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Kolumne

Hilfe für Spatz & Co.

Holger Müller · 23.03.2021

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© Hypnotik Photography – stock.adobe.com

© Hypnotik Photography – stock.adobe.com

Holger Müller erklärt, warum er zu Ostern ein Spatzenhotel verschenkt.

Wir schenken uns in der Familie an Ostern nichts. Die Kinder haben kaum Wünsche und das Highlight ist sowieso immer das Schoko- Ostereierverstecken und -suchen draußen. Dieses Jahr aber machen wir es anders. Wir schenken meinen Nichten einen Bausatz für ein Spatzenhotel. Warum? Wir haben ein Foto entdeckt, das wir vor Jahren, als wir in unsere Wohnung eingezogen sind, vom Balkon gemacht haben. Es zeigt das begrünte Innencarrée. Lassen wir heute von derselben Stelle den Blick schweifen, stellen wir zwei Veränderungen fest:

1. Es sind weniger Bäume und Büsche da. Die Nadelbäume haben die letzten Sommer nicht überstanden und viel Buschwerk ist der menschlichen Ordnungsliebe gewichen.

2. Apropos Ordnungsliebe: Grüne Flächen sind geplättet, gefliest oder mit Tennisrasen (für Mähroboter) versiegelt worden.

Damit einher geht eine schleichende Veränderung: weniger Vögel. Und deshalb bekommen Charlotte und Annika den Bausatz. Natürlich können die Brettchen auch selbst gesägt und gebohrt werden, aber wir möchten die Schwelle niedrig halten. Auch für andere Vögel und Fledermäuse gibt es spezielle Nistkästen. Wir haben uns aber für den Spatz entschieden, da er ein kleiner, schlauer Kerl ist. Als Kulturfolger lebt er seit über 10.000 Jahren in direkter Nähe des Menschen, aber in den letzten Jahren wird er zunehmend rar.

Mit dem Spatzenhotel alleine ist es nicht ganz getan, denn der Spatz bevorzugt die Nachbarschaft einheimischer Sträucher, Stauden und Gräser. Ein Grund mehr, sich mit einer naturnahen Gartengestaltung zu beschäftigen (mein Wissen dazu war bisher gleich null).

Ach, und das Insektenhotel kann gleich in der Nähe platziert werden, dann ist die Nahrungskette gesichert. Was wir für den Spatz in der Nachbarschaft tun können, lest ihr hier: www.lbv.de/ratgeber/lebensraum-haus/spatz. Gute Bauanleitungen für Nistkästen findet ihr auf der Seite des NABU.

Autor Holger Müller lebt mit Frau und Töchtern in Köln. Als Familie versuchen sie, das komplexe Thema Nachhaltigkeit in ihrem Alltag zu leben. Holger arbeitet als Qualitätsmanager an einer Hochschule und lehrt an der Universität Duisburg-Essen, wie Nachhaltigkeit und Zukunft zu gestalten sind. Im KÄNGURU schreibt er regelmäßig über diese Ideen in seiner Kolumne „Grüner Leben“.

Kennt ihr schon alle „Grüner Leben“-Kolumnen? Stöbert euch durch.

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