Wir brauchen deine Unterstützung, jeder Cookie zählt!

Wir verwenden Cookies, um die Nutzung unserer Webseite zu verbessern, bestimmte Funktionen zu ermöglichen und vor allem, um unsere Arbeit zu finanzieren. Du kannst dem jederzeit in unserer Datenschutzerklärung widersprechen.

Akzeptieren
Essenziell

Diese Technologien sind erforderlich, um die Funktionalität der Webseite zu ermöglichen.

Statistik

Mit diesen Technologien analysieren wir die Nutzung der Webseite, mit dem Ziel, unsere Arbeit zu verbessern.

Marketing

Diese Cookies sind Grundlage für unsere Einnahmen. Wir nutzen Google Adsense, um Anzeigen unserer Werbekunden auf der Webseite einzustellen. Hier erfährst Du, wie personenbezogene Daten zur Personalisierung von Anzeigen verwendet werden.

Komfort/Externe Medien

Diese Technologien werden verwendet, um dir ein besseres Nutzungserlebnis zu ermöglichen.

Reisen

Unser Familien-Abenteuer in der Eifel-Wildnis

Community-Autorin Astrid Rose · 12.05.2020

zurück zur Übersicht
KÄNGURU-Leserin Astrid macht einen ganz besonderen Ausflug in die Eifel

KÄNGURU-Leserin Astrid macht einen ganz besonderen Ausflug in die Eifel

„Du? Ganz alleine? Mit den Kindern? Das ist doch viel zu gefährlich! Hast du da nicht Angst?“, so sprach mich eine befreundete KiTa-Mutter vor dem Wochenende an. Dabei wollte ich mit meinen beiden Jungs doch nur eine Stunde von Köln entfernt übernachten.

Alles begann mit der Erzählung einer Freundin – von Ruhe, Natur und ausgeglichenen Kindern. Sie berichtete mir von der Möglichkeit, in der Eifel mitten im Wald zu zelten. Ganz legal auf Zeltplattformen. Ich war fasziniert und die Jungs von der Idee begeistert. Sie sind typische Draußenkinder. Im Wald zu sein bedeutet für sie auf Baumstämmen balancieren, den Ameisen bei der Arbeit zuschauen und zu toben, ohne auf Autos achten zu müssen.

Die Beschreibung von einem der neun Plätze versprach „ein heimeliges Gefühl mit einem epischen Blick in die Ferne“. Im Internet reservierte ich gleich eine komplette Plattform für 20 Euro. Nach Zahlungseingang bekam ich eine Mail mit den genauen Koordinaten und einer Wegbeschreibung.

Das Wochenende rückte immer näher. Erst einmal kramte ich mein Zelt hervor. Das letzte Mal hatte ich es bei einem Festival vor über 10 Jahren benutzt. Also gefühlt in einem anderen Leben. Bei den Nachbarn borgte ich mir Campinggeschirr und -kocher. Außerdem musste mit: Schlafsäcke und Isomatten und reichlich Wasser. Die Lageplätze haben nämlich kein Frischwasser. Aber eine Komposttoilette. Alles Nötige verteilte ich gut auf uns drei. Ohne Murren trugen die Kinder ihr Gepäck. Sie waren sehr stolz.

Mit Bus und Bahn ging es dann los in die Eifel Richtung Mechernich. Schon das war ein Erlebnis für die Jungs. Das letzte Stück fuhren wir mit dem Schulbus. Und dann standen wir da – mitten in einem kleinen Dorf mit schwerem Gepäck. Immerhin war es ein richtig schöner Spätsommertag.

Freude

Dank der Beschreibung fanden wir den Weg sehr schnell. Er führte zwischen Feldern und Wiesen hindurch. Links und rechts von uns zirpten und hüpften die Grillen. Die wollten wir uns auch anschauen. Mein großer Sohn machte sich auf Grashüpferjagd. Freudestrahlend präsentierte er uns zwei wunderschöne Exemplare in seiner Becherlupe. Das seien jetzt unsere Haustiere. Flip und Flop. Wir richteten es ihnen mit einigen Grashalmen und etwas Wasser gemütlich ein.

