – 888 95-300

 

Vom 22. März bis 5. Oktober 2025

Max Ernst Museum Brühl des LVR

Hypercreatures – Mythologien der Zukunft


Federico Cuatlacuatl, Xochipitzahuatl-Nova, 2024, 3-Kanal-Videoinstallation (Still), Foto: © David Morales

Max Ernst zerlegte mit Skalpell und Schere Abbilder menschlicher und nicht-menschlicher Körper und fügte sie in seinen Collagen zu neuen Wesen zusammen. Im Dialog mit Werken von Max Ernst stellen rund 20 zeitgenössische Künstler:innen die Frage, wie angesichts akuter globaler Krisen die Rolle des Menschen als Teil eines komplexen Netzwerkes von Lebewesen neu gedacht werden kann. Mit Blick auf aktuelle Entwicklungen in Wissenschaft und Technologie präsentiert die internationale Gruppenausstellung Visionen von Mischwesen, die Elemente von Mensch, Tier, Maschine oder Pflanze vereinen, und gibt damit Anstöße für die Entwicklung neuer gemeinsamer Erzählungen.

Max Ernst Museum Brühl des LVR
Comesstr. 42 / Max-Ernst-Allee 1
50321 Brühl
Tel. 02232 – 57 93-0

 

Vom 28. März bis zum 27. Juli 2025

Wallraf-Richartz-Museum

Schweizer Schätze


Pierre-Auguste Renoir, Das Boot, um 1878, Öl auf Leinwand, Museum Langmatt, Stiftung Langmatt Sidney und Jenny Brown, Baden, Schweiz © Foto: Jean-Pierre Kuhn, Schweizerisches Institut für Kunstwissenschaft, Zürich

Pissarro, Renoir, Monet und Gauguin: Das Schweizer Museum Langmatt beherbergt eine der beeindruckendsten Privatsammlungen des französischen Impressionismus in Europa. Normalerweise in einer Jugendstilvilla in Baden unweit von Zürich beheimatet, statten die impressionistischen Meisterwerke aus dem Museum Langmatt nun Köln einen Besuch ab und können im Wallraf-Richartz-Museum bewundert werden. Unter dem Titel „Schweizer Schätze“ treffen sie auf eine Auswahl der ständigen Sammlung des Kölner Museums und treten so in einen fesselnden Dialog der europäischen Kunst der vergangenen Jahrhunderte.

Wallraf-Richartz-Museum & Fondation Corboud
Obenmarspforten 40
50667 Köln
 

Vom 10. April bis 17. August 2025

August Macke Haus

Ulrike Theusner – Schattenseiten


Ulrike Theusner, A Tale of Two Cities II, 2018, Pastellkreide auf Papier, 280 x 420 cm, 5-teilig (je 280 x 84 cm), courtesy Galerie EIGEN + ART Leipzig/Berlin © Foto: Uwe Walter, Berlin

In ihren farbgewaltigen expressiven Arbeiten behandelt die Künstlerin Ulrike Theusner (*1982) die Großstadterfahrung der Generationen X bis Z, die Welt des Theaters und der nächtlichen Vergnügungen, die Natur fernab des digitalen Rauschens sowie den Menschen selbst. Die spontan wirkenden Motive, die sie in vibrierendem Zeichenstrich einfängt, eröffnen eine kaleidoskopartige Sicht auf unsere moderne Gesellschaft, die sich auf den zweiten Blick als oftmals düstere, trügerische Vision entpuppt. Dabei wählt die Künstlerin Themen, die auch das Werk des expressionistischen Künstlers August Macke kennzeichnen wie Porträts, Landschaften oder Stadtansichten. Gleichzeitig nutzt sie eine vergleichbar intensive, zunächst positiv erscheinende Farbigkeit, die bei näherer Betrachtung jedoch kippt, subversiv unterlaufen und bisweilen ins Groteske verzerrt wird. Die Ausstellung präsentiert rund 80 Arbeiten, darunter Zeichnungen, Druckgrafiken und Gemälde, und bietet damit eine zeitgenössische Perspektive auf das expressionistische Schaffen von August Macke. Ein direkter Dialog wird in Mackes ehemaligem Atelier im Künstlerhaus hergestellt. Hier ist mit Theusners installativer Arbeit Eden (2017) eine künstlerische Intervention vorgesehen, die neben dem gemeinsam von August Macke und Franz Marc erschaffenen Wandbild Paradies gezeigt wird.

