Barrierefreie und inklusive Ausflugsziele in Köln, Bonn und NRW

Inklusion und Barrierefreiheit – was bedeutet das überhaupt?

In diesem Artikel geht es um inklusive und/oder barrierefreie Orte für Familien, in denen mindestens eine Person eine Behinderung oder Beeinträchtigung hat. Aber was bedeutet inklusiv und barrierefrei überhaupt?

Barrierefreiheit bedeutet, dass Gebäude und öffentliche Plätze, Verkehrsmittel und Gebrauchsgegenstände, Dienstleistungen und Freizeitangebote so gestaltet werden, dass sie für alle ohne fremde Hilfe zugänglich sind. Das heißt, dass eine Rampe und ein Leitsystem ins Museum führen und man mit dem Aufzug in die nächste Etage kommt. Barrierefreiheit bedeutet aber auch, dass Freizeitangebote grundsätzlich für alle Menschen zugänglich sind, ganz egal, ob sie eine Behinderung haben oder nicht.

Inklusion geht noch einen Schritt weiter, denn Inklusion bedeutet, dass alle Menschen bei etwas mitmachen dürfen. Es spielt also keine Rolle, aus welchem Land ihr kommt, ob ihr blind oder gehörlos seid oder ob ihr euch zu Fuß, mit Rollator oder Rollstuhl bewegt. Wenn Inklusion gelebt wird, ist es normal, verschieden zu sein. Übrigens: Inklusion ist ein Menschenrecht.

Allgemeine Informationen zu inklusiven und barrierefreien Freizeitangeboten

Mit diesen Angeboten möchten wir euch eine möglichst breite Auswahl an möglichen Aktivitäten präsentieren, die auch für Menschen mit Behinderung besonders interessant sein könnten. Da es sehr viele Angebote gibt, mussten wir unsere Auswahl leider etwas einschränken. Wir haben uns für Angebote entschieden, die Vorbildcharakter haben und/oder mit denen wir selbst bereits Erfahrungen sammeln durften.

Noch ein paar grundsätzliche Infos vorab:

• Bei vielen Angeboten erhalten Menschen mit einem Schwerbehindertenausweis und/oder ihre Begleitperson freien Eintritt oder ermäßigte Eintrittspreise.
• Assistenzhunde sind laut Gesetz überall erlaubt. Nur in begründeten Ausnahmefällen darf euch der Zutritt mit Assistenzhund verweigert werden.
• Viele Ausflugsziele bieten auf ihrer Website eigene Rubriken an, in denen ihr euch mehr oder weniger ausführlich über die Barrierefreiheit informieren könnt.

Inklusive und barrierefreie Ausflugsziele in Köln

Geschichte zum Anfassen: Das Kölnische Stadtmuseum

Im Kölnischen Stadtmuseum gibt es viele Exponate, die angefasst werden dürfen.

Der neue Standort des Kölnischen Stadtmuseums wurde erst im März 2024 eröffnet. Neben neuen Herangehensweisen an die Präsentation der Exponate wurden auch Inklusion und Barrierefreiheit von Anfang an mitgedacht. So sind alle Bereiche stufenlos über Aufzüge erreichbar. Für blinde Menschen wurde ein Leitsystem verlegt, welches die Besucher:innen durch das gesamte Museum führt. An über 25 liebevoll gestalteten Taststationen (gekennzeichnet durch ein Handsymbol) sind alle Interessierten herzlich dazu eingeladen, die Kölner Stadtgeschichte im wahrsten Sinne des Wortes zu „begreifen“. Doch auch Riech- und Hörstationen sind Teil der Ausstellung. Ein Audioguide mit Inhalten in einfacher Sprache, Gebärdensprache und einer speziellen Tour für blinde Menschen runden das vielfältige Angebot ab. Im Audioguide für sehbehinderte und blinde Personen wird zudem auf Objekte hingewiesen, die ausdrücklich nur von Menschen mit Seheinschränkung berührt werden dürfen. Außerdem gibt es einige Mitmachstationen, die inklusiv konzipiert wurden. Auf Kinder warten beispielsweise Minihörspiele zu Kölschen Sagen und Legenden oder eine Station zum kölschen Grundgesetz.

Im Kölner Zoo Tiere hautnah erleben

Bei einer Blindenführung im Kölner Zoo kommt man den Tieren ganz nah.