Stöcke

Der Weg führte uns an einem Hochsitz vorbei hinein in den Wald. Stöcke in Hülle und Fülle. Nichts fasziniert Kindergartenkinder wohl mehr als Stöcke. Klar suchte sich jeder mindestens ein besonders schönes Exemplar aus. Mit dem Handy in der Hand führte ich uns Richtung Plattform. Nach zwei Kilometern entdeckten wir - gut verborgen im Wald, abseits des Weges - die Holzplattform.

Zelt

Die Beschreibung war nicht übertrieben. Ein paar Meter von unserem Zelt entfernt eröffnete sich ein unbeschreiblich schöner Ausblick über Wiesen ins Tal hinein. Das Zelt war zu dritt schnell aufgestellt und eingerichtet. Meine Kinder waren so stolz. Danach wurde die Umgebung erkundet, die Komposttoilette inspiziert und das Taschenmesser ausgepackt. Ich atmete tief ein und aus und merkte wie ich mich entspannte. Auch die Kinder wurden merklich ruhiger. Schon allein die Luft ist eine andere in der Eifel als in Köln.

Später machte ich mich an die Zubereitung des Essens. Laut meinen Jungs das Leckerste überhaupt – Dosenravioli. In der Natur schmeckt eben alles besser. Zum Glück hatte ich zwei Dosen mitgenommen. Mit so einem guten Appetit hatte ich sie lange nicht mehr essen sehen.

In dicken Schlafanzügen kuschelten wir uns gemeinsam auf eine Bank mit Blick übers Tal. Jeder war ganz bei sich. Nach dem Sandmännchen fragten sie gar nicht erst, stattdessen redeten wir. Sie erzählten mir, wovor sie Angst haben, was sie glücklich macht und dass sie es doof finden, wenn ich schimpfe und gereizt bin. So wie jetzt sei es doch viel schöner.

Mit einem warmen Gefühl im Bauch kuschelten wir uns im Zelt in unsere Schlafsäcke. Etwas komisch war mir schon zumute. Die ganzen Geräusche nachts im Wald kannte ich kaum. Da knackte ein Zweig, dort bewegte der Wind einen Ast und in der Ferne hörte ich einen Fuchs bellen. Trotzdem schliefen wir schnell ein.

Nachts in der Eifel

Mitten in der Nacht wurde ich von meinem kleinen Sohn geweckt. Er musste auf Toilette. Ich wollte erst nach der Taschenlampe tasten. Die brauchte ich aber gar nicht. Draußen war es richtig hell. Vollmond! Daran hatte ich gar nicht gedacht. Wir kuschelten uns draußen aneinander und bewunderten Sterne und Mond. So einen wunderschönen Nachthimmel sieht man nicht oft.

Wir wachten auf, als die Sonne aufging. Über dem nahe gelegenen Tal bot sich ein grandioses Naturschauspiel. Selbst die Kinder sagten „Boah, ist das schön!“. Wir genossen die morgendliche Sonne auf der Haut und bewunderten den glitzernden Tau auf der Wiese. Die romantischen Fünf-Minuten waren für die Jungs aber schnell vorbei. Die Stöcke wurden in Lichtschwerter umfunktioniert.

Frühstück im Wald

Nach einem ausgiebigen Frühstück mussten wir leider bereits alles wieder zusammenpacken und abbauen. Wir verabschiedeten uns von Flip und Flop und entließen sie in die Freiheit. Gerne wären wir noch länger geblieben. Dieses kleine Abenteuer hat uns alle drei geerdet und näher zueinander gebracht. Seitdem nehme ich mir auch alleine ab und zu eine kleine Auszeit in der Eifel. Gefährlich ist daran nichts, nur ungewohnt. Aber auch das nächste Familienabenteuer ist gebucht. Gemeinsam freuen wir uns auf das Frühjahr. Diesmal auf zwei verschiedenen Plätzen - einige Kilometer voneinander entfernt.

Hier gibt es weitere Infos zu den Naturlagerplätzen sowie Buchungsmöglichkeiten.

Dieser Text stammt aus der Feder unserer Community-Autorin Astrid Rose. Wir danken sehr für diesen wunderbaren Reisebericht!

Wir freuen uns auf weitere Tipps und Empfehlungen.

Tags: