Ausflug
Geocaching: Schätze liegen überall
Text und Foto: Sven von Loga · 05.01.2021
zurück zur ÜbersichtGanz vertieft in die Anweisungen, die das GPS-Gerät ausspuckt.
Was macht man mit einem freien Tag? Man kann einfach rausgehen und einen Schatz suchen. Raus in die Stadt oder in die Natur. Hauptsache unterwegs. Das ist einfacher, als manch einer denkt, denn Schätze liegen überall, auch um die nächste Ecke im Park. Diese Schätze sind nicht wertvoll, aber sie zu finden macht so richtig Spaß und das ist ja schon einmal viel wert. Wir ziehen also los und suchen einen Geocache – oder zwei oder noch mehr.
Geocaches findet man überall. In Köln oder in Bonn, aber auch in der Eifel. Am Niederrhein, im Ahrtal und irgendwann, wenn wir wieder richtig verreisen können, dann finden wir Geocaches auch auf Mallorca und an der Nordseeküste. Geocaching ist eine Schatzsuche, die wir praktisch überall auf der Erde machen können.
GPS-Gerät oder Handy-App? Beides ist möglich
Mina, Lian und Tia gehen in den Park in der Kölner Südstadt und suchen dort einen Schatz. Das ist schon eine recht abenteuerliche Angelegenheit, denn wo der Schatz liegt, das weiß kein Mensch. Im Internet gibt es Informationen und Koordinaten. Die Koordinaten haben die drei zuvor in ein GPS-Gerät übertragen und dann geht es los ins Gelände. Das GPS-Gerät zeigt ihnen den Weg. Aber keine Sorge: Für die Suche nach Geocaches benötigt man zunächst einmal kein GPS-Gerät, das ja durchaus 200 € kosten kann. Es reicht auch eine App auf dem Smartphone. Nur wer sich dem Geocaching etwas intensiver verschreibt, der sollte sich ein GPS-Gerät anschaffen.
Schatzkarte Internet
Zuhause am Computer geben die Kinder das Ziel ihrer Tour auf dem Internetportal www.geocaching.com ein. Alle Geocaches, die dort ringsherum liegen, werden angezeigt und mit Schwierigkeitsgrad etc. beschrieben. Sie suchen sich den schönsten aus und los geht's. Mina, Tia und Lian müssen die Anweisungen des GPS-Gerätes befolgen. An einer zuvor nicht bekannten Stelle, an die das GPS-Gerät sie führt, müssen neue Koordinaten gefunden werden. Die werden wieder ins GPS-Gerät eingegeben und dann geht es zur nächsten Location. Dort muss wiederum eine Aufgabe gelöst werden; mit Hilfe dieser Lösung werden dann erneut Koordinaten berechnet. So geht es weiter von Station zu Station, bis letztlich die finalen Koordinaten des Geocaches bekannt sind. Und dann heißt es dorthin zu gehen und die Dose zu finden. Das ist nicht immer ganz einfach, denn GPS-Angaben sind nicht punktgenau. Das GPS-Gerät führt die Geocacher oftmals nur bis auf einige Meter an die entscheidende Stelle heran – und dann heißt es suchen. Die Verstecke für einen Geocache können schon ganz schön phantasievoll sein.
Der Cache ist der Schatz
Es gibt einfache Geocaches. Bei denen ist eine Dose irgendwo versteckt, wir laden uns die Koordinaten herunter, gehen hin und finden den Schatz – hoffentlich. Unsere Truppe aber hatte sich einen sogenannten Multigeocache ausgesucht. Um ihn zu finden, waren sie über zwei Stunden unterwegs! Von Station zu Station. Sind einmal an einer Station die neuen Koordinaten nicht richtig berechnet worden, dann führt die Suche ins Leere.
Was brauchen wir zum Geocaching?
Erstens einen Account bei geocaching.com. Die Anmeldung dort ist kostenlos, das ganze Spiel ist kostenlos und außer einer Emailadresse müssen keinerlei persönliche Daten eingegeben werden. Allerdings muss das ganze weltweite System irgendwie finanziert werden, also gibt es natürlich auch eine Premiummitgliedschaft, die kostet 30 € im Jahr und eröffnet dem Geocacher ganz erheblich mehr Möglichkeiten. Für den Anfang aber reicht die kostenlose Mitgliedschaft. Hier suchen wir nach Geocaches und tragen den Fund eines Geocaches später auch ein. Für jeden gefundenen Geocache gibt es einen Punkt und je mehr Punkte man hat, umso schöner. Allerdings können wir mit den Punkten nichts anfangen, sie lassen sich nicht gegen irgendwelche Fotoapparate oder Buntstifte eintauschen. Geocaching ist reiner Selbstzweck.
Um auf die Suche nach dem Geocache zu gehen, müssen die Koordinaten in ein GPS-fähiges Gerät übertragen werden. Dazu brauchen wir auf dem Smartphone die App von geocaching.com, die es für Android und IOS gibt. Fortgeschrittene Geocacher nehmen dann aber doch lieber ein GPS Gerät.
Die Beschreibung auf der Internetseite enthält etliche Informationen zum Geocache. Nicht nur seine Lage wird dort beschrieben, sondern auch seine Größe. Da gibt es Microgeocaches, die sind so klein wie ein Filmdöschen. Es gibt größere und ganz große Geocaches. Das ist wichtig für die Suche, denn wir müssen ja wissen, ob wir letztendlich eine Schatzkiste finden, groß wie sie die Piraten gefunden haben, eine Butterbrotdose oder eine ganz kleine Dose. Auch der Schwierigkeitsgrad ist wichtig, Schwierigkeitsgrad 1 ist ganz einfach zu finden. Und auch für das Gelände gibt es Schwierigkeitsgrade: Geländeschwierigkeitsgrad 1 ist auch mit dem Kinderwagen zu erreichen, bei Geländeschwierigkeitsgrad 5 benötigt man unter Umständen schon eine Kletterausrüstung. Es macht Sinn, die Beschreibung ausführlich zu lesen, um in etwa zu wissen, auf was man sich vorbereiten muss. Manchmal macht es Sinn, irgendwelche Hilfsmittel mitzunehmen. Vielleicht enthält die Beschreibung auch sogenannte hints, das sind irgendwelche Informationen, die uns vor Ort weiterhelfen werden. Diese ganze Cachebeschreibung finden wir in der Smartphone App wieder oder können Sie ins GPS-Gerät übertragen und unterwegs immer wieder lesen. Hilfreich ist es manchmal, die Beschreibung ausgedruckt mitzunehmen.
Tipp!
Alles über das Geocaching beschreibt Markus Gründel in seinem kleinen Taschenbuch „Geocaching - alles über die moderne Schatzsuche, erschienen im Conrad Stein Verlag zum Preis von EUR 12,90.
Sven von Loga leitet seit vielen Jahren GeoExkursionen im Rheinland. Er ist zertifizierter Natur-und Landschaftsführer und hat bereits einige Wanderbücher geschrieben, in denen er seine Leserinnen und Leser mit zu seinen Lieblingsorten in der Natur nimmt. Auch verschiedene GeoExkursionsführer mit spannenden Abenteuer-Touren speziell für Familien in die Vulkaneifel, die Nordeifel und ins nördliche Rheinland sind dabei.
KÄNGURU hat mit Sven von Loga einen Podcast zum Thema Geocaching aufgenommen: