Ausflug
„E Jeschenk för Knolledörp“ – ein Premierenbesuch
Sue Herrmann · 25.11.2024
zurück zur ÜbersichtHänneschen und Bärbelchen im tiefverschneiten Knollendorf © Julia Glasner/Hänneschen Theater
Ein Premierenbesuch
„Zack, schon wieder ein Jahr rum“, so begrüßte Mareike Marx, Intendantin der Puppenspiele der Stadt Köln, das Publikum zur Premiere des diesjährigen Wintermärchens „E Jeschenk för Knolledörp“ im Hänneschen Theater am Eisenmarkt. Und nach einem kurzen Überblick über die vergangenen Highlights des 222. Jubiläumsjahres, hieß es auch schon: „Loss jon, Hänneschen!“.
Hänneschen und Bärbelchen bei Knolls im warmen Wohnzimmer © Hänneschen Theater
Im diesjährigen Weihnachtsstück, geschrieben von Puppenspielerin Heike Huhmann – die im Stück auch et Maritzebill, die Bestemo spielt und spricht – geht es mit den Geschwistern Hänneschen und Bärbelchen auf eine abenteuerliche Reise durch den tiefverschneiten Winterwald auf der Suche nach dem Christkind.
ABC, die Katze liegt im Schnee
Ganz Knollendorf ist eingeschneit. Üvverall Schnee! Während sich die erwachsenen Knollendorfer darüber zänke, dass es weder Christbaum noch Gans noch ruude Kappes (Rotkohl) gibt – alle Geschäfte haben schließlich geschlossen – machen sich die Pänz vor allem Sorgen, dass es keine Geschenke geben wird, wenn das Christkind nicht rechtzeitig zur Bescherung ins eingeschneite, von der Umwelt abgeschnittene Knollendorf kommt.
Ein Plan muss her
Mit Mantel, Kappe und Schal machen sich die Kinder zusammen mit Pony Lotti auf den Weg zum Kappellche im Wald, wo sie das Christkind finden wollen …
Hier sei natürlich nicht zu viel verraten, nur so viel: Am Ende vom Abenteuer „sin die Knollendorfer fruh, dat se sich han". Mit jeröstete Kuschteie (Kastanien) und heißem Tee wünschen sie sich gegenseitig und auch dem Publikum jesähnte Chrissdäch (Frohe Weihnachten).
Tünnes – wie immer auf der Suche nach Schabau – und Schäl vorm Weihnachtsbaum © Hänneschen Theater
Ein Märchen für die ganze Familie, das dem Weihnachtszauber gerecht wird. Es zeigt einmal mehr, dass die üblichen Streitereien und hohen Erwartungen an das Fest nicht die wesentliche Freude über Weihnachten verdrängen sollte.
Mit drei detailverliebten Bühnenbildern, einem mitreißendem Chor, einer wunderbaren Band sowie vielen humorvollen Ideen – vom Kicken der Waldbewohner, über den Videobeweis bis zum Geißbock Hennes, der IX. – bot das Hänneschen Theater seinen großen und kleinen Besucher:innen eine stimmungsvolle und witzige Premiere, nicht zuletzt mit Charly Kemmerling, der bevor er Ende des Jahres in Ruhestand geht, in „E Jeschenk för Knolledörp“ ein letztes Mal den stotternden Spei-Spei-Speimanes spielt – inklusive „Spritzgebäck“.
Regisseurin Heike Huhmann begleitet am Akkordeon vom Musikalischen Leiter Jura Wajda © Hänneschen Theater
„E Jeschenk för Knölledörp"
Vorstellungen bis 22. Dezember, jeweils mittwochs und sonntags um 15 Uhr und 17.30 Uhr
Hänneschen Theater
Eisenmarkt 2-4
50667 Köln
Kaate: Erwachsene 15 Euro, Kinder 8,50 Euro
Theaterkasse: Tel. 0221 – 221 222 33 Mittwoch bis Sonntag, 10-14 Uhr, im Theaterfoyer 15-18 Uhr