Ming Veedel: Ossendorf

In der Reihe „Ming Veedel“ stellen wir euch einige der 86 Kölner Stadtteile vor. Unsere Akquise-Mitarbeiterin Mareike Krus zeigt euch ihr Veedel Ossendorf.

Einwohner:innenzahl: 11.572 (31. Dez. 2019), Größe: 6,81 km²

Stadtteil-Grenzen: Der Stadtteil Ossendorf grenzt im Osten an Longerich und Bilderstöckchen und im Südosten an Neuehrenfeld, im Südwesten an Bickendorf und Vogelsang, im Westen an Bocklemünd/Mengenich und im Norden an Pesch. (Wikipedia)

Seit wann wohne ich im Veedel?

Beschauliches Wohnen im Veedel – am Sandweg wie auf dem ehemaligen Kasernengelände © Mareike Krus

Ich bin 1997 von Niehl nach Ossendorf gezogen. Zuerst wohnten wir, noch ohne Kinder, in einer kleinen Zwei-Zimmer-Wohnung in einem Hochhaus und seit 2000 wohnen wir auf dem ehemaligen belgischen Kasernengelände, der Kaserne Klerken. Diese entstand 1947 an der Butzweiler Straße und wurde im November 1995 aufgegeben. Dort ist jetzt ein reines Wohngebiet entstanden, eine Mischung aus den umgebauten alten Kasernenhäusern und neugebauten Mehr- und Einfamilienhäusern.

Warum wohne ich hier so gerne?

Damals war es eigentlich keine bewusste Entscheidung nach Ossendorf zu ziehen. Wir suchten eine günstige Wohnung und ein Studienfreund suchte Nachmieter. Ich wohne aber jetzt sehr gerne hier, weil es zum einen außerhalb des städtischen Treibens liegt und wir zum anderen in einer bezahlbaren Wohnung leben. Besonders damals, mit zwei kleinen Kindern, fand ich es sehr angenehm, nicht von so vielen Geschäften umgeben zu sein und vor allem, in einer verkehrsarmen Umgebung zu wohnen.

Was macht das Veedel so besonders lebenswert?

Viel Grün um die Altdeponie an der Butzweiler Straße und um das alte Bahnhäuschen im Bürgerpark Nord West © Mareike Krus

Es gibt hier viel Platz für Bewegung in vielen Parks und Grünanlagen. Aufgrund der verkehrsberuhigten Lage unseres Viertels, konnten die Kinder schon sehr früh allein zu benachbarten Kindern gehen oder sich auf einem der wohnungsnahen Spielplätze mit ihren Freunden und Freundinnen treffen. Trotz der ruhigen Lage ist man aber auch schnell mit Bus und Bahn oder dem Fahrrad in Ehrenfeld, Nippes und auch in der Innenstadt. Und durch die Anbindung an die A57 in Richtung Zoobrücke und nach Norden, haben wir auch eine gute Anbindung für den Autoverkehr, jedenfalls außerhalb der Stoßzeiten.

Was gefällt mir weniger gut?

Weniger gut in meinem Veedel gefällt mir die geringe Verantwortung, die die Bewohner:innen für ihren Müll übernehmen. Mülltüten stehen häufig vor den Containern und bei einem Blick in die Papiercontainer sieht man so einiges, was dort nicht hineingehört.

Was macht es zu „meinem Veedel“?

Maria-Montessori Grundschule, Am Pistorhof - Spielplatz, König-Baudouin-Platz © Mareike Krus

Zu meinem Veedel macht es vor allem die Verbundenheit meiner Kinder zu Ossendorf. Sie sind hier geboren, waren hier im Kindergarten, in der Grundschule und der weiterführenden Schule und in Sportvereinen. Sie haben hier ihr ganzes Leben verbracht und haben in ihrem Freundeskreis teilweise immer noch ihre Kindergartenfreunde.

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Wie grün ist das Veedel?

Alter Baumbestand im Rochuspark in Ossendorf © Mareike Krus

Ossendorf besteht auf der einen Hälfte aus reinen Wohngebieten und auf der anderen aus Gewerbegebieten. Innerhalb der Wohngebiete bietet Ossendorf sehr viel Grün, zum Beispiel den Bürgerpark Nord West und den Rochuspark mit einem schönen alten Baumbestand. Dazu gibt es in Ossendorf einige Kleingärtnervereine.

Wo kann man Geschichte heute noch erleben?

Imposantes Eingangsportal des ehemaligen Flughafens Butzweilerhof © Mareike Krus

Der Flughafen Butzweilerhof war der erste zivile Flughafen der Stadt Köln. Er wurde im Jahre 1911 im Stadtteil Ossendorf angelegt. In den 1920er- und 1930er-Jahren war der Butzweilerhof gleich nach dem Flughafen Berlin-Tempelhof der bedeutendste Luftverkehrsknotenpunkt Deutschlands und wurde damals als „Luftkreuz des Westens“ bezeichnet. Von 1945 bis 1995 wurde der Flughafen sowohl militärisch als auch zivil genutzt, bis der Standort im Dezember 1995 von der Bundeswehr geschlossen wurde. 1988 wurden alle Flughafengebäude sowie auch das Rollfeld unter Denkmalschutz gestellt. Heute ist das Areal ein großes Gewerbegebiet, dass mit Wohn-, Büro- und Geschäftsgebäuden eng bebaut ist.