August Macke Haus
Hochstadenring 36
53119 Bonn
Tel. 0228 - 65 55 31

 

Vom 11. April bis 10. August 2025

Bundeskunsthalle Bonn

Para-Moderne. Lebensreformen ab 1900


Lichtbildwerkstatt Loheland, Federn/Sprung, um 1930 © Loheland-Stiftung Archiv

Frei sein! Von den Zwängen des bürgerlichen Lebens, vom Kapitalismus und der industriellen Gesellschaft. So sah der Traum vieler junger Menschen um 1900 aus – und sie schmiedeten Pläne für den Ausstieg. In Reformkolonien abseits der Städte begannen einige von ihnen ein alternatives Leben. Die Rückkehr zur Natur und das Leben in Frieden standen im Zentrum, aber auch Gesundheit, Körperkultur und Spiritualität: ein neues Lebensgefühl, das sich eine passende Ästhetik suchen sollte. In der Kunst und Gestaltung bildeten sich die Gedanken der Lebensreform sichtbar ab, wie etwa im Jugendstil und Expressionismus, dem emanzipatorischen Reformkleid oder im Ausdruckstanz. Die Lebensreform-Bewegung fand ihren Ausdruck auch in vielen Bereichen der Alltagskultur: vegetarischer Ernährung, Naturheilkunde, Ablehnung der bürgerlichen Ehe und alter Geschlechterrollen, Freikörperkultur, Fitness und nicht zuletzt in den neuen Bild- und Kommunikationsmedien, mit denen all dies propagiert werden konnte. „Para-Moderne. Lebensreformen ab 1900“ verfolgt die Ideale der frühen Lebensreform-Bewegung weiter durch das 20. Jahrhundert. In acht Kapiteln werden Zeugnisse der unterschiedlichen Reformbewegungen aus den Bereichen Design, Lebenskultur und Kunst gezeigt. Der Blick auf die Wegbereiter*innen veranschaulicht frühe Denkmodelle, die sich in aktuellen Überlegungen zu Nachhaltigkeit, Gesundheit und Gemeinwohl wiederfinden. Die Ausstellung beleuchtet darüber hinaus Strömungen, deren esoterische Weltsicht sich zu Theorien von Überlegenheit bestimmter „Menschenrassen“ verstieg. Gemeinsam mit der Idealisierung des gesunden Körpers führte dies zu völkischen Heilslehren, die als wegbereitend für Eugenik, Antisemitismus und Rassismus gelten müssen.

Bundeskunsthalle
Helmut-Kohl-Allee 4
53113 Bonn
Tel. 0228 – 917 10

 

Vom 12. April bis 3. August 2025

Museum Ludwig

Francis Alÿs — Kids Take Over


Francis Alÿs, Children’s Game #26 Kisolo, Tabacongo, DR Kongo, 2021, 6:23 min. In Zusammenarbeit mit Julien Devaux und Félix Blume