Viele Kinder gehen gerne in den Kölner Zoo, um sich Löwen, Tiger und Elefanten anzugucken. Doch für blinde Menschen ist der Zoo weniger spannend – die einzigen Tierkontakte gibt es für sie im Clemenshof, dem Streichelzoo des Kölner Zoos. Um auch blinden Menschen einen unvergesslichen Zoobesuch zu ermöglichen, bietet das Zooteam blindengerechte Zooführungen an. Bei diesen Führungen können Tierfelle und weitere Materialien berührt werden. Außerdem ist Kontakt zu lebenden Tieren möglich, wie zum Beispiel eine Giraffenfütterung.

Wichtiger Hinweis: Damit dieses besondere Tiererlebnis klappt, müsst ihr eine spezielle Blindenführung beim Zoo anfragen und buchen.

Vielfältige Führungen in den städtischen Museen in Köln

Auf der Website des Kölner Museumsdienstes findet ihr umfangreiche Informationen zur Barrierefreiheit der Museen sowie einen ersten Überblick, ob und welche Angebote es für Menschen mit Behinderung gibt. Grundsätzlich bietet der Museumsdienst in vielen seiner Museen Führungen für Menschen mit unterschiedlichen Beeinträchtigungen an: Neben Führungen für Menschen mit Hör- oder Sehbehinderung werden auch Führungen für Menschen mit kognitiven Beeinträchtigungen, psychischen Behinderungen oder Demenz angeboten.

Den Kölner Dom begreifen

Bei einer speziellen Führung für Blinde und sehbehinderte Menschen den Kölner Dom mit ihren Fingerspitzen erkunden.

Der Kölner Dom ist DAS Wahrzeichen der Stadt Köln – kein Wunder, dass es ihn aus Schokolade, als Kuscheltier und sogar als Büroklammer oder Nudel gibt. Für Menschen mit Behinderung ist der Kölner Dom barrierefrei zugänglich. Außerdem gibt es in bestimmten Bereichen Induktionsschleifen, damit Menschen mit Hörbehinderung Gottesdienste und Konzerte besser mitverfolgen können. Außerdem stehen während der Gottesdienste Rollstuhlplätze zur Verfügung. Für blinde und sehbehinderte Menschen bietet das Domforum auch spezielle Führungen an, bei denen man den Kölner Dom ertasten kann. Wer selbst mit den Fingern auf Entdeckungstour gehen möchte, kann ein Tastbuch erwerben. Darin werden alle Besonderheiten und die wichtigsten Kunstwerke als taktiles Relief dargestellt.

Spezielle Angebote für Menschen mit Behinderung in der COMEDIA Köln

Das COMEDIA Theater in Köln ist weitestgehend barrierefrei zugänglich: Neben dem Eingangsbereich sind der grüne und der rote Saal sowie die Probebühne barrierefrei erreichbar. Darüber hinaus stehen barrierefreie Toiletten zur Verfügung. Im roten Saal ist zudem eine Induktionsschleife für Menschen mit Höreinschränkung vorhanden. Zu ausgewählten Stücken bietet die COMEDIA zudem besonders entspannte Theateraufführungen (relaxed performances), Touch Tables und Tastführungen für Menschen mit Sehbehinderung sowie in Gebärdensprache übersetzte Aufführungen an.

Ein Blick hinter die Kulissen in den MMC Filmstudios

Die MMC Filmstudios liegen in Köln-Ossendorf. Hier wurden bereits viele bekannte Filme, Shows und Serien gedreht. Dazu gehören zum Beispiel „Unter uns“, „Die Höhle der Löwen“ oder „Benjamin Blümchen“. Nicht nur Kinder finden es spannend, mal einen Blick hinter die Kulissen eines Filmstudios zu werfen. Deshalb bietet die Firma Helikon Events Studioführungen an und ermöglicht euch einen spannenden Nachmittag. Seit ein paar Jahren werden auf Anfrage auch barrierefreie Führungen für blinde Menschen angeboten. Hier dürfen einige Kulissen angefasst werden. Außerdem könnt ihr erfahren, wie schwer und groß so eine Filmkamera sein kann. Geführt werdet ihr dabei übrigens von einem geschulten Blindenreporter, der euch alles im Detail beschreibt und erklärt. Wenn ihr Interesse an einer solchen Führung habt, könnt ihr diese beim Anbieter anfragen.

