Ausflug
„Die kleine Stadthexe"
Josephine Hepperle · 20.08.2020
zurück zur Übersicht© Ralf Albrecht
Ziegenbeine, Katzenkrallen und Hexenzauber
Die Jung-Hexe Amalia und ihre Hexenmitschüler*innen fiebern ihrer Bestimmung als Hexe entgegen, die sie vom Großmeister der Hexen zugeteilt bekommen. Sie freuen sich darauf nach mehr als 666 Jahren Hexenakademie endlich frei zaubern zu können. Am liebsten eine kesselschwingende Kräuterhexe sein, oder eine krümelnde Knusperhexe, oder doch als Wetterhexe die Menschen mit Gewittern und heißen Sommertagen verzücken? Alles ist vorstellbar, außer als stinknormale Stadthexe den Menschen die Magie näher zu bringen. Das wünschst sich keiner von den jungen Absolvent*innen. Die Stadt Rheinbach benötigt aber ganz dringend eine Stadthexe und zwar so schnell wie möglich. Amalia bekommt die ungeliebte Aufgabe erteilt künftig Rheinbachs Bürger*innen mit Hexenkraft zu unterstützen. An ihre Seite bekommt sie als helfende Pfote den mürrischen und magischen Kater Kralle. Die beiden sind nicht wirklich Freunde auf den ersten Blick.
In Rheinbach angekommen erlebt Amalia eine Willkommensbegrüßung der ganz anderen Art. Bürgermeister Horst Ziegenbein duldet keine Hexerei in seiner Stadt. Amalia ist es verboten auch nur eine Zuckerstange für ein einziges Kind zu hexen. Aber sie ist ja nicht einfach so Jahrgangsbeste geworden, wenn sie nicht jeder Herausforderung unerschrocken entgegenblicken würde. Auf ihrem Weg die Menschen der Stadt von dem Guten in der Magie zu überzeugen, begegnen Amalia immer neue Hindernisse. Von der Anschuldigung das Wasser in den Brunnen vergiftet zu haben bis hin zur Unterstellung die Tiere aus der Stadt verjagt zu haben. Ziegenbein lässt nichts unversucht, um Amalia aus der Stadt zu vergraulen. Glücklicherweise sind da noch Paul und Marie. Die zwei Kinder versuchen ihr zu helfen, wo sie nur können. Und dann ist da noch der etwas andere altehrwürdige Hexenrat. Ob die klugen Weisheiten „Et kütt wie et kütt“ und „Et hätt noch immer jot jejange“ der Bezirksoberhexe Claudia Colonia der jungen Hexe Amalia weiterhelfen können?
© Ralf Albrecht
Ein bezaubernder Auftritt
Vom lilablauen, schiefen Hexenhaus bis hin zu farblich abgestimmten Flugbesen: das liebevoll gestaltete Bühnenbild ist wandelbar, wie die Schauspieler*innen selbst. Schnell mal eben das Haus gedreht und schon können wir das Innere des kleinen und verwunschenen Knusperhäuschens bewundern. Die abwechslungsreichen Lieder sprechen die Theatergäste direkt an. Amalia und ihre Freunde verteilen sogar bunte und duftende Papierblumen an die Kinder und Erwachsenen im Publikum. Für einen Moment scheint alles wie verzaubert zu sein. Obwohl die Wetterhexe es nicht ganz so gut mit uns gemeint hat und wir vorzeitig das kunterbunte Treiben verlassen mussten, war es ein ganz hinreißender Nachmittag.
© Ralf Albrecht
Vom Schwein zum Theaterverein
Das fünfköpfige Schauspielensemble ist die Seele des gemeinnützigen Vereins Rampenwutz e. V., der insgesamt aus acht Personen belebt wird. „Die kleine Stadthexe“ ist die zweite Produktion der „Rampenwutze“. Seit Mai 2018 singen, hüpfen und verzaubern sie Theaterinteressierte und lassen das Amphitheater aufblühen. Mit „Der wundervolle Zauberer von Oz“ feierte der Verein im letzten Jahr Premiere und gleichzeitig die Gründung. Die verwunschene Bühne umringt von Bäumen inmitten des Rheinbacher Freizeitparks wurde durch die bunte Theatertruppe aus seinem Dornröschenschlaf geweckt. Der jährliche „Theatersommer Rheinbach“ ist das Ziel des familienfokussierten Ensembles. „Die kleine Stadthexe“ kehrt noch für zwei Vorstellungen auf die Freilichtbühne zurück. Danach hält „Der Zauberer von Oz“ an zwei Wochenendtagen Einkehr auf der märchenhaften Bühne.
Gut zu wissen
Amphitheater im Freizeitpark Rheinbach
Münstereifeler Str. 69
53359 Rheinbach
Nächste Spieltermine:
„Die kleine Stadthexe“
22./23.08.2020, 16 Uhr
23.08.2020, 11 Uhr (Zusatzvorstellung)
„Der wundervolle Zauberer von Oz“
29./30.08.2020, 16 Uhr