Mikroabenteuer: Eine Treppe Richtung Himmel

Direkt neben Glessen liegt der einst höchste Gipfel des Rheinlandes: die Glessener Höhe, ein Berg, der aus dem Nichts entstand, als sich vor Jahrzehnten die Braunkohlebagger bei Bergheim in die Tiefe gruben. Zwischen 1955 und 1970 wurde der Aushub des Tagebaus Fortuna auf die Glessener Höhe gekippt und es entstand der damals höchste Berg der Niederrheinischen Bucht mit 205,9 Metern Höhe. Heute wird dieser Gipfel allerdings von der Sophienhöhe, der Abraumhalde des Tagebaus Hambach, deutlich überragt (301,8 Meter).

Eine schier endlose Treppe, die manche von uns zum Japsen bringt, führt von Dansweiler aus nach oben. Dort auf der Glessener Höhe, fast neben dem Gipfel, steht auf 204 Meter ein Gipfelkreuz mit Gipfelbuch, in das sich diejenigen eintragen, die es tatsächlich hier hinauf geschafft haben. Wer dort oben steht, erlebt einen unfassbaren Blick auf Köln und die Kölner Bucht. Vom Aussichtspunkt am Gipfelkreuz blicken wir am Horizont auf das Bergische Land und das Siebengebirge, direkt unter uns liegt Köln. Deutlich erkennbar der Colonius und der Dom. Selten waren wir im Rheinland dem Himmel näher.

Wie kommt ihr hin?

Der Weg ist einfach und das ist ein Vorteil, denn dieser Ort ist vor allem morgens bei Sonnenaufgang ein ganz besonderes Erlebnis – wenn wir schon im Dunkeln dort oben stehen, der Himmel allmählich rot zu glühen beginnt und sich schließlich der rote Sonnenball über den Horizont schiebt. Wir parken das Auto irgendwo in der Straße „Am Sonnenberg“ in Bergheim-Dansweiler und gehen nun immer geradeaus. Mit Taschenlampen bewaffnet geht es in den Wald, vorbei an einer Schutzhütte, und schon stehen wir an der Himmelsleiter. Oben angekommen gehen wir links, dann aber sofort wieder rechts, folgen dem Weg um die Höhe herum und wieder rechts, bis wir am Gipfelkreuz stehen.

Natürlich lassen sich dort auch längere Touren unternehmen, aber wir wollen dort oben frühstücken, im Sonnenaufgang. Glücklicherweise stehen am Gipfelkreuz ein Tisch und ein paar Bänke. Und wenn dann die Sonne hinter dem Kölner Dom aufgeht, dann schmeckt das Frühstücksbrötchen aus dem Rucksack wahrlich himmlisch.