Hinweis: Im Moment sind solche Führungen nur für Gruppen mit mindestens 10 Personen möglich.

Stücke für Alle beim Kölner Künstler:innentheater

Das Kölner Künstler:innentheater ist ein offenes Theater, das für Vielfalt steht. Gezeigt werden vor allem Stücke, die sich an Kinder, Jugendliche und Familien richten. Menschen mit Behinderung bekommen einen ermäßigten Eintrittspreis, eine Begleitperson erhält sogar freien Eintritt. Auf der Beschreibungsseite jedes Theaterstücks steht geschrieben, ob und inwieweit sich diese für bestimmte Behinderungsarten eignen. Das Theater selbst ist ebenfalls barrierefrei.

Inklusive und barrierefreie Ausflugsziele in Bonn

Zeitreise vom Neandertaler bis in die Gegenwart: LVR-LandesMuseum Bonn

Im LVR-LandesMuseum gibt es viele interaktive Stationen zum Fühlen, Riechen und Hören.

Das LVR-LandesMuseum Bonn ist vollständig barrierefrei. Neben Aufzügen und barrierefreien Toiletten ist auch ein Leitsystem vorhanden, welches blinde Menschen durch das gesamte Museum einschließlich der Ausstellungsbereiche führt. Da das Museum recht verwinkelt ist, hilft das Leitsystem aber auch allen anderen Menschen, die sich Orientierung wünschen. Die neue Dauerausstellung im LVR-LandesMuseums Bonn wurde als inklusive Ausstellung konzipiert. Im Erdgeschoss sowie im zweiten Obergeschoss befinden sich mehr als 15 inklusive Stationen, die zum Anfassen, Zuhören, Riechen und Entdecken einladen. Mit der Eröffnung der Ausstellungsfläche im ersten Obergeschoss sollen weitere 18 inklusive Stationen dazukommen. Die Inklusionsstationen sind mit sehr viel Liebe zum Detail gestaltet. Der zuständigen Museumsmitarbeiterin war es sehr wichtig, möglichst naturgetreue Exponate zu verwenden und eher auf 3D-Drucke zu verzichten. Manchmal habt ihr sogar die Gelegenheit, Originale wie einen Wisent-Schädel oder einen Krug zu berühren. Neben diesen Stationen laden Mitmachstationen zum Kreativsein ein: Ihr könnt eine Puppe ankleiden oder aus Holzklötzchen euer eigenes Bild zusammensetzen. Das Angebot des Museums umfasst darüber hinaus weitere Workshops und Führungen, bei denen jederzeit auf die Bedürfnisse von Menschen mit Behinderung eingegangen werden kann. An der Kasse können Menschen mit kognitiven Einschränkungen außerdem Hefte bekommen, die ihnen die Informationen im Museum in Leichter Sprache vermitteln.

In die Natur abtauchen in der Rheinaue Bonn

An den Hochbeeten im Blindengarten in der Bonner Rheinaue sind die Namen der Pflanzen in Brailleschrift lesbar.

Die Rheinaue ist eine große Parkanlage in Bonn direkt am Rhein. Neben einem Spielplatz laden eine Minigolfanlage, ein Parkrestaurant und ein Bootsverleih am Rheinauensee zum Verweilen ein. Außerdem gibt es sehr viel Natur zu bewundern: Einen japanischen Garten, einen Rosengarten und sogar einen Blindengarten. Am Eingang des Blindengartens werdet ihr von einem taktilen Lageplan mit – ehrlicherweise nicht so gut lesbarer – Blindenschrift begrüßt. Im Zentrum des Gartens findet ihr den Blindenbrunnen, der mehrere blinde Menschen zeigt, die einen Elefanten betasten. Die passende Geschichte dazu findet ihr in „normaler“ Schrift und in Brailleschrift unweit des Brunnens. Im Blindengarten befinden sich zwei sehr große Hochbeete, die mit unterschiedlichsten Blumen, Stauden und Kräutern bepflanzt sind. Um welche Pflanzen es sich jeweils handelt, steht auf Tafeln vor den jeweiligen Pflanzen. Die Hauptbereiche sind asphaltiert und dadurch gut für Rollstuhlfahrer:innen zugänglich. Zur Barrierefreiheit der Minigolfanlage und der zur Verfügung stehenden Boote liegen keine Informationen vor – erkundigt euch am besten direkt bei den Anbietern, falls ihr Fragen dazu habt.