Schnüsse Tring-Brunnen in der Rochusstraße © Mareike Krus

Der vor der seit 2019 entwidmeten Dreifaltigkeitskirche aufgestellte „Schnüsse-Tring-Brunnen“ soll an Katharina von Ossendorf, eine Tochter des ehemaligen Gutsherrn „Om Wissel“, erinnern. Die junge Frau, die recht schlagfertig gewesen sein soll, erhielt so den Spitznamen „Schnüsse Tring“ (Schnüss = Mund, Tring = Abkürzung, Kosename für Katharina). Bekannt wurde sie durch den Heimatdichter und Komponisten Joseph Roesberg, der 1859 ein Lied über sie geschrieben hat.

Wo trifft sich das Veedel?

Hundebesitzerinnen und Jogger treffen sich im Bürgerpark Nord West, Einkaufsfreudige im Homepark Köln-Butzweiler. Und dann gibt es da noch die Restauration Thomas „Bei Jussi“. Dort treffen sich mehrere Generationen Montessori-Schüler:innen zum Feiern und Fußball gucken.

Mein Lieblingsspielplatz

Spielplatz im Rochuspark und an der Motorworld © Mareike Krus

Der Spielplatz im Rochuspark ist gerade saniert worden und sieht jetzt toll aus. Früher war er ziemlich dreckig und verkommen, hatte aber eine sehr hohe Rutsche, die schon allen Mut von meinen Kindern erforderte, überhaupt erst einmal auf das Podest der Rutsche hochzuklettern.

Liebe geht durch den Magen

Ob es in Ossendorf die Möglichkeit gibt, lecker und gut zu essen, weiß ich gar nicht. Da führen meine Wege als Vegetarierin doch meistens zu den bewährten Falafel-Anbietern nach Ehrenfeld. Es gibt allerdings zwei Eisdielen und Imbissbuden in Ossendorf sowie einige Restaurants am Butzweilerhof, zum Beispiel Steaks, Pizza, Pasta und Steffen Hensslers Ahoi! in der Motorworld.

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Kult(o)ur durchs Veedel

Endhaltestelle der Linie 5 Sparkasse-Am Butzweilerhof – Dienstleistungszentrum Sparkasse KölnBonn © Mareike Krus

Es gibt drei öffentliche Bücherschränke: am König-Baudouin-Platz, im Ausgangsbereich bei IKEA und im Eingangsbereich des Dienstleistungszentrums der Sparkasse KölnBonn, Adolf-Grimme-Allee. Für die Fans der automobilen Leidenschaft hat im Juni 2018 die Motorworld Rheinland am Flughafen Butzweilerhof eröffnet, in der auch die Michael Schumacher Private Collection als Dauerausstellung zu bestaunen ist.

„Spocht“ im Veedel – wo kann man sich bewegen?

Das Ossendorfbad der KölnBäder – beliebtes Schwimmbad der Ehrenfelder © Mareike Krus

Schwimmen, Sauna und Fitness geht im Ossendorf Bad. Wer Lust auf Trampolin hat, kommt im Jumphouse auf seine Kosten und für die Fitness gibt es auch noch zwei Fitness-Studios. Die DJK Roland Köln-West e.V. verfügt über sechs Abteilungen. Neben Fußball gibt es auch noch Basketball, Schwimmen, Turnen, Judo und Goshin Jitsu. Seit über 25 Jahren gibt es auch Le Mans Karting in Ossendorf, in der schon Kinder ihre Runden drehen können.

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Hier müsst ihr unbedingt mal hin!

Ein Streifzug durch das Areal am Butzweilerhof lohnt sich mit Kindern, die auch so gerne große Baustellen und Baufahrzeuge bestaunen. Seit mehreren Jahren wird dort gebaut und es gibt immer noch riesengroße Baustellen.

Coloneum MMC Studios © Mareike Krus

Ebenfalls dort befinden sich auch die MMC Film & TV Studios, wo ihr bei den Studiotouren einen Blick hinter die Kulissen der Fernseh- und Showproduktionen werfen könnt.

Und wenn ihr am zweiten Sonntag im Monat durch das Gebiet streift, könnt ihr noch den Flohmarkt auf dem IKEA-Parkplatz besuchen.

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Was gibt's sonst noch so?

In der profanierten Dreifaltigkeitskirche in der Rochusstraße befindet sich seit Januar 2022 das neue Dojo des Aikido-Lehrers Dirk Kropp. Dieser baute die Kirche mit dem Architekten Prof. Paul Böhm zu Meditations- und Trainingsräumen für Kampfkünste um.

Ebenfalls in Ossendorf liegt die JVA Köln, die im Volksmund immer noch Klingelpütz genannt wird, nach der Straße in der Nähe des Hansarings, in der sich bis 1969 das alte Gefängnis befand.