Indoor spielen, hüpfen, toben

Der tut genauso lange weh, bis die nächste Attraktion ins Blickfeld gerät. Und davon gibt es im Bonner Piratenland eine ganze Reihe. Ein Riesen-Piratenschiff mit drei Ebenen und einem Ausguck, dominiert die 2.000 Quadratmeter große Halle. Um den Mastkorb zu erklimmen und die Aussicht zu genießen, müssen die Kids durch Gänge kriechen, klettern und Hindernisse überwinden. Runter geht es entweder über den Parcours mit abschließendem Tauchgang im Bällebad oder innerhalb von Sekunden über die Rutsche vom zweiten Oberdeck aus.

Malia hat es an diesem Tag die Elektro-Kartbahn angetan. Runde um Runde dreht sie dort ganz klassisch auf dem Sozius, während ihr Begleiter sie gekonnt und lässig um die Kurven chauffiert. Sein kleinerer Bruder sitzt derweil mit zwei neuen Kumpels im Maul eines luftgefüllten Riesenkrokodils mit wirklich beeindruckenden Zähnen. Durch das Gewicht der Kids öffnet es sich langsam und lässt die begeisterte Schar auf ein riesiges Luftkissen purzeln.

Wir haben heute Glück - vielleicht liegt es an der frühen Uhrzeit, vielleicht am strahlenden Sonnenschein vor der Tür – in der ehemaligen Badmintonhalle ist wenig los. Das macht die ganze Sache noch entspannter für uns und auch für die Angestellten, die die Kasse und die Essensausgabe betreuen und Chips für den Airhockeytisch und die Kartbahn ausgeben. Sie sind gut gelaunt und haben sogar Zeit für ein nettes Schwätzchen. Schon seit 2003 existiert hier das Piratenland für Kinder zwischen null und zwölf Jahren, erzählen sie.

Luxus: Zeit für die Freundin

Auch meine Freundin und ich haben endlich mal Zeit zu quatschen. Ungestört! Ohne ständig den Faden zu verlieren, weil wir parallel Streits schlichten oder Ansagen machen müssen. Für diesen Luxus geben wir den Kids zwischendurch auch gerne ein Eis oder Pommes mit Ketchup aus. Kleine Stärkung für die nächste Toberunde durch die Halle. Die Trampoline wollen noch ausprobiert werden und von dort zeigt Malia auf den luftgefüllten Dschungelparcours: Die großen Jungs, die eben noch wild darin herumgehüpft sind, haben ihn gerade verlassen. Also nix wie hin!

Wir Großen räumen inzwischen ein wenig das Chaos auf dem Picknicktisch auf und gönnen uns noch einen Kaffee. Nebenan schaut eine Mutter von ihrem Magazin auf und beobachtet schmunzelnd ein paar kleinere Kinder mit Partyhütchen, die begeistert auf roten Tretrollern durch die Halle flitzen. Sie gehören zum Kindergeburtstag, der in einer abgetrennten Nische steigt und regelmäßige Anlaufstelle für hungrige und durstige Abenteurer ist. Mal eben einen Schluck Apfelschorle nehmen und ein Stück Schoko-Muffin reinschieben, bevor es mit vollen Backen schon wieder weiter geht.

Eine Stunde später sitzt auch Malia wieder mit den Jungs bei uns am Tisch. Alle haben glänzende Augen, rote Wangen und schweißnasse Haare. Beim Vierjährigen machen sich Ermüdungserscheinungen bemerkbar und wir beschließen: Es ist Zeit aufzubrechen! Zuhause wartet die Dusche auf unsere ausgepowerte Bande und auf uns noch ein ruhiger Abend. Von meiner hochzufriedenen Tochter höre ich an diesem Tag keinen Piep mehr. Von meiner Freundin kommt noch eine WhatsApp: Ihr Großer will seinen siebten Geburtstag auf jeden Fall im Piratenland feiern.