Ausflug
Klettern bei Boulders Habitat in Bonn
Janina Mogendorf · 08.01.2019
zurück zur ÜbersichtAls wir das rosa gekachelte und mit vielen bunten Aufklebern verzierte Treppenhaus von Boulders Habitat in Bonn betreten, sagt mein Mann: „Riecht ein bisschen wie in `ner Box-Halle!“ Und tatsächlich weht uns eine Mischung entgegen aus Herrenumkleidekabine, Disco am Morgen und etwas Undefinierbarem, dass ich später als Kalk identifiziere, der hier beim Klettern für guten Grip sorgen soll.
Am Empfang werden wir sehr herzlich von zwei jungen Mitarbeiterinnen empfangen, die uns alles erklären und die Anmeldung fertig machen. Inkognito wird hier nicht geklettert, man muss aber auch kein Abo buchen. Auf eine einführende Trainerstunde verzichten wir heute und tigern alleine los. Während Malia in eigenen Turnschuhen in die Halle darf, leiht ihr Vater sich Kletterschuhe aus. Ich selbst bin heute nur schmückendes Beiwerk und bereit, fallende Ehemänner und Töchter aufzufangen, wenn es sein muss. Denn Bouldern heißt Klettern ohne Seil.
Der Kletternde wird also nicht durch einen Helfer am Boden gesichert, sondern bewegt sich frei an der Wand. Gesetzlich vorgeschrieben ist deshalb eine maximale Absprunghöhe von vier Metern und der Boden ist weich und besteht aus richtig dicken Matten. Unser erster Weg führt ins Kinderland, wo ein nicht ganz so hoher Parcours mit mittelalterlicher Burgkulisse und einem wunderschönen Holzschiff auf Malia wartet. Es ist zehn Uhr und wir sind ganz allein. Ab halb zwölf wird sich das ändern. Dann kommt die erste Kindergeburtstagsgesellschaft des Tages.
Malia nutzt die freie Bahn und tobt sich aus. Wie ein Eichhörnchen rennt sie die Wände hoch und man erkennt: Hier kommt es nicht nur auf Muskelkraft an, sondern vor allem auf Technik und eine gute Portion Unerschrockenheit. Etwas bedächtiger klettert Malias Vater im Erwachsenenbereich die leichteren „Probleme“, wie die farblich markierten Kletterstrecken auf Boulderdeutsch heißen. Von Gelb, wie Eifelniveau bis hin zu Pink, das außerhalb jedes Schwierigkeitsgrades liegt, sind viele bunte Klettergriffe an die Wand geschraubt und markieren die einzelnen vertikalen Pfade.
Eine ruhige, konzentrierte und entspannte Atmosphäre herrscht hier an diesem Morgen in der großen Halle. Im Hintergrund spielt chillige Musik. Viele sind zu zweit hier und klettern abwechselnd. Außer Malia ist noch ein weiteres Mädchen im Grundschulalter da. Wir bleiben 1,5 Stunden und das reicht auch erst einmal für den Anfang, finde ich. Malia sieht das ganz anders und will noch nicht gehen. Auch ihr Vater wäre gerne noch weitergeklettert. Die Sache muss echt Spaß machen! Beim nächsten Mal, das nach Malia „ganz bald, am liebsten schon nächsten Wochenende“ sein soll, bin ich definitiv mit von der Partie.
Hinweis: Allen, die beim Bouldern schnuppern möchten, würden wir raten, die Randzeiten zu nutzen oder vorher anzurufen, um zu fragen, wie voll es ist. Auch eine Trainerstunde bietet sich für den Beginn an.
Familien mit bis zu drei Kindern zahlen dafür 59 Euro. Die Leihgebühr für Kletterschuhe ist inklusive und nach der Einführung darf den ganzen Tag geklettert werden.
Boulders Habitat BONN
Siemensstraße 20
53121 Bonn
Tel. 0228 - 36 03 49 16
Boulders Habitat BEUEL
Paulusstraße 22
53227 Bonn
Tel. 0228 - 42 20 59 45
Öffnungszeiten
Montag bis Freitag: 9 bis 24 Uhr
Samstag bis Sonntag: 9 bis 22 Uhr
Preise
Tageskarte: 10,90 Euro, ermäßigt 8,90 Euro, Kinder (3-12 Jahre) 6,90 Euro
Kurztrip (1,5h): 8,90 Euro, ermäßigt 7,90 Euro
Familienkarte: 24 Euro
Weitere Preisvarianten, Abos und Leihgebühren unter www.bouldershabitat.de/info/preise/
Kurse
Es gibt Kurse für Kinder- und Jugendliche, Familien, Einsteigerkurse, Technikkurse und Individualtraining.
Für Kinder
In beiden Bonner Hallen gibt es ein Kinderland für Kids ab 3 Jahren. In Bonn dürfen Kinder ab 6 Jahren in die große Halle, in Beuel ab 10 Jahren.
Neben regelmäßigen Boulderkursen bietet Boulders Habitat auch Kindergeburtstagsfeiern und Ferienkurse an.