Gesundheit
Tipps und Tricks bei Hitze
Redaktion · 25.07.2022
zurück zur ÜbersichtKinder sollten bestmöglich vor Hitze geschützt werden. © Adobe Stock/ulkas
Diese haben bei hohen Temperaturen nämlich am meisten zu kämpfen. Dies liegt daran, dass Kinder weniger schwitzen als Erwachsene und so automatisch weniger Wärme abgeben. Gleichzeitig erzeugen sie bei körperlicher Aktivität mehr Stoffwechselwärme als Erwachsene. Daher schafft es der kleine Körper bei extremer Hitze oft nicht mehr, seine Temparatur genügend abzusenken. Außerdem bekommen Kinder schneller einen Sonnenstich, dehydrieren oder bekommen einen Sonnenbrand.
Der Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte e.V. und die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung haben Gesundheitstipps für Kinder bei großer Hitze zusammengestellt. Diese Verhaltensregeln gelten bei Temperaturen von über 25° Celsius.
1. Konsequenter Sonnenschutz
Durch entsprechende Kleidung und Sonnenschutzmittel könnt ihr eure Kinder vor der Sonne schützen – auch bei bedecktem Himmel.
Besonders gründlich eingecremt werden sollten die Nase, die Ohren, die Füße und die Schultern, und zwar mit einem Lichtschutzfaktor von mindestens 20 oder 30. Dies solltet ihr 30 Minuten, bevor ihr das Haus verlasst, machen. Wenn eure Kids länger im Freien unterwegs sind oder Schwimmen gehen, sollten sie sich auch häufiger als einmal eincremen. Denn besonders beim Aufenthalt am Wasser reflektiert dieses die UV-Strahlung und verstärkt sie dadurch. Die Kinder bei einer Abkühlung am Wasser bitte niemals unbeaufsichtigt lassen.
Was die Bekleidung angeht, empfehlen die Kinder- und Jugendärzt:innen Kappen mit Nackenschutz und möglichst luftige Kleidung, die auch Arme und Beine bedeckt. Dazu am besten noch eine Sonnenbrille aufsetzen.
2. Keine direkte Sonne für Kinder unter drei Jahren
Säuglinge und Kleinkinder sollten sich nur im Schatten aufhalten, zwischen 10 und 17 Uhr bestenfalls sogar nur im Haus, und Kopfbedeckungen mit Nackenschutz sowie Kleidung mit UV-Schutzfaktor tragen – auch im Planschbecken. Von Sonnenschutzmittel im ersten Lebensjahr wird abgeraten, da es eine unnötige Belastung für die empfindliche Babyhaut darstellt.
3. Viel und oft trinken
Wir schwitzen viel mehr, also sollten wir auch viel mehr trinken. Bei Temperaturen von 30° Grad und mehr sollten wir zwei- oder dreimal so viel trinken wie sonst. Wasser, ungesüßter Früchtetee oder Saftschorlen sind dabei besonders gut für Kinder geeignet.
4. Leichte und fettarme Mahlzeiten
Salate, fettarme Joghurts oder Quarkspeisen sollte bei dieser Hitze bei eurem Nachwuchs auf dem Speiseplan stehen. Schwere Kost ist für das Wetter ungeeignet. Kinder haben bei diesen Temperaturen auch oft keinen Appetit. Dann solltet ihr sie auch nicht zum Essen zwingen.
5. Eis in Maßen
Eis ist bei diesem Wetter besonders beliebt. In Maßen ist das auch ok, nur zuviel sollte es nicht werden. Am besten eignet sich selbstgemachtes Eis aus Natursäften.
6. Körperliche Betätigung
Anstrengende körperliche Aktivitäten wie Sport sollten eure Kinder nur morgens vor 11 Uhr und nachmittags ab 17 Uhr betreiben – und auch dann nur im Schatten. Es sollte im Blick behalten werden, dass sich die hohen Temperaturen oft auch bis in die Abendstunden ziehen. Daher sollte immer situativ entschieden werden, ob körperliche Aktivität angebracht erscheint.
7. Kinder nicht allein im Auto lassen
Diese Verhaltensregel ist beim Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte e.V. fett und mit fünf Ausrufezeichen geschrieben. An diese Regel solltet ihr euch in jedem Fall halten.
Anmerk. der Red. Das gilt natürlich auch für Haustiere im Auto.
8. Verhalten bei Sonnenbrand
Wenn sich eure Kinder einen Sonnebrand geholt haben, solltet ihr sie sofort aus der Sonne nehmen. Die Beschwerden könnt ihr mit lauwarmen Duschen, kühlen Umschlägen und entzündungshemmenden Gels lindern. Bei schwerem Sonnenbrand mit Symptomen wie Blasenbildung, Fieber und Spannung der Haut solltet ihr eine:n Kinder- und Jugendarzt:ärztin aufsuchen.
9. Verhalten im eigenen Zuhause
Bei hohen Temperaturen ist es am besten, sich mit Kindern im kühlsten Raum der Wohnung aufzuhalten. Dies gilt auch in der Nacht. Dabei sollten Babys und Kleinkinder zum Schlafen nicht zu warm bekleidet sein oder zugedeckt hingelegt werden, bestenfalls auch dies im kühlsten Raum der Wohnung.
Weitere Infos gibt es auch auf dem Informationsportal zur Kindergesundheit der BZgA.