Das Museum Ludwig präsentiert mit Francis Alÿs – Kids Take Over eine außergewöhnliche Ausstellung, in der Kinder im Mittelpunkt stehen. Der international hoch renommierte Künstler Francis Alÿs hatte große Einzelausstellungen im MoMA in New York, in der Tate in London, in zahlreichen Museen, darunter in Houston, Shanghai, Mexico City, Basel und auf der Biennale in Venedig. 2023 erhielt er den Wolfgang-Hahn-Preis der Gesellschaft für Moderne Kunst am Museum Ludwig. 30 Videoarbeiten und Gemälde seiner Serie Children’s Games mit spielenden Kindern aus der ganzen Welt sind nun im Museum Ludwig zu sehen. Durch ein Outreach-Projekt mit Kölner Kindern wird diese Präsentation um eine partizipative Dimension erweitert. Francis Alÿs (*1959 Antwerpen, lebt in Mexiko-Stadt) dokumentiert seit 25 Jahren Kinderspiele aus unterschiedlichsten Regionen der Welt. Seine Arbeit zeigt Kinder unter anderem beim Seilspringen, Reifenjagen oder bei Schneeballschlachten – in unterschiedlichen Klimazonen, in Städten und auf dem Land, in Steppen oder Wäldern. Einige Spiele sind uns allen bekannt, bei anderen erschließen sich die Regeln erst nach einer Weile. Die Konzentration und Aufregung der Kinder, ihre Freude und Anspannung ist universell. Vielen Filmen ist durch die Landschaften und das Analoge der Spiele eine gewisse Zeitlosigkeit zu eigen. Andere, die z.B. das Fangenspiel mit Maske während der Covid-Pandemie zeigen, sind zeitgebundener, ebenso die kürzlich in der Ukraine entstandenen Werke, wo die Kinder den Krieg in ihre Spiele integrieren. Manchmal tauchen geopolitische Machtverhältnisse und koloniale Ungleichheiten auf. So rollen Kinder im Kongo in einem alten Autoreifen einen Berg runter, der sich bei näherem Hinsehen als Abraumhalde einer Kobaltmine herausstellt. Alÿs‘ Children’s Games zeugen von Kreativität, Resilienz und der tiefen Verbundenheit der Kinder, von Spiel als beinahe utopischer Ausdruck von Gemeinschaft und Tradition über kulturelle und klimatische Unterschiede hinweg. Eine Besonderheit der Ausstellung ist die partizipative Zusammenarbeit mit Kindern aus Köln: Francis Alÿs hat einen Teil der Ausstellungsräume an sie übergeben. 50 Schüler:innen, die wie die Kinder in den Filmen 8 bis 13 Jahre alt sind, gestalten hier gemeinsam einen kleinen Spieleparcours und ein Kindermuseum. Über ein Jahr lang haben die Klassen 3b der Gemeinschaftsgrundschule Köln-Lindweiler und der 6a/b der Adolph Kolping-Hauptschule in Köln-Kalk an diesem Ausstellungsprojekt gearbeitet. Aus der Sammlung des Museums wählten sie Kunstwerke für das von ihnen kuratierte Kindermuseum aus. Ihr Museum sowie der Spieleparcours sind ein Experiment von Kindern für Kinder: Sie kommentieren die Gemälde, Skulpturen und Videoarbeiten aus ihrer Perspektive und laden zum Gucken und Mitmachen ein. Darüber hinaus realisiert Francis Alÿs einen neuen Film mit den Kölner Kindern, der als Teil der Children’s Games im Juni seine Premiere in der Ausstellung hat.

Museum Ludwig
Heinrich-Böll-Platz
50667 Köln
Tel. 0221 - 221-261 65

 

Vom 18. Mai 2025 bis 11. Oktober 2026

LVR-Industriemuseum Solingen Gesenkschmiede Hendrichs

Probiert? Kapiert!

Materialien und Muster ausprobieren – das geht an dem Webrahmen in der Abteilung „Hergestellt“. © LVR-ZMB, Stefan Arendt 2024

Wie transportiert man kinderleicht schwere Waren? Wie treibt man große Maschinen an? Wie stellt man festes Gewebe her und welche Möglichkeiten zur platzsparenden Verpackung gibt es? An den Mitmach-Stationen der Ausstellung finden Kinder, Schüler*innen, Familien und Erwachsene clevere Lösungen für unterschiedliche technische Probleme. Webstuhl, Flaschenzug und verschiedene Teamstationen bieten Mitmach-Möglichkeiten rund um die Themen Energie, Transport, Lagerung und Produktion.
Im Zentrum von Probiert? Kapiert! steht das „Tinkern“ – Tüfteln –, mit dem alle Besucher:innen spielerisch naturwissenschaftliche und technische Inhalte kennenlernen. So erwartet sie als Höhepunkt des Ausstellungsbesuchs der gemeinsame Bau einer großen Kettenreaktion. Hier werden die vorab ausprobierten Themen wiederaufgenommen, Antriebe gefertigt oder Fahrzeuge gebaut. Aus den einzelnen Abschnitten wird so ein einziger großer Parcours zusammengesetzt. Die Besucher:innen lösen am Startpunkt einen Impuls aus, geben ihn dann beispielsweise über den Lauf einer Murmelbahn weiter, lassen ihn Höhenunterschiede überwinden oder übermitteln ihn mit Zahnrädern, Bausteinen oder Rollen. Wenn alles klappt, ertönt zum krönenden Abschluss ein lauter Knall. Viel Spaß, Kreativität und Action sind garantiert.

LVR-Industriemuseum Solingen Gesenkschmiede Hendrichs
Merscheider Str. 289-297
42699 Solingen
Tel. 02234 - 992 15 55 (KulturInfo Rheinland)