Geschichte zum Anfassen im Haus der Geschichte

Das Haus der Geschichte ist weitestgehend barrierefrei. Es gibt  ein barrierefreies WC und die Ausstellungsbereiche sind größtenteils zugänglich. Der Audioguide des Museums enthält Inhalte in Leichter Sprache, als Gebärdensprachvideo und für blinde und sehbehinderte Menschen. Für blinde und sehbehinderte Menschen gibt es darüber hinaus die Möglichkeit, bestimmte Objekte mit Handschuhen zu berühren. Eine Liste dieser Objekte sowie die Handschuhe bekommt ihr an der Info. Außerdem werden auf Anfrage spezielle Führungen für blinde und sehbehinderte Menschen angeboten. Nehmen Menschen mit einer Höreinschränkung an Führungen teil, können auch Ringschleifen verwendet werden, um den Ton direkt auf die Hörgeräte zu übertragen.

Nochmal Kind sein in der Playmobil Erlebniswelt

Anfassen und Spielen erwünscht – in der Playmobil Erlebniswelt begrüßen euch lebensgroße Figuren.

Im Puppenkönig gibt es seit 2023 die Playmobil Erlebniswelt. Hier können Kinder und Erwachsene in übergroßen Playmobil-Häusern spielen oder Fotos mit Riesen-Playmobil-Figuren machen. Viele kleine Spieltische laden zum Spielen und kreativ werden ein. Außerdem gibt es einige audiovisuelle Installationen. Die Erlebniswelt ist weitestgehend barrierefrei: Aufzüge führen auf alle Ebenen und die meisten Spielhäuser sind breit genug, um mit einem Rollstuhl hineinzufahren. Natürlich ist hier anfassen und spielen ausdrücklich erlaubt. Gut zu wissen: Menschen mit Behinderung und ihre Begleitperson haben freien Eintritt in die Erlebniswelt.

Noch mehr barrierefreie und inklusive Ausflüge in NRW

Ausflug in die Steinzeit im Neanderthal Museum Mettmann

Das Neanderthal Museum in Mettmann entführt euch zurück in die Steinzeit. Das Museum ist größtenteils barrierefrei zugänglich. Ein Leitsystem führt blinde und sehbehinderte Menschen durch das gesamte Museum. Zusätzlich steht ihnen im Eingangsbereich ein Tastmodell des Gebäudes und seiner näheren Umgebung für einen ersten Überblick zur Verfügung. Rollstuhlfahrer:innen profitieren von stufenlosem Zugang, einem Aufzug sowie einer barrierefreien Toilette. Insgesamt 16 Taststationen laden Interessierte ein, Exponate zu berühren und die Menschheitsgeschichte zu begreifen. In Zusammenarbeit mit einem Blindenverein wurde zudem das inklusive Mobile Game „Neanderthal: Memories“ entwickelt. Hier helft ihr Nami und ihrem Sohn dabei, den Weg zurück nach Hause zu finden. Dabei lauft ihr entlang an extra für das Game designten Stationen, die berührt und ausprobiert werden dürfen. Ladet euch das Spiel am besten vor dem Museumsbesuch herunter; es ist für IOS und Android verfügbar. Außerdem wird der sogenannte „Touchpoint“ angeboten. Hier sitzen Menschen mit Sehbehinderung um einen Tisch herum und erkunden diverse Exponate rund um unsere Menschheitsgeschichte. Auf Anfrage sind auch Führungen für blinde und sehbehinderte Menschen oder in Gebärdensprache möglich.

Unseren Sinnen auf der Spur: PHÄNOMENTA Lüdenscheid

Die PHÄNOMENTA Lüdenscheid ist ein interaktives Erlebnismuseum. Hier erfahrt ihr spielerisch jede Menge über unsere Sinne und wissenschaftliche Zusammenhänge. Die Ausstellung sowie ein Großteil des Gebäudes sind barrierefrei; Aufzüge und barrierefreie WCs stehen zur Verfügung. Für Menschen mit einer Sehbehinderung wurde außerdem der Fledermauspfad entwickelt. Er führt entlang an 19 Stationen, die sich mit dem Hören und Tasten beschäftigen. Alle Stationen des Fledermauspfades erkennt ihr an einer Plakette mit einem Fledermaussymbol sowie dem Wort Fledermauspfad in Brailleschrift. Die Sonderstation „Lichtloses Tasten“ lädt sehende Besucher:innen ein, in die Rolle eines blinden Menschen zu schlüpfen und ein nachgebautes Wohnhaus zu erkunden.

