Ming Veedel: Urbach

In der Reihe „Ming Veedel“ stellen wir euch einige der 86 Kölner Stadtteile vor. Unsere Illustratorin Frau Sonnenberg zeigt euch ihr Veedel Urbach.

Einwohner:innenzahl: 13.004 (31. Dez. 2019), Größe: 2,293 km²

Stadtteil-Grenzen: Der Stadtteil Urbach grenzt im Osten mit der Bundesautobahn 59 an Grengel. Im Süden verläuft die Grenze zu Elsdorf entlang der Friedrich-Hirsch-Straße und der Friedensstraße. Im Westen grenzt Urbach an Porz und im Norden an Eil. Geologisch gesehen liegt Urbach auf einem ehemaligen Seitenarm des Rheins. (Wikipedia)

Seit wann wohne ich im Veedel?

2003, kurz vor der Geburt meiner ersten Tochter, bin ich mit Mann und Babybauch wieder zurück nach Porz gezogen. Mehr Platz zu haben und die Großeltern in direkter Nähe zu wissen, das war einfach zu verlockend – wer auf einen Kindergartenplatz wartet, weiß wovon ich spreche.

Warum wohne ich hier so gerne?

Felder rund um Urbach © Frau Sonnenberg

Mit ein paar Schritten bin ich direkt auf den Feldern. Das mag ich besonders gerne. Zwischendurch einfach in die Weite schauen ist schon schön. Auch unsere direkte Nachbarschaft ist ein Grund, warum ich hier so gerne wohne. Man hilft sich und achtet aufeinander.

Was macht das Veedel so besonders lebenswert?

Downtown-Urbach © Frau Sonnenberg

Ich mag die Mischung. Auf der einen Seite die Weite der Felder im Porzer Süden, auf der anderen Seite bin ich mit der S-Bahn auch relativ schnell in der Stadt. Alles für den täglichen Bedarf habe ich in direkter Nähe. Auch Königsforst, Gut Leidenhausen und die Groov, allesamt schöne Naherholungsgebiete, sind schnell zu erreichen.

Was gefällt mir weniger gut?

Wohnraum ist knapp und so ist auch geplant einige Felder zu bebauen. Das entlastet die Stadt natürlich auf der einen Seite, auf der anderen Seite werde ich jedes Einzelne vermissen. Aber es wird ja nicht alles bebaut.

Was macht es zu „meinem Veedel“?

Graffiti-Schriftzug „Home" © Frau Sonnenberg

Ich bin in der Nähe aufgewachsen, so ist einfach alles vertraut. Alte und neue Freunde wohnen in der Nähe.

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Wie grün ist das Veedel?

Sträucher und Gräser glitzern im winterlichen Raureif © Frau Sonnenberg

Es gibt in Urbach selbst keinen klassischen Park oder Ähnliches. Dafür gibt es viele kleine verkehrsberuhigte Wohnsiedlungen und Straßen. Hier gibt es eben ein paar Felder, die sich im Süden an den Ort anschließen.

KGS Kupfergasse in Urbach © Frau Sonnenberg

Vor der alten Grundschule befindet sich der Bungert. Der Bungert selbst ist ein altes Kriegsdenkmal. Dieses steht auf einer großen Wiese mit angrenzendem Spielplatz. Beide werden gerne von der Grundschule genutzt, und bieten viel Platz zum Spielen. Jedes Jahr im Herbst findet man hier unzählige Kastanien, da der gesamte Bereich von Bäumen umgeben ist. Auch das große Martinsfeuer, das vor dem Bungert aufgebaut wird, ist ein echtes Highlight.

Für ein wenig mehr Grün sorgt seit Neustem der Urbacher Bürgerverein. Dieser hat die Patenschaft für die großen Beete im Zentrum übernommen und pflanzt jedes Jahr fleißig neue Blumen. Überhaupt planen sie regelmäßig Aktionen, um den Ort attraktiver zu gestalten.