Tiere hautnah im Naturpark-Zentrum Eifel

Im Forum Vogelsang IP im Nationalpark Eifel gibt es eine inklusive Erlebnisausstellung: „Wildnis(T)Räume“ heißt sie. Die Ausstellung ist für Menschen mit Sehbehinderung sowie Rollstuhlnutzende vollständig und für Menschen mit Hörbehinderung teilweise barrierefrei. Über 50 Tastobjekte laden zum Erkunden ein. Außerdem gibt es Hör- Und Geruchsstationen.

Ein Museum der anderen Art: Das Stockfinster in Essen

Möchtet ihr einmal selbst erleben, wie es sein könnte, blind zu sein? Dann solltet ihr das Stockfinster in Essen besuchen. Dabei handelt es sich um ein Dunkelmuseum. In diesem Museum werdet ihr von einem blinden Guide empfangen und erkundet mit ihm gemeinsam für ca. eine Stunde mit einem Blindenstock bewaffnet die völlig lichtlosen Ausstellungsräume. Nach der Führung könnt ihr euch im Dunkelcafé bei einem Getränk mit eurem Guide austauschen und ihm Fragen stellen. Kleiner Tipp: Auf der Website findet ihr die Preisliste für Getränke und Snacks – zählt das Geld am besten vorher ab, sonst wühlt ihr im Dunkeln in eurem Portemonnaie.

Weitere barrierefreie und inklusive Angebote

Mit Fingerspitzen die Stadt erkunden

Köln und Bonn in Miniatur – an den Tastmodellen bekommt ihr einen Eindruck der Städte und der Gebäude.

In vielen Städten gibt es auch Tastmodelle der Innenstadt oder von einzelnen Gebäuden – zum Beispiel auch in Bonn auf dem Münsterplatz oder in Köln am Alter Markt.

Mit GRETA barrierefrei ins Kino

Einen Film mit der Familie oder Freund:innen im Kino zu schauen, ist ein besonderes Erlebnis: Der Kinosound und frisches Popcorn lassen schnell Stimmung aufkommen. Auch für gehörlose und blinde Menschen ist dieses Kinoerlebnis mit GRETA möglich. GRETA ist eine App, die Bildbeschreibungen (Audiodeskription) und Untertitel zu zahlreichen Kinofilmen anbietet.

Und so funktioniert Greta:

1. App herunterladen und gewünschte Voreinstellung für die Filmfassung auswählen
2. In der App nach einem Film suchen und die gewünschte Filmfassung herunterladen. (Am besten zu Hause über WLAN)
3. Die Filme erscheinen in der Rubrik „Meine Filme“.
4. Im Kino einfach gewünschten Film auswählen und auf Start klicken, die Filmfassung synchronisiert sich automatisch mit dem Filmton.

Übrigens: Das Ganze funktioniert auch mit Filmen im Heimkino.

Hinweis: Manchmal wird eine Audiodeskription im Kino oder bei Aufführungen auch über die Apps Mobile Connect von Sennheiser oder Earcatch angeboten.

Auch etwas für blinde Leseratten: die Stadtbibliothek Köln

Die Zentralbibliothek der Stadtbibliothek ist barrierefrei zugänglich: Der Eingangsbereich ist ebenerdig und es gibt Aufzüge, die euch zu allen Ebenen bringen. Darüber hält die Stadtbibliothek Köln für blinde und sehbehinderte Menschen ein ganz besonderes Angebot bereit: Die einzige, in eine Stadtbibliothek integrierte Blindenhörbibliothek. Interessierte haben nach Anmeldung nicht nur Zugang zu den Medien der Stadtbibliothek, sondern auch zu über 30.000 Medien speziell für blinde Menschen. Diese werden über eine gesonderte Blindenbibliothek bezogen. Neben diesem umfangreichen Medienangebot können blindengerechte CD-Player (sogenannte DAISY-Player), ein Farberkennungsgerät und eine spezielle Vorlese-Brille (die OrCam) ausgeliehen werden.

Hinweis: Die Zentralbibliothek ist ab Juli 2024 für mehrere Jahre geschlossen, da das Gebäude saniert wird. Deswegen zieht sie für diese Zeit in ein Interimsgebäude in der Hohen Straße in Köln.