Wo kann man Geschichte heute noch erleben?

Jüdischer Friedhof in einem kleinen Waldstück in Porz-Urbach © Frau Sonnenberg

Es gibt eine ganz kleine Abzweigung an dem Feldweg, der von Urbach nach Zündorf führt. In einem klitzekleinen Waldstück versteckt sich ein alter jüdischer Friedhof.

Grabsteine vergangener Tage © Frau Sonnenberg

Er ist nicht groß, vier oder sechs Gräber. In der Dämmerung dann vielleicht auch ein bisschen gruselig. Benutzt wird er schon lange nicht mehr.

Mein Lieblingsspielplatz

Der befindet sich direkt vor dem Kindergarten am Mühlenweg. Zum einen gibt es hier eine große Wiese zum Fußballspielen zum anderen einen liebevoll gestalteten Spielplatz. Die Urbacher Räuber – ein Urbacher Karnevalsverein – haben damals den Ausbau vorangetrieben und wirklich etwas Schönes auf die Beine gestellt. Und passenderweise heißt er nun auch „Räubertal“.

Liebe geht durch den Magen

Unsere Lieblingspizzeria „La Fornace“ ist mittlerweile von Urbach nach Porz (Zentrum) gezogen. Unmittelbar in die Nähe des Porzer S-Bahnhofs. Hier wird die Pizza im echten Holzofen gebacken und die ganze Belegschaft ist sehr herzlich und familiär. Fast wie in Bella Italia.

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„Spocht“ im Veedel – wo kann man sich bewegen?

Da hab ich Glück, mein „Spocht“ ist tatsächlich direkt um die Ecke. In Urbach gibt es die Lok Yiu Wing-Chun-Schule Köln, wo ich regelmäßig trainiere. Wing Chun ist ein Kung Fu Stil und der perfekte Ausgleich zu meiner zeichnerischen Schreibtischarbeit. Angespannte Schultern werden so wieder schön locker und geschmeidig. Und was noch viel wichtiger ist, es macht wahnsinnig viel Spaß.
Ansonsten gibt es in Urbach und Umgebung ein vielfältiges Vereinsangebot. Da wird bestimmt jeder fündig.

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Hier müsst ihr unbedingt mal hin!

Urbach ist relativ klein, deswegen beziehe ich die Nachbarveedel mit ein.

Züge gucken zwischen Urbach und Zündorf © Frau Sonnenberg

Es gibt zwischen Urbach und Zündorf eine kleine Eisenbahnbrücke. Hier könnt ihr eine Pause auf eurer Radtour einlegen und den Zügen winken … und wenn ihr Glück habt, pfeift ein Zug zurück.

Der Flughafen Köln/Bonn – genau genommen liegt er im Nachbarveedel, auf dem Grengel (ja, es heißt tatsächlich „auf dem“ und nicht „in Grengel“). Ein Besuch ist immer wieder ein Erlebnis. Es gibt eine Aussichtsplattform, bei denen ihr den Flugzeugen beim Starten und Landen zuschauen könnt. Als Kind war es für mich immer sehr aufregend, dort durch die Gänge zu schleichen und sich die tollsten Abenteuer auszudenken. Der Security-Advice „Lassen Sie ihr Gepäck nicht unbeaufsichtigt“, der durch die Gänge schallt, wurde übrigens von der James Bond Synchron Stimme eingesprochen.

Stadion Brucknerstraße © Frau Sonnenberg

Ja, wir haben sogar ein eigenes Stadion. Klein aber fein. Und einmal im Jahr kommt sogar der FC vorbei.

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Was gibt's sonst noch so?

An der Autobahn verläuft die Grenze zwischen Urbach und Grengel. Das scheint auch eine Wettergrenze zu sein. Mir ist es tasächlich schon oft passiert, dass es vor der Autobahnbrücke geregnet hat und im Grengel war es noch trocken. Verrückt.